Nach Tagen des massiven Verkaufsdrucks atmen Anleger auf: Die Eutelsat-Aktie verzeichnete am Freitag eine deutliche Erholung von über 5 Prozent. Auslöser des vorangegangenen Kursrutsches war der überraschende Teilrückzug des Großinvestors SoftBank mitten in der laufenden Kapitalerhöhung. Doch reicht das neue Rating-Upgrade von Moody's, um das Vertrauen langfristig zurückzugewinnen?

SoftBank sorgt für Turbulenzen

Der japanische Tech-Investor SoftBank löste Anfang der Woche erhebliche Unruhe an den Märkten aus. Das Unternehmen veräußerte 36 Millionen Bezugsrechte, was fast der Hälfte seiner bisherigen Beteiligung am europäischen Satellitenbetreiber entspricht.

Marktteilnehmer reagierten nervös auf diesen Schritt:
* Die Aktie brach zur Wochenmitte um fast 8 Prozent ein.
* Der Kurs markierte den tiefsten Stand seit Mitte Juni.
* Das Handelsvolumen explodierte auf über 7 Millionen gehandelte Stücke.

Der massive Abstoß von Bezugsrechten während einer laufenden Kapitalmaßnahme wird an der Börse oft als Vertrauensentzug gewertet, was den Abwärtsdruck beschleunigte.

Details zur Milliarden-Maßnahme

Eutelsat befindet sich in einer entscheidenden Phase der Refinanzierung. Die Zeichnungsfrist für die neuen Aktien läuft noch bis zum kommenden Montag, den 9. Dezember 2025. Anleger müssen bis dahin aktiv werden, andernfalls verfallen ihre Bezugsrechte wertlos.

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Die Kapitalerhöhung umfasst ein Gesamtvolumen von rund 1,5 Milliarden Euro und ist komplex strukturiert:

  • Bezugsrechtsemission: 670 Millionen Euro werden über neue Aktien zu 1,35 Euro ausgegeben – ein deutlicher Abschlag zum aktuellen Kurs.
  • Reservierte Tranche: 828 Millionen Euro fließen zu einem Preis von 4 Euro je Aktie.
  • Verwässerung: Das Verhältnis beträgt 8 neue für 11 alte Aktien.

Interessant ist hierbei die Verschiebung der Machtverhältnisse: Der französische Staat nutzt die Kapitalerhöhung, um seinen Anteil auf knapp 30 Prozent fast zu verdoppeln. Dies unterstreicht die politische Bedeutung von Eutelsat als europäisches Gegenstück zu US-Dominatoren.

Lichtblick durch Rating-Upgrade

Trotz der Verwässerungsängste gibt es fundamentale Unterstützung. Die Ratingagentur Moody's hob am 1. Dezember die Bonitätsnote von B2 auf Ba3 an. Der Ausblick ist stabil. Diese Aufwertung senkt potenziell die Refinanzierungskosten für Eutelsat, ist jedoch an Bedingungen geknüpft: Das Unternehmen muss in den kommenden 12 bis 18 Monaten stabile Ergebnisse liefern.

Technisch bleibt die Lage allerdings angespannt. Mit einem RSI von 17 ist der Titel extrem überverkauft, was die Gegenbewegung am Freitag erklärt. Dennoch notiert der Kurs weit unter den wichtigen 50- und 200-Tage-Linien.

Fokus auf OneWeb und Starlink

Die frischen Mittel von insgesamt rund 4 Milliarden Euro bis 2029 fließen primär in den Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Elon Musks Starlink. Während der US-Konkurrent bereits über 6.750 Satelliten betreibt, setzt Eutelsat auf die Erneuerung der OneWeb-Konstellation mit 440 neuen Einheiten und die Beteiligung am EU-Projekt IRIS².

Für Anleger liegt der Fokus nun auf dem Abschluss der Zeichnungsfrist am 9. Dezember. Sobald die neuen Aktien im Markt platziert sind und die Volatilität der Bezugsrechte entfällt, wird sich zeigen, ob der Boden bei der Eutelsat-Aktie tatsächlich gefunden ist oder die Verwässerung den Kurs weiter deckelt.

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