Energy Fuels meldet deutliche Fortschritte im Uran-Geschäft und verlängert parallel seine Absatzsicherheit bis weit in die 2030er-Jahre. Trotzdem hat die Aktie nach der Nachricht spürbar nachgegeben – ein typischer Effekt nach einem außergewöhnlich starken Lauf im Jahresverlauf. Im Kern prallen hier starke operative Fakten und höhere Erwartungen an die Bewertung aufeinander.

Produktion über Plan, Verträge bis 2032

Für das Geschäftsjahr 2025 hat Energy Fuels seine eigene Prognose bei der Uranproduktion übertroffen. Die US-Minen Pinyon Plain und La Sal lieferten zusammen mehr als 1,6 Millionen Pfund Uranerz – rund 11 % über der ursprünglichen Zielspanne. In der White Mesa Mill entstanden daraus über 1 Million Pfund fertiges Uran-Konzentrat (U3O8).

Im vierten Quartal zeigt sich dieser Aufschwung auch in den Verkaufszahlen. Das Unternehmen rechnet mit Verkäufen von 360.000 Pfund U3O8, ein Plus von 50 % gegenüber dem Vorquartal. Der erzielte Durchschnittspreis lag bei etwa 75 US-Dollar je Pfund, was rund 27 Millionen US-Dollar Bruttoumsatz im Quartal bedeuten dürfte.

Wichtig für die Planbarkeit: Das Management hat zwei neue langfristige Lieferverträge mit US-Atomkraftwerksbetreibern abgeschlossen. Diese Vereinbarungen strecken den gesicherten Lieferstrom nun bis 2032 und sorgen damit für deutlich bessere Sichtbarkeit in einem traditionell schwankungsanfälligen Rohstoffmarkt.

Gleichzeitig fällt die Reaktion an der Börse verhalten aus. Die Aktie liegt trotz der positiven Nachrichten auf Wochensicht knapp 5 % im Minus, bleibt aber seit Jahresbeginn mit einem Plus von rund 160 % klar einer der großen Gewinner im Uran-Sektor.

Bewertungsdebatte und seltene Erden

Der Gegenwind kommt weniger aus dem operativen Geschäft als aus der Bewertung und den Erwartungen an künftige Projekte. Roth Capital hat am Dienstag seine Verkaufsempfehlung bekräftigt und ein Kursziel von 11,50 US-Dollar genannt. Die Begründung: Die Aktie sei im Verhältnis zum kurzfristig erzielbaren Ergebnisniveau zu hoch bewertet, insbesondere weil ein Teil der Fantasie für das Geschäft mit seltenen Erden bereits eingepreist sei.

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Auf der anderen Seite stehen deutlich optimistischere Häuser: Texas Capital sieht das Kursziel bei 20,00 US-Dollar, H.C. Wainwright sogar bei 26,75 US-Dollar. Diese positive Sicht stützt sich vor allem auf die strategische Neuausrichtung des Unternehmens.

Energy Fuels will sich als Anbieter kritischer Rohstoffe auf zwei Beinen aufstellen. Uran bleibt zwar der zentrale Umsatzbringer, doch die White Mesa Mill soll bis Mitte 2026 in die kommerzielle Produktion von schweren Seltenen Erden einsteigen – konkret Dysprosium und Terbium. Diese Elemente sind essenziell für Hochleistungsmagnete, etwa in Elektromotoren oder Windkraftanlagen, und ihre Lieferketten sind heute stark von China abhängig. Die geplante Diversifikation in eine nordamerikanische Versorgungslinie ist ein Kernargument der Bullen.

Dass die Aktie aktuell spürbar unter ihrem 52-Wochen-Hoch notiert, obwohl sie seit dem 52-Wochen-Tief mehrere Hundert Prozent zugelegt hat, zeigt das Spannungsfeld: Hohe Kursgewinne haben die Messlatte für neue Nachrichten angehoben, „gute“ Zahlen reichen nicht mehr automatisch für weitere kräftige Kursanstiege.

Zur aktuellen Marktlage einige Kennzahlen im Überblick:

  • Kurs gestern: 14,35 US-Dollar
  • Veränderung seit Jahresbeginn: +159,57 %
  • Abstand zum 52-Wochen-Hoch: -36,46 %

Ausblick: Uran-Weiterlauf, Fokus auf Umsetzung

Für 2026 rückt vor allem die Umsetzung der Strategie im Bereich seltener Erden in den Vordergrund. Operativ geht es darum, die Produktion aus dem Pinyon-Plain-Bergwerk stabil hochzuhalten und parallel die technische und wirtschaftliche Machbarkeit der Dysprosium- und Terbium-Produktion im industriellen Maßstab zu beweisen. Die bis 2032 gesicherten Lieferverträge im Uranbereich bilden dabei ein stabiles Fundament für wiederkehrende Umsätze.

Auf der Bewertungsseite bleibt die Latte hoch: Das Unternehmen wird mit einem Umsatzmultiplikator über dem Branchendurchschnitt gehandelt, was die Notwendigkeit weitgehend reibungsloser Umsetzung der Ausbaupläne erhöht. Charttechnisch liegt der Kurs klar über den längerfristigen Durchschnittslinien, während der RSI nahe an überkauften Bereichen notiert – ein Bild, das zu einer zwischenzeitlichen Konsolidierung nach dem starken Jahresverlauf passt.

Entscheidend für die weitere Kursentwicklung werden in den kommenden Quartalen vor allem zwei Punkte sein: die Bestätigung der Produktionsziele im Uranbereich und belastbare Fortschritte beim Hochlauf der seltenen Erden in White Mesa, inklusive konkreter Zeitpläne und möglicher Abnahmeverträge.

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