Ein neuer Großauftrag aus Europa sorgt bei DroneShield für kräftige Bewegung im Kurs – aber nicht nur nach oben. Auf eine deutliche Rally folgte ein spürbarer Rücksetzer, während zugleich alte Vertrauensfragen rund um Insiderverkäufe weiter im Raum stehen. Wie stabil ist die aktuelle Story wirklich?

Europäischer Militärdeal als Kurstreiber

Auslöser der jüngsten Dynamik ist ein am 16. Dezember gemeldeter Militärauftrag über 49,6 Mio. US-Dollar. Ein europäischer Vertriebspartner, der vertraglich an einen Militär-Endkunden in der Region gebunden ist, ordert Handheld-Systeme zur Abwehr von Drohnen, Zubehör sowie Software-Updates.

Mehrere Punkte machen den Deal für Anleger besonders relevant:

  • Zweitgrößter Auftrag der Unternehmensgeschichte
  • Lieferung und vollständiger Zahlungseingang sind für das 1. Quartal 2026 geplant
  • Ein Großteil der benötigten Produkte liegt bereits auf Lager
  • Über denselben Reseller liefen bislang 15 Verträge im Volumen von insgesamt mehr als 86 Mio. US-Dollar

Die Nachricht löste eine zweitägige Rally von rund 35 % aus, mit zweistelligen Tagesgewinnen sowohl am Montag als auch am Dienstag. Der Markt honorierte damit vor allem die Größenordnung und die schnelle Umsatzwirksamkeit des Vertrags.

Gewinnmitnahmen nach Rally

Bereits am Mittwoch kippte die Stimmung wieder: Die Aktie verlor etwa 12,5 %, ohne dass neue negative Nachrichten bekannt wurden. Aus Marktsicht spricht viel dafür, dass Anleger nach der raschen Aufwärtsbewegung konsequent Gewinne realisiert haben.

Heute notiert die Aktie in Euro umgerechnet deutlich unter den Oktober-Hochs, aber klar über den Tiefstständen vom Februar. Auf Sicht von zwölf Monaten steht dennoch ein Plus von über 270 %, was den hohen spekulativen Charakter des Titels unterstreicht.

Analyst bleibt optimistisch

Trotz der Volatilität hält der Broker Bell Potter an seiner positiven Einschätzung fest und bestätigt das Kaufvotum mit einem Kursziel von 4,40 AUD. Nach Berechnungen des Hauses sind mit den bisher gemeldeten Verträgen bereits rund 24 % der für 2026 prognostizierten Hardware-Umsätze abgesichert.

Bell Potter nennt mehrere Gründe für den konstruktiven Blick:

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  • Marktführendes Angebot im Bereich Funkerkennung und -abwehr gegen Drohnen
  • Wachsende Wettbewerbsvorteile durch Einsatzerfahrung im Gefechtsfeld
  • Große und fokussierte F&E-Mannschaft
  • Potenzielle Vertriebspipeline von rund 2,5 Mrd. US-Dollar

Der Broker bezeichnet 2026 als mögliches „Year of the Drone“ und rechnet in den kommenden drei bis sechs Monaten mit weiteren nennenswerten Aufträgen, wenn Verteidigungsetats neu freigegeben werden.

Insiderverkäufe belasten Vertrauen

Gleichzeitig liegt ein Schatten über dem Papier: Umfangreiche Insiderverkäufe im November haben das Vertrauen vieler institutioneller Investoren beschädigt. CEO Oleg Vornik trennte sich zwischen dem 6. und 12. November von 14,81 Mio. Aktien und realisierte damit rund 49,47 Mio. US-Dollar.

Auch der Vorsitzende Peter James und ein weiterer Director verkauften größere Pakete; insgesamt summierten sich die Managementverkäufe auf knapp 70 Mio. US-Dollar. Die Pflichtmitteilung vom 13. November löste einen Kurssturz von 31,4 % an nur einem Handelstag aus. Da das Unternehmen bislang keine detaillierte Begründung für das Ausmaß der Verkäufe geliefert hat, bleiben Corporate-Governance-Fragen im Hintergrund präsent.

Rückenwind durch europäische Nachfrage

Operativ deutet vieles auf einen strukturellen Nachfrageanstieg in Europa hin. Der aktuelle Großauftrag reiht sich ein in eine Serie von Projekten:

  • Belgien schloss kürzlich einen Vertrag über 2,8 Mio. Euro für Handheld-Drohnenabwehrsysteme, Teil eines 50-Mio.-Euro-Programms gegen illegale Drohnenflüge nahe Flughäfen, Militärbasen und Atomanlagen.
  • NATO-Einheiten testen DroneShields Technologie: RF-Sensoren kamen bei der NATO-Übung „Bold Machina“ in den Niederlanden zum Einsatz und wurden in ein prototypisches Abwehrsystem auf Schiffen der niederländischen Marine integriert.

Solche Referenzen stärken die Position des Unternehmens im europäischen Verteidigungsmarkt und können künftige Ausschreibungen beeinflussen.

Ausbau der Produktionskapazitäten

Um das erwartete Wachstum zu bedienen, fährt DroneShield die Produktion deutlich hoch. Rund 13 Mio. US-Dollar fließen in den Ausbau der Fertigung, darunter ein neues 3.000-Quadratmeter-Werk im Stadtteil Alexandria in Sydney.

Das Ziel ist ambitioniert: Bis Ende 2026 soll die jährliche Fertigungskapazität auf etwa 2,4 Mrd. US-Dollar steigen – ein kräftiger Sprung vom derzeitigen Niveau von rund 500 Mio. US-Dollar. Parallel sind Fertigungsinitiativen in Europa geplant, die nicht nur lokale Programme, sondern auch die ReArm-Europe-Initiativen unterstützen sollen.

Fazit: Zwischen Wachstumsstory und Governance-Fragen

DroneShield verbindet derzeit zwei gegensätzliche Signale: Auf der einen Seite stehen ein großer europäischer Auftrag, eine prall gefüllte Pipeline, starke Referenzen bei NATO und EU-Staaten sowie ein klarer Kapazitätsausbau. Auf der anderen Seite wirken die massiven Insiderverkäufe und der frühere Kurseinbruch als Bremsklotz für das Vertrauen.

Kurzfristig dürfte der Nachrichtenfluss zu weiteren Verträgen und der Fortschritt beim Ausbau der Produktion entscheidend dafür sein, ob die Wachstumsstory das Misstrauen rund um das Management überlagern kann oder nicht.

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