CureVac Aktie: Trugschluss erkannt?
CureVac steht kurz vor dem Abschied von der Börse. Die Übernahme durch BioNTech hat eine entscheidende Hürde genommen, nun geht es vor allem um Fristen, Abwicklungsdetails und die letzten verbliebenen Minderheitsaktionäre. Wer noch Anteile hält, muss sich mit den konkreten Folgen der Transaktion auseinandersetzen.
Mehrheit gesichert, Abwicklung startet
BioNTech hat die Mindestannahmeschwelle der Umtauschofferte klar übertroffen: Rund 81,74 % der ausstehenden CureVac-Aktien wurden bis zum Ende der ersten Annahmefrist angedient. Damit ist die formale Mehrheit gesichert und der Übernahmeprozess praktisch irreversibel.
Aktuell läuft die technische Abwicklung dieser angedienten Stücke. Gemäß Angebotsunterlage sollen die Kapitalerhöhung bei BioNTech und die Lieferung der BioNTech-ADS an die Abwicklungsstelle um den 15. Dezember 2025 erfolgen. Damit erhalten die andienenden CureVac-Aktionäre ihre Gegenleistung auf Basis des zuvor festgelegten Umtauschverhältnisses, das sich aus dem volumengewichteten Durchschnittskurs (VWAP) der BioNTech-ADS ableitet und durch einen Collar-Mechanismus begrenzt ist.
Mit dieser Abwicklung geht die Kontrolle über CureVac faktisch auf BioNTech über. Die künftige Kursentwicklung der CureVac-Aktie verliert damit weitgehend ihre eigenständige Bedeutung und spiegelt vor allem den Wert der BioNTech-Gegenleistung wider.
Letzte Frist für verbliebene Aktionäre
Für Aktionäre, die ihre Papiere bislang nicht angedient haben, läuft noch eine nachträgliche Annahmefrist. Diese sogenannte „subsequent offering period“ endet planmäßig am Donnerstag, den 18. Dezember 2025, um 12:01 Uhr Eastern Time. In dieser Phase können verbliebene Anteilseigner ihre CureVac-Aktien zu den gleichen Konditionen wie in der ursprünglichen Angebotsfrist einliefern.
Die zentralen Termine im Überblick:
- 15. Dezember 2025: Erwartetes Settlement der während der ersten Angebotsphase angedienten Aktien
- 18. Dezember 2025: Ende der nachträglichen Annahmefrist
- Im Anschluss: Start der Post-Offer-Reorganisation von CureVac unter BioNTech-Kontrolle
Direkt nach Ablauf dieser Frist planen BioNTech und CureVac eine umfassende gesellschaftsrechtliche Neuordnung. Ziel ist es, die restlichen Minderheitsanteile einzusammeln und die Börsennotierung zu beenden.
Folgen für Nicht-Andiener
Für Aktionäre, die ihre Aktien bis zum 18. Dezember nicht andienen, wird der Handlungsspielraum enger. Im Rahmen der angekündigten Post-Offer-Reorganisation sind nach niederländischem Recht verschiedene Strukturmaßnahmen möglich, etwa ein gesetzlicher Squeeze-out beziehungsweise ein anderes rechtliches Verfahren, um die verbleibenden Anteile zu übernehmen.
Dabei ist mit einer deutlich sinkenden Handelbarkeit zu rechnen. Die Liquidität der CureVac-Aktie hat bereits spürbar nachgelassen, und das frei handelbare Volumen wird mit fortschreitendem Übernahmeprozess weiter schrumpfen. Im Markt hat sich diese Situation bereits niedergeschlagen: Die Aktie notiert in der Nähe eines engen Korridors rund um den impliziten Wert der BioNTech-Umtauschofferte und hat zuletzt neue 6-Monats-Tiefs markiert.
Hinzu kommen steuerliche Aspekte. Laut den im Angebot beschriebenen Szenarien können Nicht-Andiener im Rahmen eines späteren zwangsweisen Ausscheidens potenziell ungünstigere Steuerfolgen treffen, etwa eine niederländische Quellensteuer von 15 % auf die Abfindungszahlung. Im Vergleich dazu sind die Konditionen der laufenden Umtauschofferte aus steuerlicher Sicht in vielen Fällen vorteilhafter strukturiert.
Marktmechanik und aktuelles Kursbild
Die CureVac-Aktie hat sich in den vergangenen Wochen deutlich von ihrem jüngsten Hoch entfernt und liegt rund 11 % unter dem 52-Wochen-Hoch, bleibt aber auf Jahressicht klar im Plus. Mit einem RSI von knapp unter 40 und einem Kurs, der leicht unter den 50- und 100-Tage-Durchschnitten, aber noch über dem 200-Tage-Durchschnitt liegt, zeigt das Bild eine eher technisch bedingte Annäherung an den Wert der BioNTech-Gegenleistung als eine eigenständige Bewertung der Geschäftsperspektiven.
Inhaltlich spielt die operative Entwicklung von CureVac an der Börse kaum noch eine Rolle. Die Kursbildung wird fast ausschließlich vom BioNTech-Kurs, dem fixierten Umrechnungsverhältnis und dem fortschreitenden Rückzug von der Börse bestimmt. Das Überschreiten der 80-%-Schwelle hat das zentrale Vollzugsrisiko der Transaktion ausgeräumt; die nun anstehenden Schritte – Settlement, nachträgliche Annahmefrist, anschließender Squeeze-out beziehungsweise gesetzlicher Buy-out – sind primär formaler Natur.
Damit steuert CureVac auf sein Ende als eigenständige, börsennotierte Gesellschaft zu. Die weiteren Wochen werden im Wesentlichen durch die technische Umsetzung der Übernahme und die rechtliche Gestaltung des vollständigen Übergangs auf BioNTech geprägt sein.
CureVac-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue CureVac-Analyse vom 15. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten CureVac-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für CureVac-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 15. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
CureVac: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...








