Novo Nordisk hat die erste orale Abnehm-Pille mit FDA-Zulassung auf den Markt gebracht – und verschafft sich damit einen zeitlichen Vorsprung vor Eli Lilly. Doch Analysten bleiben gelassen: Lillys Kandidat Orforglipron könnte entscheidende Vorteile bieten, die den späteren Markteintritt mehr als wettmachen.

Novo prescht vor

Die US-Gesundheitsbehörde FDA genehmigte am 22. Dezember 2025 das orale Wegovy von Novo Nordisk – die erste GLP-1-Abnehm-Tablette überhaupt. Der dänische Konzern plant den US-Marktstart bereits Anfang Januar 2026. Die niedrigste Dosierung von 1,5 Milligramm soll ab 149 Dollar pro Monat erhältlich sein, sowohl in Apotheken als auch über ausgewählte Telemedizin-Anbieter.

Die Eli Lilly Aktie gab am Tag nach der Zulassung um rund 0,5 Prozent nach, während Novo Nordisk mehr als 8 Prozent zulegte. Dennoch bleibt Lilly mit einem Plus von etwa 40 Prozent seit Jahresbeginn auf Erfolgskurs.

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Lillys Trumpfkarte: Orforglipron

Eli Lilly arbeitet mit Orforglipron an einer eigenen oralen GLP-1-Lösung – und die könnte dem Novo-Produkt in wichtigen Punkten überlegen sein:

  • Keine Einnahme-Beschränkungen: Anders als orales Wegovy, das einen leeren Magen voraussetzt und eine 30-minütige Wartezeit bis zur nächsten Mahlzeit erfordert, kann Orforglipron jederzeit eingenommen werden
  • Gewichtserhalt nach Umstieg: Phase-3-Daten vom 18. Dezember 2025 zeigen, dass Patienten nach dem Wechsel von injizierbaren GLP-1-Mitteln auf Orforglipron ihr erreichtes Gewicht weitgehend halten konnten – mit nur 0,9 kg Zunahme über 52 Wochen
  • Wettbewerbsfähiger Preis: Lilly hat die niedrigste Dosis ebenfalls auf 149 Dollar festgelegt, höhere Dosierungen sollen bis zu 399 Dollar kosten

Hinzu kommt: Orforglipron erhielt einen der neuen "National Priority"-Gutscheine der FDA, was die Zulassungszeit von üblicherweise sechs bis zehn Monaten auf wenige Wochen verkürzen könnte.

Geschichte wiederholt sich

Die Konstellation erinnert an den Markt für injizierbare GLP-1-Präparate. Auch dort war Novo Nordisk 2021 mit Wegovy zuerst, während Lilly erst Ende 2023 mit Zepbound folgte. Heute führt Zepbound den Markt an – mit geschätzten 17 Milliarden Dollar Umsatz 2025 gegenüber rund 13 Milliarden für injizierbares Wegovy.

Der erste Markteintritt garantiert offenbar keine dauerhafte Dominanz. Entscheidend sind Produktvorteile, Verträglichkeit und Anwendungskomfort. Genau hier könnte Orforglipron punkten, sobald die FDA grünes Licht gibt. Mit der Priority-Einordnung dürfte diese Entscheidung noch im ersten Quartal 2026 fallen.

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