Ein unerwarteter Paukenschlag aus Japan hat am Dienstag für erhebliche Unruhe bei den Aktionären der Deutschen Telekom gesorgt. Der japanische Technologie-Investor SoftBank hat sich von einem milliardenschweren Aktienpaket seiner Beteiligung an der US-Mobilfunktochter T-Mobile US getrennt. Was steckt hinter diesem Manöver und welche Wellen schlägt es bis nach Bonn?

Der Grund für den plötzlichen Verkauf ist SoftBanks ambitionierter Vorstoß in die Welt der Künstlichen Intelligenz. Rund 4,8 Milliarden US-Dollar (etwa 4,2 Milliarden Euro) spülte die Transaktion in die Kassen des von Milliardär Masayoshi Son geführten Konzerns. Konkret wechselten 21,5 Millionen Anteilsscheine von T-Mobile US den Besitzer, und zwar zu einem Preis von je 224 US-Dollar. Dieser lag damit am unteren Ende der zuvor anvisierten Spanne und etwa drei Prozent unter dem Schlusskurs vom Vorabend. Das frische Kapital soll nun offenbar in SoftBanks kostspielige KI-Pläne fließen, unter anderem in das großangelegte Programm "Stargate".

Die Reaktion an den Märkten ließ nicht lange auf sich warten. Die Papiere von T-Mobile US knickten im nachbörslichen US-Handel um fast vier Prozent ein. Auch die Aktie der Deutschen Telekom, deren US-Geschäft als dominierender Erfolgsfaktor gilt, geriet spürbar unter Druck. Im vorbörslichen Handel auf Tradegate gab sie zunächst knapp ein Prozent nach, im Laufe des europäischen Handels am Dienstag vergrößerte sich das Minus zeitweise auf 2,2 Prozent.

Beben in Bonn: Was bedeutet der SoftBank-Deal?

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Doch was bedeutet dieser milliardenschwere Teil-Ausstieg konkret für die Bonner? Die Nervosität ist verständlich, denn das US-Geschäft war in den vergangenen Jahren der Wachstumsmotor für den deutschen Telekommunikationsriesen. Die T-Aktie selbst profitierte massiv von den Erfolgen jenseits des Atlantiks und konnte in den letzten drei Jahren über 70 Prozent an Wert zulegen. Kein Wunder also, dass die Alarmglocken bei den Anlegern schrillten.

Durch den Verkauf dürfte der Kapitalanteil von SoftBank an T-Mobile US um rund 1,9 Prozentpunkte sinken. Zuvor hielt SoftBank etwa 7,5 Prozent der Anteile, die aufgrund einer Stimmrechtsvereinbarung dem Stimmrechtspool der Deutschen Telekom zugerechnet wurden. Die Deutsche Telekom selbst besaß Ende März nach jüngsten Angaben unmittelbar rund 588,3 Millionen Aktien, was knapp 52 Prozent der Kapitalanteile und – inklusive des SoftBank-Anteils – fast 59 Prozent der Stimmrechte entsprach. Die Mehrheitsverhältnisse bleiben also gewahrt, doch die Dynamik im Aktionärskreis hat sich verändert.

Die Unsicherheit über die nächsten Schritte der Deutschen Telekom und die Auswirkungen auf den hart umkämpften US-Mobilfunkmarkt sorgte für zusätzliche Spannung. Zwar war auch das allgemeine Marktumfeld am Dienstag von Verkäufen geprägt, doch die Nachrichten um den SoftBank-Deal drückten spezifisch auf die Stimmung rund um die Papiere des Bonner Konzerns. Die Karten im Spiel um die US-Mobilfunktochter und damit auch für die Strategie der Deutschen Telekom scheinen zumindest teilweise neu gemischt zu werden. Das dürfte spannend bleiben.

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