Die Fintech-Schwergewicht Fiserv kämpft nach dem dramatischen Kurssturz vom Oktober um die psychologisch wichtige 60-Dollar-Marke. Bei rund 61,47 Dollar versucht die Aktie derzeit, einen Boden zu finden - doch die Unsicherheit bleibt groß.

Institutionelle Investoren wackeln

Neue Daten vom 29. November zeigen ein gespaltenes Bild bei den Großinvestoren. Während Norwegens Staatsfonds Norges Bank mit 7,26 Millionen Aktien (Wert: über 1,2 Milliarden Dollar) eine Riesenposition aufgebaut hat, spiegeln diese Käufe noch die Zeit vor dem Crash wider. Auch Groupama Asset Management stieg mit 16.410 Aktien ein - doch diese rückblickenden Meldungen stehen im krassen Gegensatz zur aktuellen Marktstimmung.

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Das Problem: Diese Positionen wurden aufgebaut, bevor CEO Mike Lyons im Oktober die Bombe platzen ließ.

Der "Reset" schockt Wall Street

Ende Oktober zerstörte das neue Management unter Lyons das Vertrauen mit einem radikalen Strategiewechsel. Die bisherigen Wachstumsprognosen? "Zu optimistisch", gestand der CEO ein.

Die brutalen Folgen:
* Organisches Umsatzwachstum auf nur noch 3,5-4% gesenkt
* Kurseinbruch von über 40% an einem einzigen Tag (29. Oktober)
* Marktkapitalisierung schrumpfte um 30 Milliarden Dollar

Analysten ziehen die Reißleine

Die Finanzexperten haben ihre Einschätzungen drastisch korrigiert. Jefferies Financial senkte das Kursziel auf 60 Dollar - exakt auf das aktuelle Kursniveau. Das Signal ist klar: Kein Aufwärtspotenzial in Sicht.

Weitere Korrekturen folgen am laufenden Band:
* Goldman Sachs: Rating auf "Neutral" gesenkt, Ziel 79 Dollar
* TD Cowen: Kursziel bei 80 Dollar
* UBS: Ziel auf 75 Dollar reduziert

Der Konsens ist eindeutig: Von "Kaufen" auf "Halten" - mehr Optimismus ist derzeit nicht drin.

Die 60-Dollar-Entscheidung

Technisch steht Fiserv am Scheideweg. Die 60-Dollar-Marke fungiert als letzte Verteidigungslinie. Bricht diese Unterstützung, drohen weitere Algorithmik-Verkäufe und ein noch tieferer Fall. Hält das Level, könnte eine Bodenbildung beginnen - sofern das Management seine neuen, niedrigeren Ziele auch einhalten kann.

Die Aktie befindet sich zweifellos im klaren Abwärtstrend. Nach einem der steilsten Abstürze der Unternehmensgeschichte sucht Fiserv verzweifelt nach einem Boden. Ob die 60-Dollar-Marke hält, entscheidet über das weitere Schicksal der schwer angeschlagenen Fintech-Aktie.

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