Der Spezialchemiekonzern steckt in einem Dilemma: Während die Zahlen seit Monaten nach unten zeigen und erst kürzlich die Jahresprognose gesenkt werden musste, tätigt das Management eine strategische Millionen-Akquisition. Mut oder Leichtsinn? Ein Blick auf die jüngsten Entwicklungen zeigt, wie unterschiedlich sich kurzfristige Realität und langfristige Strategie entwickeln können.

Millioneninvestition in schwierigen Zeiten

Covestro hat eine Vereinbarung zur Übernahme von zwei Produktionsstandorten von Vencorex unterzeichnet – und das ausgerechnet in einer Phase schwacher Geschäftsentwicklung. Die Anlagen in Freeport (USA) und Rayong (Thailand) sind auf Hexamethylen-Diisocyanat-Derivate spezialisiert, wesentliche Bausteine für Polyurethan-Beschichtungen und Klebstoffe.

Der Zukauf soll die Produktionskapazitäten und regionale Lieferfähigkeit in Nordamerika und Asien stärken. Covestro baut damit gezielt sein profitables Geschäft mit Lacken und Klebstoffen aus – während andere Bereiche schwächeln.

Die Zahlen sprechen eine andere Sprache

Das zweite Quartal offenbarte die harte Realität des Chemiegeschäfts. Anhaltender Preisdruck und Überkapazitäten sorgten für einen deutlichen Dämpfer:

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  • Umsatzrückgang: Der Konzernumsatz brach um 8,4% auf 3,4 Milliarden Euro ein
  • Profitabilität unter Druck: Das EBITDA sackte um 15,6% auf 270 Millionen Euro ab
  • Prognose gesenkt: Für das Gesamtjahr erwartet Covestro nur noch ein EBITDA zwischen 700 Millionen und 1,1 Milliarden Euro

Diese Entwicklung spiegelt sich auch im Aktienkurs wider, der trotz einer leichten Jahresperformance von knapp 9% weiterhin deutlich schwankt.

Strategie contra Realität: Wer behält recht?

Covestros Finanzvorstand Christian Baier verteidigt den scheinbar widersprüchlichen Kurs. Solche Investitionen sicherten die langfristige Wettbewerbsfähigkeit, während kurzfristige Belastungen durch externe Marktfaktoren nur temporär seien.

Der Spagat zwischen aktueller Schwäche und strategischen Ambitionen könnte sich als richtig erweisen – falls sich die Märkte erholen. Doch bis dahin muss Covestro beweisen, dass das Vertrauen in die Zukunft gerechtfertigt ist, während die Gegenwart weiterhin von Gegenwind geprägt bleibt.

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