Eutelsat hat eine umfangreiche Kapitalerhöhung über 670 Millionen Euro erfolgreich abgeschlossen. Die Nachfrage war deutlich höher als das Angebot, vor allem staatliche Investoren aus Frankreich und Großbritannien haben ihre Positionen kräftig ausgebaut. Im Zentrum steht die Finanzierung des LEO-Ausbaus und der europäischen IRIS²-Satellitenkonstellation – und damit die Frage, ob Eutelsat seine ambitionierte Transformationsstrategie wie geplant umsetzen kann.

Kapitalerhöhung klar überzeichnet

Die Bezugsrechtsemission stieß auf großes Interesse. Die Gesamtnachfrage belief sich auf rund 891,6 Millionen Euro bei einem Angebotsvolumen von 669,8 Millionen Euro. Das entspricht einer Überzeichnung von etwa 133 Prozent.

Die wichtigsten Eckdaten der Transaktion:

  • 496.129.728 neue Aktien werden ausgegeben
  • Bezugspreis: 1,35 Euro je Aktie (1,00 Euro Nennwert + 0,35 Euro Aufgeld)
  • 96 Prozent der neuen Aktien wurden auf unreduzierter Basis gezeichnet
  • Geplanter Handelsstart an der Euronext Paris: 16. Dezember 2025
  • Geplanter Handelsstart an der London Stock Exchange: 17. Dezember 2025

Die starke Überzeichnung unterstreicht die hohe Bereitschaft insbesondere institutioneller Investoren, zusätzliches Kapital bereitzustellen.

Frankreich übernimmt die Führungsrolle

Die Kapitalmaßnahme ist Teil eines Finanzierungspakets von insgesamt 1,5 Milliarden Euro. Dabei verschiebt sich die Aktionärsstruktur deutlich in Richtung staatlicher und staatsnaher Investoren.

Zentraler Akteur ist der französische Staat: Über die Agentur APE wurden rund 749 Millionen Euro investiert, künftig hält Frankreich 29,65 Prozent und wird damit größter Einzelaktionär. Bharti Space folgt nach einer Beteiligung von 150 Millionen Euro mit 17,88 Prozent.

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Auch Großbritannien baut sein Engagement aus: Die britische Regierung investierte 163 Millionen Euro und kommt damit auf einen Anteil von 10,89 Prozent.

Weitere bedeutende Investoren sind:

  • CMA CGM Participations: 150 Millionen Euro (7,46 Prozent)
  • Fonds Stratégique de Participations: 91 Millionen Euro (4,99 Prozent)

Nach Abschluss der Transaktion erhöht sich das Grundkapital auf 1.178.308.106 Euro, verteilt auf ebenso viele Aktien. Der Streubesitz sinkt auf 29,13 Prozent, was die Liquidität der Aktie mittelfristig beeinflussen kann.

Finanzierung von LEO-Ausbau und IRIS²

Die neu eingeworbenen Mittel sollen vor allem den Ausbau der LEO-Satellitenkapazitäten und die künftige IRIS²-Konstellation beschleunigen. Für den Zeitraum von 2026 bis 2029 veranschlagt das Management ein Investitionsvolumen von rund 4 Milliarden Euro.

CEO Jean-François Fallacher hebt hervor, dass die Transaktion die Finanzstruktur deutlich stärkt. Sie ermöglicht zugleich den Ausbau der LEO-Aktivitäten und einen Rückgang der Verschuldung.

Verschuldung und Lock-up-Regelungen

Das kombinierte Finanzierungspaket umfasst Kapitalerhöhungen, Anleiheemissionen, Exportkreditfinanzierungen und verlängerte Bankverbindlichkeiten. Ziel ist es, die Leverage Ratio bis Ende des Geschäftsjahres 2025/26 auf etwa das 2,5-Fache zu senken.

Alle Großaktionäre haben einer Lock-up-Periode von 180 Tagen zugestimmt. Bis Mitte 2026 sind damit keine größeren Aktienverkäufe dieser Investoren zu erwarten, was für zusätzliche Stabilität in der Eigentümerstruktur sorgt.

Fazit: Hoher Vertrauensbeweis, klare Bedingungen

Die stark überzeichnete Kapitalerhöhung, der deutliche Einstieg des französischen Staates und weiterer Großinvestoren sowie das klar definierte Investitionsprogramm signalisieren großes Vertrauen in Eutelsats Transformationsplan. Entscheidend für den langfristigen Erfolg bleibt, dass der geplante LEO-Ausbau und die Beteiligung an IRIS² wie vorgesehen umgesetzt werden und die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Anbietern wie SpaceX Starlink erreicht wird.

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