Die Rohölpreise fallen trotz geopolitischer Spannungen deutlich — der Markt reagiert primär auf ein deutliches Angebotsübergewicht. US-Rekordproduktion und eine IEA-Prognose für 2026, die ein globales Überangebot von 3,4–3,8 Mio. Barrel/Tag erwartet, setzen die Notierungen unter Druck. Kann dieses Überangebot die Preise weiter nachgeben lassen?

Wesentliche Fakten auf einen Blick
- Brent: rund 61,12 USD/Barrel
- WTI: rund 57,53 USD/Barrel
- US-Produktion: Rekord bei 13,87 Mio. Barrel/Tag (EIA)
- IEA-Prognose 2026: Überangebot 3,4–3,8 Mio. Barrel/Tag
- Lagerbestände: Zunahme der US-Kraftstoffvorräte (Benzin +2,5 Mio. Barrel)

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Warum die Preise fallen

Der Preisdruck erklärt sich überwiegend über das Angebots- und Lagerbild. Die US-Rohölförderung erreichte ein historisches Hoch, gleichzeitig signalisiert die IEA für 2026 ein deutliches Überangebot. Höhere Lagerbestände und steigende Kraftstoffvorräte in den USA reduzieren die Knappheitsprämie, sodass Marktteilnehmer Lieferunterbrechungen aktuell kaum einpreisen. JPMorgan hebt in einem Worst-Case-Szenario hervor, dass Brent bei anhaltendem Überschuss bis in den niedrigen 30-Dollar-Bereich fallen könnte — eine Warnung, die das Abwärtsrisiko unterstreicht, aber nicht als Basisszenario gelten muss.

Technisches Bild und Marken

Technisch zeigt sich ein bärisches Setup: RSI unter 50, negative MACD-Signale und WTI unter wichtigen gleitenden Durchschnitten. WTI testet die Unterstützung bei etwa 56,50 USD, eine Marke, die zuletzt im Oktober relevant war. Solange das fundamentale Überangebot bestehen bleibt, dürften Aufwärtsversuche begrenzt und kurzlebig sein.

Folgen für Verbraucher

Der Preisrückgang an den Terminmärkten übersetzt sich bereits in niedrigere Endkundenpreise: Heizöl notierte zuletzt bei durchschnittlich etwa 89,70–90,80 Euro pro 100 Liter, Benzin-Futures fielen auf rund 1,75 USD/Gallone. Die Schließung des Lecks an der Rostock–Schwedt-Pipeline und keine Auswirkungen auf die Produktion der PCK-Raffinerie stützen die regionale Versorgungssituation.

Kurzfristig bleibt das Preisbild von Angebotsdaten und Lagerentwicklungen getrieben. Solange US-Förderung auf Rekordniveau bleibt und die IEA-Überangebotsprognose Bestand hat, ist mit anhaltendem Abwärtsdruck zu rechnen; erst ein spürbarer Rückgang der globalen Überschüsse würde den Markt entlasten.

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