CureVac Aktie: Übernahme läuft aus
CureVac steht nicht mehr für Hoffnung auf eigene Impf- oder Pipeline-Erfolge, sondern fast nur noch für eine Zahl: das feste Umtauschverhältnis im Übernahmeangebot von BioNTech. Nach Erreichen der entscheidenden Annahmeschwelle ist die Transaktion faktisch entschieden. Für Anleger geht es jetzt vor allem um Fristen, Liquidität – und steuerliche Details.
Übernahme praktisch entschieden
BioNTech hat sich bereits rund 81,74 % der ausstehenden CureVac-Aktien gesichert. Diese Marke wurde nach Ablauf der ersten Annahmefrist Anfang Dezember erreicht und liegt klar über der Mindestannahmeschwelle von 80 %. Damit ist der Weg für die vollständige Eingliederung des Tübinger Biotech-Unternehmens in die BioNTech-Struktur frei.
Die bisherige Investment-Story ändert sich damit grundlegend. Die Aktie ist nicht mehr ein Positionsspiel auf klinische Studien oder Partnerschaften, sondern ökonomisch auf das festgelegte Umtauschverhältnis fixiert: Für jede CureVac-Aktie sollen Anleger 0,05363 BioNTech-ADS erhalten.
Der Kursverlauf spiegelt diese Situation wider. CureVac notiert aktuell deutlich unter dem jüngsten 52‑Wochen-Hoch, bleibt aber mit einem Plus von knapp 28 % seit Jahresbeginn und rund 41 % auf Sicht von zwölf Monaten klar im positiven Terrain. Die Bewegung orientiert sich dabei im Kern an der Bewertung von BioNTech, nicht mehr an CureVac-spezifischen Nachrichten.
Letzte Frist bis 18. Dezember
Für verbliebene Aktionäre läuft derzeit die sogenannte „Subsequent Offering Period“ – eine nachgelagerte Annahmefrist, in der die CureVac-Papiere noch zu den ursprünglichen Konditionen in das BioNTech-Angebot eingeliefert werden können.
Die entscheidenden Rahmendaten:
- Ende der Frist: Donnerstag, 18. Dezember 2025, 12:01 Uhr Eastern Time
- Konsequenz: Anleger, die über europäische Börsen handeln oder deren Broker Vorlauf zur Abwicklung benötigen, müssen mit entsprechendem zeitlichen Puffer agieren.
Nach Ablauf dieser Periode dürfte die Handelsliquidität in der CureVac-Aktie spürbar zurückgehen. Hintergrund: BioNTech kann dann Schritte einleiten, um CureVac von der Börse zu nehmen oder verbliebene Minderheitsaktionäre im Rahmen einer Strukturmaßnahme herauszudrängen. In beiden Fällen wäre die Handelbarkeit der Aktie deutlich eingeschränkt.
Risiken für Verbleiber
Fachleute weisen vor allem auf zwei zentrale Risiken für Anleger hin, die ihre Aktien nicht im Rahmen der laufenden Frist andienen:
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Liquiditätsrisiko:
Mit dem steigenden BioNTech-Anteil schrumpft der Free Float. Das Handelsvolumen nimmt ab, Spreads können sich ausweiten. Ein späterer Verkauf über den Markt könnte schwieriger werden oder nur zu weniger attraktiven Kursen möglich sein. -
Steuerliche Nachteile:
In der Transaktionsstruktur spielt die steuerliche Behandlung eine entscheidende Rolle. Aktionäre, die erst im Rahmen einer anschließenden „post-offer reorganization“ BioNTech-Aktien erhalten, können einer niederländischen Quellensteuer auf Dividenden in Höhe von 15 % unterliegen. Diese Belastung würde den letztlich realisierten Nettoertrag unmittelbar reduzieren.
Damit verschiebt sich der Schwerpunkt für CureVac-Investoren: Weg von der Frage nach künftigen Medikamentenumsätzen, hin zur Optimierung des Ausstiegswegs unter den gegebenen technischen und steuerlichen Bedingungen.
Kursmechanik statt Fantasie
Die aktuelle Kursbildung folgt weitgehend einer klaren Gleichung. Die Marktbewertung von CureVac ist direkt an den Wert des BioNTech-Angebots gekoppelt, das sich insgesamt auf rund 1,25 Milliarden US-Dollar beläuft. Schwankungen in der BioNTech-Aktie übertragen sich nahezu eins zu eins auf CureVac.
Arbitrage-Händler nutzen kleine Abweichungen zwischen beiden Werten und sorgen durch ihre Geschäfte dafür, dass der Abstand eng bleibt. Eigenständige Kursfantasie für CureVac spielt unter diesen Umständen praktisch keine Rolle mehr. Das zeigt sich auch im technischen Bild: Der RSI liegt mit 37,9 im unteren Neutralbereich, während der Kurs leicht unter dem 50- und 100-Tage-Durchschnitt, aber noch über dem 200-Tage-Durchschnitt notiert – ein Muster, das zu einer Aktie passt, deren Bewegungsraum durch eine Übernahmestruktur begrenzt ist.
Fazit: Fokus auf Frist und Struktur
CureVac steht am Ende seiner Eigenständigkeit an der Börse. BioNTech kontrolliert die große Mehrheit der Anteile, das Umtauschverhältnis ist definiert, und der Markt hat den Deal weitgehend eingepreist. Für die verbleibenden Aktionäre sind jetzt vor allem drei Punkte entscheidend: die Einhaltung der Frist bis zum 18. Dezember, die absehbar sinkende Liquidität nach Ablauf der Annahmeperiode und die potenziell ungünstigere steuerliche Behandlung bei einem späteren Umtausch im Rahmen der Nachstrukturierung.
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