Während sich die Stimmung in der deutschen Chemiebranche deutlich aufhellt, stürzt die Evonik-Aktie ungebremst ab. Der Spezialchemiekonzern verliert am Dienstag weitere zwei Prozent und nähert sich gefährlich dem April-Tief von 16,80 Euro. Bei einem aktuellen Kurs von nur noch 17,22 Euro haben die Papiere seit dem Mai-Hoch bereits über 17 Prozent ihres Wertes vernichtet.

Besonders bitter: Das ifo-Institut meldete zeitgleich eine spürbare Erholung der Chemiebranche. Der Branchenindex kletterte im Juni auf minus 8,9 Punkte - ein deutlicher Sprung gegenüber den minus 16,2 Punkten im Vormonat. Doch ausgerechnet Evonik profitiert nicht von dieser Trendwende.

Analysten kappen Prognosen drastisch

Die Ernüchterung vor den Quartalszahlen Anfang August ist greifbar. JPMorgan-Experte Chetan Udeshi warnt vor einem schwächeren Quartal nach zuletzt starken Ergebnissen. Seine Diagnose: "Die Branchenmalaise scheint nun bei Evonik angekommen." Besonders die Handelszölle und der damit verbundene Preisdruck setzen dem Konzern zu.

Udeshi strich seine Umsatz- und Gewinnprognosen für 2025 und 2026 zusammen und senkte das Kursziel auf 22,40 Euro. Trotz der günstigen Bewertung bleibt er bei seiner Kaufempfehlung - ein schwacher Trost bei der aktuellen Kursentwicklung.

US-Geschäft bricht ein

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Noch drastischer fällt die Einschätzung von Thomas Schulte-Vorwick vom Bankhaus Metzler aus. Nach direktem Kontakt mit dem Unternehmen reduzierte er seine Quartalsprognose erheblich. Der Grund: Die Nachfrage schwächelt deutlicher als erwartet, insbesondere bei US-Verbrauchern.

Zusätzlich intensiviert sich der Konkurrenzkampf bei den wichtigen Crosslinkern - jenen Zusatzstoffen, die Materialien widerstandsfähiger machen. Asiatische Wettbewerber üben enormen Druck aus und drücken die Margen. Schulte-Vorwick kapfte sein Kursziel auf 25 Euro, empfiehlt die Aktie aber weiterhin zum Kauf. Metzler nahm die Papiere sogar in die "Top Ten"-Liste auf.

Bären fest im Sattel

Die Marktrealität spricht eine andere Sprache. Mit dem anhaltenden Kursverfall scheinen die Bären fest im Sattel zu sitzen. Ob die optimistischen Analystenstimmen gegen den aktuellen Abwärtstrend ankommen können, bleibt fraglich.

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