DeFi Technologies gerät wegen des Vorwurfs von Wertpapierbetrug unter Druck. Mehrere Kanzleien haben in den USA Sammelklagen eingereicht, die Äußerungen des Managements und die Finanzprognosen für 2025 ins Visier nehmen. Gleichzeitig treibt das Unternehmen seine Expansion in Brasilien voran – ein bemerkenswerter Kontrast zur angespannten rechtlichen Lage.

  • Sammelklage für Käufe zwischen 12. Mai und 14. November 2025
  • Vorwürfe: Irreführende Aussagen zu Strategie, Wettbewerb und Umsatzprognose
  • Umsatzprognose 2025 um rund 47 % gekappt
  • Aktienkurs nach Q3-Zahlen um knapp 28 % eingebrochen

Vorwürfe wegen Wertpapierbetrugs

Die Sammelklage richtet sich an Anleger, die zwischen dem 12. Mai 2025 und dem 14. November 2025 Aktien von DeFi Technologies erworben haben. Eingereicht wurde die Klage beim United States District Court für den Eastern District of New York.

Die Kläger werfen dem Unternehmen und bestimmten Führungskräften vor, falsche oder irreführende Aussagen gemacht und wesentliche Informationen gegenüber Aktionären zurückgehalten zu haben. Im Zentrum stehen dabei mehrere Kernpunkte:

  • Verzögerungen bei Arbitragestrategie: DeFi Technologies soll erhebliche Verzögerungen bei der Umsetzung der DeFi-Alpha-Arbitragestrategie gehabt haben, die als wichtiger Umsatztreiber diente.
  • Wettbewerb unterschätzt: Der Wettbewerbsdruck durch andere Digital-Asset-Treasury-Anbieter sei gegenüber dem Markt verharmlost worden.
  • Nicht erreichbare Prognose: Das Unternehmen sei voraussichtlich nicht in der Lage gewesen, die zuvor ausgegebene Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2025 zu erfüllen.
  • Beschönigende Aussagen: Die negativen Auswirkungen auf Geschäft und Zahlen seien in öffentlichen Statements heruntergespielt worden.

Diese Punkte bilden die Grundlage der Klage Linkedto Partners LLC v. DeFi Technologies Inc., et al., Az. 25-cv-06637.

Q3-Zahlen als Auslöser des Kurssturzes

Auslöser der juristischen Schritte waren die Quartalszahlen, die DeFi Technologies am 13. November 2025 vorgelegt hat. Für das dritte Quartal meldete das Unternehmen einen Umsatzrückgang von nahezu 20 % und blieb damit klar unter den Markterwartungen.

Deutlich einschneidender war jedoch die drastische Senkung der Jahresprognose 2025. Die Umsatzguidance wurde von zuvor 218,6 Mio. US-Dollar auf rund 116,6 Mio. US-Dollar reduziert – ein Rückgang von knapp 47 %. Begründet wurde dies mit Verzögerungen bei der Nutzung von DeFi-Alpha-Arbitragemöglichkeiten sowie mit der zunehmenden Zahl von Digital-Asset-Treasury-Anbietern.

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Kursreaktion nach der Prognosesenkung

Die Börse reagierte deutlich. Innerhalb von zwei Handelstagen verlor die Aktie 0,40 US-Dollar je Anteilsschein, was einem Rückgang von 27,59 % entspricht. Am 17. November 2025 schloss das Papier bei 1,05 US-Dollar.

Die starke Diskrepanz zwischen früheren Erwartungen und der neuen Prognose ist ein zentraler Baustein der Klagevorwürfe.

Expansion in Brasilien läuft weiter

Parallel zu den rechtlichen Problemen setzt DeFi Technologies seine Internationalisierungsstrategie fort. Das Unternehmen feiert derzeit die Notierung seiner Brazilian Depositary Receipts (BDRs) an der Börse B3 in São Paulo. Unter dem Ticker DEFT31 haben am 17. Dezember 2025 die ersten Kurse gestellt, wodurch institutionelle Anleger in Brasilien einen lokalen Zugang zur Aktie erhalten.

Zudem hat die Tochtergesellschaft Valour vier digitale Asset-ETPs an der B3 gelistet:
- Valour Bitcoin (BTCV)
- Valour Ethereum (ETHV)
- Valour XRP (XRPV)
- Valour SUI (VSUI)

Damit baut DeFi Technologies seine Präsenz im brasilianischen Markt aus, während in den USA die juristische Auseinandersetzung anläuft.

Fristen für geschädigte Anleger

Anleger, die im genannten Zeitraum investiert waren und Verluste erlitten haben, können sich der Sammelklage anschließen beziehungsweise eine führende Rolle im Verfahren anstreben. Die Frist für Anträge als Lead Plaintiff endet am 30. Januar 2026.

Der Fall zeigt, wie stark digitale Asset-Unternehmen bei Umsatzprognosen und Offenlegungspflichten im Fokus der Aufsichts- und Justizbehörden stehen. Der weitere Verlauf des Verfahrens dürfte maßgeblich bestimmen, welche Konsequenzen DeFi Technologies und der breitere Markt für digitale Asset-ETPs aus den aktuellen Vorwürfen ziehen müssen.

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