Ethereum: Druck am Support
Anlegern wird wieder einmal bewusst, wie abhängig Ethereum kurzfristig von Stimmung und Kapitalströmen ist. Trotz erfolgreicher Technik-Upgrades und leicht freundlicheren Inflationsdaten bleibt der Markt vorsichtig. Entscheidend ist nun, ob das Zusammenspiel aus nachlassender Netzaktivität und ETF-Abflüssen den Kurs weiter belastet – oder ob sich die Verkäufer erst einmal erschöpft haben.
Technische Lage: Wichtige Marke im Fokus
Ethereum notiert aktuell bei rund 2.828 US‑Dollar und damit nur knapp über dem jüngsten Wochentief. Auf Sicht von sieben Tagen summiert sich der Rückgang auf rund 15 Prozent, der Abstand zum 52‑Wochen-Hoch beträgt fast 40 Prozent. Der Kurs liegt zudem klar unter dem 50‑Tage-Durchschnitt, was den bestehenden Abwärtstrend technisch unterstreicht.
Charttechnisch gilt der Bereich um 2.800 US‑Dollar als unmittelbare Unterstützung. Im ursprünglichen Marktkommentar wurden darunter Ziele um 2.600 bis 2.620 US‑Dollar genannt. Auf der Oberseite wird der gleitende Durchschnitt im Bereich um 3.000 US‑Dollar als erste ernstzunehmende Hürde gesehen.
On-Chain-Daten: Aktivität geht zurück
Parallel zum Kurs schwächt sich die Nutzung des Netzwerks ab. On-Chain-Daten zeigen im Dezember einen klaren Rückgang der Aktivität:
- Wöchentliche aktive Adressen sind von etwa 440.000 Anfang Dezember auf rund 324.000 gefallen – und damit auf Niveaus wie zuletzt im Mai 2025.
- Das tägliche Transaktionsvolumen ist auf Tiefstände zurückgegangen, die zuletzt im Juli beobachtet wurden.
Das signalisiert, dass vor allem private Marktteilnehmer derzeit zurückhaltend agieren. Wichtig ist dabei: Frühere, deutlich niedrigere Schätzungen zur Nutzerzahl (rund 170.000 Adressen) haben sich als unzutreffend erwiesen. Dennoch bleibt der Abwärtstrend bei der Netzaktivität ein Belastungsfaktor für die bullische Erzählung.
Institutionelle Ströme: ETF-Abflüsse drücken Stimmung
Ein zweiter zentraler Bremsklotz sind die institutionellen Kapitalströme. US‑gelistete Spot‑Ethereum‑ETFs verzeichneten in den vergangenen Tagen Abflüsse von mehr als 553 Millionen US‑Dollar. Diese Mittelabflüsse haben den eigentlich positiven Impuls der jüngsten Netzwerkaufwertung weitgehend neutralisiert.
Marktbeobachter werten die Verkäufe als Teil einer breiteren Risikoanpassung zum Jahresende. Für Ethereum bedeutet das: Solange große Adressen und ETF-Investoren Kapital abziehen, bleibt die Erholungsdynamik begrenzt – selbst wenn fundamentale Nachrichten konstruktiv sind.
Netzwerk-Updates: Fusaka liefert, Markt reagiert kaum
Am 3. Dezember wurde das Fusaka‑Upgrade abgeschlossen, das wichtigste Update seit „Pectra“ im Mai. Ziel sind höhere Skalierbarkeit auf Layer‑1 und geringere Datenkosten für Layer‑2‑Rollups. Technisch stärkt das die Rolle von Ethereum als Basisinfrastruktur für Anwendungen und Skalierungslösungen.
An den Kursen lässt sich dieser Fortschritt bislang jedoch kaum ablesen. Die Aufmerksamkeit vieler Marktteilnehmer richtet sich bereits auf das nächste größere Update mit dem Codenamen „Glamsterdam“, das 2026 anstehen soll. Die aktuelle Schwächephase ist damit weniger eine Folge technischer Probleme, sondern eher ein Spiegel kurzfristiger Nachfrage- und Liquiditätstrends.
Makro & Regulierung: Gemischtes Umfeld
Auf der Makroseite sorgt die US‑Inflation von 2,7 Prozent zwar grundsätzlich für etwas Entspannung, weil sie der US‑Notenbank Spielraum für eine weniger straffe Geldpolitik geben könnte. Trotzdem blieb eine breite Rallye bei Risikoassets aus – auch Kryptos profitieren bislang nicht spürbar.
Etwas Rückenwind kommt dagegen von der Regulierungsfront: Die US‑Börsenaufsicht SEC hat den Blockchain‑Pilot der DTCC für US‑Staatsanleihen genehmigt. Diese Öffnung traditioneller Marktinfrastruktur in Richtung Blockchain werten viele als langfristig positiven Faktor für Ethereum, das sich als Settlement‑Layer für solche Anwendungen positionieren kann.
Stimmung und Ausblick
Der Crypto Fear & Greed Index ist wieder in den Bereich „Fear“ zurückgefallen, was die aktuelle Vorsicht am Markt gut zusammenfasst. Kurzfristig dominieren Optionenverfall, ETF‑Ströme und Liquiditätsbedingungen das Bild – nicht die technischen Fortschritte des Netzwerks.
Für die nächsten Wochen dürfte entscheidend sein, ob die Zone um 2.800 US‑Dollar als Unterstützung hält und sich die ETF‑Abflüsse abschwächen. Gelingt eine Stabilisierung, könnten die Effizienzgewinne durch Fusaka und die Perspektive weiterer Upgrades wieder stärker in den Vordergrund rücken; rutscht der Kurs dagegen klar unter die genannten Supportbereiche, wären weitere Rücksetzer in Richtung der nächsten Unterstützungsspanne das naheliegende Szenario.
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