CureVac verliert seine Eigenständigkeit – BioNTech macht den Deal endgültig fest. Nach Monaten der Unsicherheit steht nun fest: Der Tübinger mRNA-Spezialist wird vollständig in den Mainzer Konzern integriert und von der Börse verschwinden. Für die verbliebenen Aktionäre geht es jetzt vor allem um den Zeitplan und die Konditionen des anstehenden Squeeze-outs.

Übernahme steht – Weg frei für Squeeze-out

BioNTech hat die Übernahme von CureVac abgeschlossen. Nach Ablauf des Umtauschangebots meldete der Konzern am späten Donnerstagabend (18. Dezember), dass rund 195,34 Millionen CureVac-Aktien angedient wurden. Das entspricht etwa 86,75 % des ausstehenden Kapitals und sichert BioNTech eine komfortable Übernahme-Mehrheit.

Die Transaktion war bereits im Juni 2025 angekündigt worden und bewertet das Eigenkapital von CureVac mit rund 1,25 Milliarden US-Dollar (etwa 1,18 Milliarden Euro). Mit Überschreiten der Schwelle für die Kontrolle leitet BioNTech unmittelbar die Neuaufstellung der Gesellschaft ein: Der bisherige Vorstand ist geschlossen zurückgetreten, an seine Stelle rücken BioNTech-Manager um CEO Prof. Ugur Sahin, CFO Dr. Sierk Poetting und Ramón Zapata-Gomez. Sie sollen die Integration von CureVac als künftigem Tochterunternehmen steuern.

Die kartellrechtliche Freigabe durch das Bundeskartellamt lag bereits seit November 2025 vor. Damit sind die regulatorischen Hürden genommen, der Prozess geht nun in die finale Phase.

Der Weg zum Delisting

Mit Vollzug des Deals ändern sich die Spielregeln für die verbliebenen Minderheitsaktionäre deutlich. Das Angebot war als Aktientausch strukturiert, CureVacs Technologie und Projekte werden direkt in die BioNTech-Struktur eingegliedert. Die Beteiligungsquote von 86,75 % verschafft BioNTech die gesetzliche Basis, um die restlichen knapp 13,25 % zwangsweise herauszukaufen.

Wesentliche Rahmendaten der Transaktion im Überblick:

  • Abschlussdatum: 18. Dezember 2025
  • Übernommene Anteile: 195.341.219 Aktien (86,75 %)
  • Nächster Schritt: Zwangsabfindung (Squeeze-out) der Restaktionäre
  • Regulatorik: Freigabe durch das Bundeskartellamt im November 2025

Kursseitig spiegelt sich die Übernahmesituation in einer deutlichen Abkopplung vom früheren Bewegungsprofil wider: Mit 3,45 Euro notiert die Aktie aktuell deutlich unter dem 52‑Wochen-Hoch von 4,83 Euro, aber klar über dem Jahrestief von 2,37 Euro – der Kurs orientiert sich damit vor allem an den angebotenen Übernahmekonditionen und weniger am Tagesgeschehen.

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Strategische Logik für BioNTech

Für BioNTech ist der Zukauf vor allem ein strategischer Zugriff auf Technologie, Pipeline und Kapazitäten. Das Unternehmen sichert sich:

  • CureVacs proprietäre mRNA-Plattform
  • relevante Produktionskapazitäten
  • eine Reihe von onkologischen Entwicklungsprogrammen, darunter das Glioblastom-Projekt CVGBM

Zudem stärkt der Deal bestehende Kooperationen, etwa die Entwicklung des Antikörpers Pumitamig (BNT327/BMS986545) mit Bristol Myers Squibb, indem zusätzliche Technologie- und IP-Ressourcen unter einem Dach gebündelt werden. BioNTech eliminiert damit zugleich einen Wettbewerber im mRNA-Feld und erweitert sein eigenes Patentportfolio – ein Muster, das auch in anderen Pharmasegmenten zu beobachten ist, wo finanzstarke Marktführer gezielt Technologieplattformen übernehmen, die an der Börse unter Druck geraten sind.

Die Geschwindigkeit des Prozesses – von der Ankündigung im Juni bis zum Closing im Dezember – zeigt, welchen Stellenwert BioNTech der Integration von CureVac im operativen Plan für 2026 beimisst. Der Austausch des Managements durch BioNTech-Führungskräfte spricht für eine zügige operative Angleichung.

Was jetzt auf Aktionäre zukommt

Für Anleger, die CureVac-Papiere noch im Depot halten, ist der weitere Ablauf klar umrissen. BioNTech hat angekündigt, die verbliebenen rund 13,25 % der Anteile im Rahmen eines Pflicht-Squeeze-outs zu übernehmen. Dieser Schritt ist für Januar 2026 vorgesehen.

Nach Abschluss dieser Zwangsabfindung werden die CureVac-Aktien von den Börsen genommen und nicht mehr gehandelt. Die restlichen Aktionäre erhalten eine Abfindung, die sich voraussichtlich an den Konditionen des ursprünglichen Angebots orientiert oder als gesetzliche Barabfindung ausgestaltet wird – abhängig von den konkret angewendeten gesellschaftsrechtlichen Instrumenten nach niederländischem und deutschem Recht.

Größere Kurssprünge sind vor diesem Hintergrund aus Marktsicht nicht zu erwarten, da der Kurs im Wesentlichen an die Übernahmemodalitäten gekoppelt ist. Für Investoren verschiebt sich der Fokus damit endgültig von CureVac auf BioNTech: Entscheidend wird sein, wie konsequent die Mainzer den Ausbau der eigenen Onkologie-Pipeline mit den übernommenen Plattformen und Projekten im Jahr 2026 umsetzen.

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