Ein zweiter Partner für dasselbe Medikament? Was zunächst nach Kannibalisierung klingt, entpuppt sich bei Formycon als clevere Doppelstrategie. Mit Horus Pharma gewinnt der Münchner Biosimilar-Entwickler einen weiteren Vermarktungspartner für sein Eylea-Nachahmerprodukt – zusätzlich zu Teva. Die Börse reagierte prompt mit Kursgewinnen. Doch kann diese ungewöhnliche Zweitmarkenstrategie wirklich den Umsatz maximieren oder führt sie nur zu Verwirrung?

Strategische Weichenstellung: Warum zwei Partner besser sind als einer

Die heute verkündete semi-exklusive Lizenzvereinbarung zwischen Klinges Biopharma und Horus Pharma bringt Bewegung in Formycons Geschäftsmodell. Der französische Augenheilkunde-Spezialist wird das Aflibercept-Biosimilar FYB203 unter dem Namen Baiama in Frankreich und weiteren europäischen Märkten vermarkten – parallel zu Tevas AHZANTIVE.

Diese Doppelstrategie zielt darauf ab, verschiedene Marktsegmente gleichzeitig zu erschließen und die Marktdurchdringung des Biosimilars zu maximieren. Während Teva als Pharma-Gigant über etablierte Vertriebskanäle verfügt, bringt Horus Pharma spezialisiertes Know-how in der Augenheilkunde mit.

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Wichtige Eckpunkte der Vereinbarung:
- Semi-exklusive Lizenz für Frankreich und weitere EU-Länder
- Formycon erhält mittleren einstelligen bis niedrigen zweistelligen Prozentanteil
- Zusätzliche Servicezahlungen für Lieferkettenkoordination
- Vorauszahlungen und Meilensteinzahlungen fließen ebenfalls

Blockbuster-Potenzial: Der Kampf um das Eylea-Erbe

Das Referenzprodukt Eylea gehört zu den umsatzstärksten Medikamenten weltweit und behandelt schwere Netzhauterkrankungen wie die altersbedingte Makuladegeneration – eine Hauptursache für Erblindung bei älteren Menschen. Mit dem bevorstehenden Patentablauf öffnet sich ein Milliardenmarkt für Biosimilar-Hersteller.

Die Herausforderung: Der Markt für Nachahmerprodukte ist von extremem Preisdruck und hartem Wettbewerb geprägt. Formycons Antwort darauf ist die unkonventionelle Strategie, bewusst auf zwei Pferde zu setzen statt alles auf eine Karte.

Börsenreaktion: Vertrauen in die Strategie kehrt zurück

Nach einer jüngsten Schwächephase könnte die heutige Nachricht der Formycon-Aktie neuen Auftrieb verleihen. Das Vertrauen der Investoren in die kommerzielle Strategie scheint sich zu festigen – ein wichtiges Signal vor der anstehenden Markteinführung der Biosimilars.

Die nächste Bewährungsprobe steht am 13. November an, wenn Formycon die Q3-Zahlen vorlegt. Dann zeigt sich, ob die strategischen Weichenstellungen auch operativ Früchte tragen.

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