Die 14,7-Milliarden-Euro-Übernahme von Covestro durch Abu Dhabis ADNOC droht ins Stocken zu geraten. Die EU-Kommission hat ihre Subventionsprüfung vorübergehend pausiert – ein ungewöhnlicher Schritt, der zeigt: Brüssel hat ernsthafte Bedenken. Während ADNOC am ursprünglichen Zeitplan festhält, tickt die Uhr bis zur Entscheidungsfrist am 2. Dezember unerbittlich weiter. Kann der Golfstaat die europäischen Regulierungshüter noch überzeugen?

Prüfungs-Stopp verschafft beiden Seiten Zeit

Ein seltener Vorgang am Brüsseler Parkett: Die EU-Wettbewerbshüter haben ihre Untersuchung der milliardenschweren Übernahme temporär eingestellt. Diese Maßnahme ermöglicht der Kommission, zusätzliche Daten über die Transaktion zu sammeln – und gibt ADNOC gleichzeitig die Chance für konstruktive Gespräche über mögliche Abhilfemaßnahmen.

Bereits im Juli hatte die Kommission eine eingehende Prüfung eingeleitet und dabei konkrete Sorgen über potenzielle Subventionen der Vereinigten Arabischen Emirate geäußert. Die Pause signalisiert nun: Die Verhandlungen sind in eine entscheidende Phase eingetreten.

Diese Faktoren bereiten Brüssel Kopfzerbrechen

Die Europäische Kommission hat vier kritische Punkte im Visier:

• Unbegrenzte Garantien durch die VAE für ADNOC
• Zugesagte Kapitalerhöhungen in Covestro nach der Übernahme
• Befürchtete Wettbewerbsverzerrungen durch staatliche Förderung
• Mögliche Auswirkungen auf den gesamten europäischen Chemiesektor

Der Kern der Bedenken: Staatliche Unterstützung aus Abu Dhabi könnte ADNOC unfaire Vorteile verschaffen und den Wettbewerb im EU-Binnenmarkt verzerren.

Anzeige

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Covestro?

Schwieriges Umfeld setzt Covestro unter Druck

Während die Übernahme-Saga läuft, kämpft Covestro an mehreren Fronten. Die unberechenbare US-Handelspolitik mit ihren Zollerhöhungen hat globale Lieferketten durcheinandergebracht. Gleichzeitig sorgt ein massives Überangebot aus dem asiatisch-pazifischen Raum für zusätzlichen Preisdruck.

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Im zweiten Quartal brachen die Umsätze um 8,4 Prozent auf 3,38 Milliarden Euro ein – deutlich unter den Analystenschätzungen von 3,55 Milliarden Euro.

Countdown zur Mega-Entscheidung

Trotz aller Turbulenzen hält ADNOC am ursprünglichen Fahrplan fest. Die Frist läuft unerbittlich: Bis zum 2. Dezember muss die EU-Kommission ihre finale Entscheidung treffen. Es wäre eine der größten ausländischen Übernahmen eines EU-Unternehmens durch einen Golfstaat – und die bedeutendste Akquisition in ADNOCs Unternehmensgeschichte.

Die temporäre Pause ist kein automatisches Todesurteil für den Deal, sondern ermöglicht eine gründlichere Bewertung. Doch die Zeit wird knapp für beide Seiten, um eine Lösung zu finden, die sowohl ADNOCs Ambitionen als auch Brüssels Wettbewerbsbedenken gerecht wird.

Covestro-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Covestro-Analyse vom 4. September liefert die Antwort:

Die neusten Covestro-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Covestro-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 4. September erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Covestro: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...