Ethereum steckt zum Jahresende in einer interessanten Zwickmühle: Auf der einen Seite ziehen große Investoren Geld aus ETH-ETFs ab, auf der anderen Seite bauen besonders kapitalkräftige Wallets ihre Bestände so stark aus wie selten zuvor. Parallel dazu hat das Netzwerk mit dem Fusaka-Upgrade einen wichtigen Technologiesprung vollzogen, der die Basis für künftiges Wachstum legen soll. Die Kursentwicklung wirkt dagegen vergleichsweise unspektakulär – und genau das macht die aktuelle Phase spannend.

Aktuell notiert ETH bei rund 3.026 US‑Dollar und damit leicht unter seinem 50‑Tage-Durchschnitt. Nach den deutlichen Schwankungen der vergangenen Monate entspricht das einem eher ruhigen Umfeld, zumal der Abstand zum 52‑Wochen-Hoch bei gut 35 % liegt, während zugleich etwas Luft nach unten zum Jahrestief bleibt.

Enger Korridor, weniger Hebel

Im kurzfristigen Bild bewegt sich Ethereum in einer engen Handelsspanne. Die Marke um 2.900 US‑Dollar fungiert als zentrale Unterstützungszone, die in den vergangenen Tagen mehrfach verteidigt wurde. Nach oben begrenzt ein seit Oktober verlaufender Abwärtstrend die Erholungsversuche, zusätzlich verstärkt durch einen Widerstandsbereich aus mehreren wichtigen gleitenden Durchschnitten.

Parallel dazu geht der Hebel im Markt deutlich zurück. Das gesamte Open Interest in Futures und Perpetuals liegt nur noch bei etwa der Hälfte der Sommerhochs. Diese Bereinigung der Derivatemärkte signalisiert ein Umfeld mit weniger spekulativem Kapital und potenziell geringerer kurzfristiger Volatilität – typisch für Konsolidierungsphasen, die häufig größeren Bewegungen vorausgehen.

Wale kaufen, ETFs verlieren Mittel

Während viele Marktteilnehmer vorsichtiger agieren, nutzen besonders große ETH-Halter die aktuelle Phase zur Aufstockung. Adressen mit mehr als 10.000 ETH haben ihre Bestände seit Juli stetig ausgebaut und damit neue Rekordstände bei der Akkumulation erreicht. Diese Akteure agieren typischerweise mit längerem Horizont und kaufen eher in Schwächephasen als in laufende Rallys hinein.

Auf der Gegenseite stehen deutliche Mittelabflüsse aus Ethereum-ETFs: In der vergangenen Woche wurden rund 644 Millionen US‑Dollar abgezogen. Das passt zum insgesamt defensiveren Bild an den Derivatemärkten und deutet auf eine abwartende Haltung institutioneller Investoren hin. Im Zusammenspiel lässt sich dies eher als Konsolidierung denn als Kapitulation deuten – Risiko wird reduziert, während langfristig orientierte Wale Position beziehen.

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Fusaka-Upgrade und Netzwerkdynamik

Technologisch hat Ethereum zuletzt einen wichtigen Schritt gemacht. Das Fusaka-Upgrade gilt als bedeutendste Netzwerkerweiterung seit „The Merge“ 2022. Kernstück ist PeerDAS (Peer Data Availability Sampling): Validatoren müssen nicht mehr sämtliche Daten eines Blocks vollständig herunterladen, sondern nur noch zufällige Ausschnitte. Das senkt Bandbreiten- und Speicheranforderungen deutlich.

Der Effekt: Es können mehr sogenannte „Blobs“ pro Block verarbeitet werden, ohne dass Validatoren auf besonders leistungsfähige Hardware umsteigen müssen. Das stärkt die Dezentralisierung und verbessert gleichzeitig die Skalierbarkeit. Für Layer‑2‑Lösungen bedeutet das voraussichtlich um 40–60 % niedrigere Transaktionskosten – ein klarer Vorteil für Anwendungen, die auf günstige und schnelle Abwicklung angewiesen sind.

Die DeFi-Landschaft auf Ethereum bleibt dabei ein zentrales Zugpferd. Protokolle wie Uniswap und Aave tragen zu einem Gesamtvolumen von rund 70 Milliarden US‑Dollar an gesperrten Werten (TVL) im Mainnet bei, hinzu kommen etwa 45 Milliarden US‑Dollar auf Layer‑2‑Netzwerken. Geringere Kosten durch Fusaka könnten diese Ökosysteme zusätzlich beleben.

Starkes Nutzerwachstum im Dezember

Auch auf der Nutzerebene zeigt sich Rückenwind. Die Zahl neuer Wallets ist im Dezember deutlich angesprungen. Einzelne Tage, wie der 2. und der 15. Dezember, verzeichneten mit knapp 200.000 neuen Adressen jeweils Spitzenwerte der vergangenen Monate. Solche Anstiege gelten oft als Frühindikator für wachsende Adoption.

In der Vergangenheit gingen Phasen stark steigender Wallet-Neuanlagen häufig einer anziehenden Nachfrage nach ETH voraus, sofern der Trend über mehrere Wochen anhielt. Vor diesem Hintergrund wirken die aktuellen Netzwerkdaten als positiver Kontrapunkt zur eher verhaltenen Stimmung auf ETF- und Deriveseite.

Entscheidende Marken und Ausblick

Charttechnisch verdichtet sich die Lage zwischen zwei klaren Zonen: Nach oben ragt der Bereich um 3.300 US‑Dollar als zentrale Hürde heraus. Ein Tagesschlusskurs darüber würde den Abwärtstrend seit Oktober brechen und den dichten Widerstandscluster in einen Unterstützungsbereich drehen – mit Anschlusschancen in Richtung 3.600 US‑Dollar und darüber.

Nach unten bleibt die Zone um 2.900 US‑Dollar entscheidend. Ein nachhaltiger Rutsch darunter würde die aktuelle Seitwärtsstruktur auflösen und Raum in Richtung 2.750 US‑Dollar eröffnen. Bis eine dieser Marken klar überwunden oder unterschritten wird, spricht vieles für eine Fortsetzung der Konsolidierung.

Strukturell arbeitet Ethereum jedoch weiter an seiner Basis: Wachsende DeFi-Volumina, sinkende Layer‑2‑Kosten nach dem Fusaka-Upgrade, starkes Wallet-Wachstum und neue Produkte wie der breitere Zugang zu ETH-Optionsstrategien auf Börsen wie Binance schaffen ein Umfeld, das mittel- bis langfristig zusätzliche Nachfrage nach ETH begünstigen kann – auch wenn der Kurs kurzfristig noch im Korridor gefangen bleibt.

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