Die Deutsche Telekom steckt in einem paradoxen Dilemma: Während massenhafte Netzausfälle das operative Geschäft erschüttern, setzt der Konzern gleichzeitig starke Signale mit Investitionen und Aktienrückkäufen. Kann das Unternehmen diese Zerreißprobe meistern – oder droht ein Vertrauensverlust bei Kunden und Anlegern?

Netzchaos trifft Kernmarkt

Seit den frühen Morgenstunden kämpft die Telekom mit einem massiven Anstieg von Störungsmeldungen. Besonders alarmierend: 71 Prozent der Probleme betreffen Festnetz und Internet – also genau jene Bereiche, die das Kerngeschäft des Konzerns ausmachen. Für viele Kunden bedeutet dies einen Komplettausfall ihrer Verbindung.

Dabei hatte sich die Aktie zuletzt gut entwickelt – seit Jahresanfang legte sie 7,27% zu und notiert aktuell bei 31,30 Euro. Doch solche Störungen könnten die mühsam aufgebaute positive Dynamik gefährden.

Milliarden-Flanke: Ausbau und Rückkäufe

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Gleichzeitig zeigt der Konzern an anderer Stelle Stärke:

  • Netzausbau auf Hochtouren: Im Raum Leipzig wurde die Mobilfunkabdeckung auf 99% gesteigert – mit neuen Antennenstandorten und LTE-/5G-Upgrades.
  • Event-Kapazität: Für das Nature One Festival werden sieben mobile Antennencontainer bereitgestellt, um 65.000 Besucher zu versorgen.
  • Kapitalmarktsignal: Allein letzte Woche kaufte die Telekom eigene Aktien im Wert von 43,2 Millionen Euro zurück – ein klares Vertrauensvotum des Managements.

Die Gretchenfrage: Vertrauen vs. Störungen

Der Aktienkurs reagierte heute mit einem leichten Minus von 1,32%. Entscheidend wird sein, ob die Telekom die Netzprobleme schnell in den Griff bekommt. Denn während die Rückkäufe kurzfristig unterstützen, hängt die langfristige Performance an der Kundenzufriedenheit.

Mit einem RSI von 68,5 zeigt die Aktie kurzfristig leicht überhitzte Bedingungen – doch die fundamentale Frage bleibt: Schafft es der Konzern, seine beiden Gesichter – das innovative Infrastruktur-Unternehmen und der zuverlässige Service-Provider – unter einen Hut zu bringen? Die nächsten Tage werden es zeigen.

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