Fiserv Aktie: Orientierungslos?
Die Fiserv-Aktie erlebte ihren schlimmsten Handelstag der Unternehmensgeschichte mit einem Absturz von 44 Prozent. Die Quartalszahlen für Q3 2025 schockierten Analysten und Anleger gleichermaßen. Die Marktkapitalisierung des Fintech-Giganten schmolz von 68,6 auf 38,4 Milliarden Dollar binnen eines Tages dahin – einer der dramatischsten Tagesverluste im gesamten Fintech-Sektor.
Q3 2025: Desaster mit Ansage
Das Organische Umsatzwachstum brach von 8 Prozent im Vorquartal auf nur noch 1 Prozent ein. Damit verfehlte Fiserv mit einem bereinigten Umsatz von 4,92 Milliarden Dollar klar die Erwartungen von 5,36 Milliarden. Auch der bereinigte Gewinn je Aktie von 2,04 Dollar blieb hinter den prognostizierten 2,64 Dollar zurück.
Das Management zog die Notbremse und strich die Jahresprognose massiv: Statt 10 Prozent Wachstum erwartet Fiserv nun nur noch 3,5 bis 4 Prozent. Der Gewinnprognose wurde von 10,15-10,30 Dollar auf 8,50-8,60 Dollar je Aktie gekappt.
Clover-Plattform in der Krise
Das Flaggschiff Clover, das Point-of-Sale-System von Fiserv, zeigt erhebliche Schwächen. Das Merchant-Solutions-Segment, zu dem Clover gehört, wuchs nur noch mit 5 Prozent – halb so schnell wie im Vorquartal. Verstärkter Wettbewerb von Square und Toast setzt dem Geschäft zu.
Dazu kommt eine Bundesklage: Fiserv soll künstlich die Wachstumszahlen von Clover aufgebläht haben, indem Händler vom älteren Payeezy-System zur teureren Clover-Plattform gezwungen wurden. Diese Strategie habe die eigentlichen Wachstumsprobleme verschleiert.
Argentinien-Effekt und Führungswechsel
CEO Mike Lyons räumte ein, dass die Wirtschaftskrise in Argentinien die Ergebnisse belastete. Das Land hatte im Vorjahr noch 10 Prozentpunkte zum Wachstum beigetragen – dieser Beitrag ist nun weggebrochen.
Gleichzeitig kündigte Fiserv eine komplette Führungsumbildung an: Zwei Co-Präsidenten und ein neuer CFO übernehmen die Geschicke. Auch der Aufsichtsrat wird Anfang 2026 neu aufgestellt. Ein klares Signal für tiefgreifende strukturelle Probleme.
Analysten schlagen Alarm
Goldman Sachs senkte das Kursziel um 55 Prozent auf 81 Dollar und stufte die Aktie herab. Morgan Stanley folgte mit einem Downgrade auf "Equal-Weight" und einem Kursziel von 81 Dollar – zuvor 179 Dollar. BTIG-Analysten sehen den fairen Wert sogar zwischen 50 und 75 Dollar.
Das Management gestand Fehler ein: Man habe kurzfristige Initiativen über nachhaltige Kundenbeziehungen gestellt. Verschiebungen von Investitionen und aggressive Kostensenkungen hätten die Fähigkeit beeinträchtigt, Kunden effektiv zu bedienen und Produkteinführungen ordentlich umzusetzen.
Die Margen werden voraussichtlich weiter unter Druck bleiben, wobei das erste Quartal 2026 mit 33 bis 35 Prozent den Tiefpunkt markieren dürfte. Der freie Cashflow für 2025 sank auf etwa 4,25 Milliarden Dollar.
Handelt es sich bei dem historischen Absturz also nur um eine vorübergehende Schwächephase – oder steckt mehr dahinter? Die Kombination aus strukturellen Widrigkeiten, Wettbewerbsdruck und Führungsproblemen spricht eine klare Sprache.
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