DeFi Technologies Aktie: Zwischen Klagen und Expansion
DeFi Technologies geht in die letzten Handelstage des Jahres mit einem deutlichen Spannungsfeld zwischen juristischen Risiken und operativem Wachstum. Der Kurs bewegt sich weiter knapp über 0,80 US‑Dollar, belastet von einer Reihe von Sammelklagen, deren Fristen sich nähern. Parallel dazu meldet das Unternehmen mit dem Markteintritt seiner Tochter Valour in Brasilien einen strategisch wichtigen Schritt.
Sammelklagen nach Prognosesenkung
Das aktuelle Bild wird vor allem durch die Auseinandersetzungen rund um die „DeFi Alpha“-Arbitragestrategie geprägt. Mehrere auf Aktionärsrechte spezialisierte Kanzleien, darunter Levi & Korsinsky sowie Johnson Fistel, haben in den vergangenen Tagen erneut auf eine wichtige Frist hingewiesen.
- Stichtag zur Anmeldung als Hauptkläger: 30. Januar 2026
- Abgedeckter Zeitraum der Klagen: 12. Mai 2025 bis 14. November 2025
- Kernvorwurf: unzureichende Offenlegung von Verzögerungen bei „DeFi Alpha“
Auslöser der Verfahren ist die Veröffentlichung der Zahlen zum dritten Quartal am 14. November. Damals verfehlte DeFi Technologies die Umsatzerwartungen und senkte die Prognose für das Gesamtjahr 2025 deutlich – von rund 218,6 Mio. US‑Dollar auf 116,6 Mio. US‑Dollar. Als Gründe nannte das Management stärkeren Wettbewerb und eine geringere Volatilität der digitalen Assets, die die Arbitragemöglichkeiten einengen.
Die Mitteilung führte Mitte November zu einem Kursrückgang von über 27 %. Seitdem steht das Vertrauen in die frühere Wachstumsstory sichtbar unter Druck.
Markteintritt in Brasilien
Gleichzeitig treibt das Unternehmen seine internationale Expansion voran. Am 19. Dezember läutete die Tochtergesellschaft Valour Inc. an der B3-Börse in São Paulo die Schlussglocke und markierte damit den offiziellen Einstieg in den brasilianischen Markt.
Per Pressemitteilung vom 23. Dezember wurden Details zum Angebot veröffentlicht:
- Einführung von Brazilian Depositary Receipts (BDRs)
- Start mehrerer Krypto-ETPs für brasilianische Anleger
- Produkte u. a. auf Bitcoin (BTCV), Ethereum (ETHV) und Solana (VSOL)
Diese Expansion gilt als zentraler Baustein der positiven Anlagethese. Sie soll die Abhängigkeit von Europa verringern und den Zugang zur größten Krypto-Ökonomie Lateinamerikas eröffnen. Ob diese neuen Produkte kurzfristig ausreichend Volumen generieren können, um die Schwäche im Arbitragegeschäft abzufedern, bleibt allerdings offen und wird vom Markt genau beobachtet.
Governance-Risiken und Kursverlauf
Zusätzliche Unsicherheit entsteht durch Governance-Themen. Am 22. Dezember legte DeFi Technologies ein Unternehmensupdate vor, in dem Unstimmigkeiten bei der Aktienzuteilung über bestimmte Broker thematisiert wurden. Gleichzeitig wurde der Rücktritt eines Directors bekanntgegeben.
Das Unternehmen arbeitet nach eigenen Angaben an der Klärung dieser administrativen Differenzen. Für institutionelle Investoren verstärken solche Meldungen jedoch oft die Wahrnehmung erhöhter Risiken rund um Transparenz und Kontrolle.
Der Kursverlauf spiegelt die veränderte Wahrnehmung deutlich wider:
Im ersten Halbjahr 2025 notierte die Aktie zeitweise bei bis zu 4,95 US‑Dollar, angetrieben von der damaligen Stärke des Arbitrage-Desks und dem Krypto-Bullenmarkt. Mit den aktuellen rund 0,82 US‑Dollar hat sich der Wert damit um mehr als 80 % von seinen Jahreshochs entfernt.
Im Hintergrund steht ein strukturelles Problem des Segments: Die Renditen im Krypto-Arbitragebereich stehen unter Druck, seit mehr institutionelle Anbieter ähnliche Strategien verfolgen und sich die Spreads am Markt einengen.
Ausblick auf die nächsten Wochen
Bis zur Frist für die Sammelklagen am 30. Januar 2026 ist mit anhaltender Volatilität zu rechnen. Entscheidend wird sein, ob das Management in der Zwischenzeit erste belastbare Zahlen zu den brasilianischen ETPs liefern kann und damit zeigt, dass aus dem neuen Markt spürbare Mittelzuflüsse entstehen.
Kurzfristig richten Marktteilnehmer den Blick zudem auf mögliche weitere Klarstellungen zu Corporate-Governance-Themen nach dem Director-Rücktritt vom 22. Dezember. Ohne positive Impulse – etwa in Form vorläufiger Geschäftszahlen oder neuer, konkret umgesetzter Partnerschaften – bleibt der technische Trend schwach, zumal die 50‑Tage-Linie derzeit als deutlicher Widerstand nach oben wirkt.
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