Covestro Aktie: Durchbruch bei 14,7 Milliarden-Deal!
Die Europäische Kommission hat grünes Licht gegeben – unter Auflagen, die es in sich haben. Am Freitag fiel die lang erwartete Entscheidung zur 14,7 Milliarden Euro schweren Übernahme von Covestro durch den Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC). Damit steht die größte Cash-Transaktion der Chemiebranche kurz vor ihrem Abschluss. Doch während sich das Übernahme-Drama seinem Ende nähert, kämpft der DAX-Konzern mit einem ganz anderen Problem: Die operative Performance bricht ein.
Die bedingte Zustimmung der EU-Wettbewerbshüter kam nicht ohne Preis. Nach einer eingehenden Prüfung unter der Foreign Subsidies Regulation (FSR), die seit Juli lief, knüpfte Brüssel die Genehmigung an strikte Bedingungen:
- Satzungsänderung: ADNOC muss unbegrenzte staatliche Garantien einschränken
- Technologie-Sharing: Covestros Nachhaltigkeits-Patente werden mit Wettbewerbern geteilt
- Geistiges Eigentum: Verbleibt zwingend in Europa
- Transaktionsvolumen: 17 Milliarden US-Dollar inklusive Schulden
Für ADNOC markiert der Deal die bisher größte Akquisition der Unternehmensgeschichte – und für Deutschland ein Novum: Erstmals übernimmt ein staatlicher Golf-Konzern ein DAX-40-Unternehmen.
Der Preis: 62 Euro je Aktie – aber zu welchem Zeitpunkt?
Die EU-Kommission hatte ihre Untersuchung im September pausiert, um zusätzliche Informationen anzufordern. Nach entscheidenden Zugeständnissen von ADNOC im Oktober startete die Prüfung am 24. Oktober neu. Covestro bestätigte nun, dass alle Vorfusionskontroll-Genehmigungen vorliegen. Einzig die deutsche Außenwirtschaftsgenehmigung steht noch aus.
Der Abschluss soll planmäßig im vierten Quartal 2025 erfolgen – also in den kommenden Wochen. Für Aktionäre bedeutet das eine baldige Auszahlung von 62 Euro je Aktie. Bei einem aktuellen Kurs von 59,92 Euro ergibt sich eine Differenz von rund 3,5 Prozent.
Während der Deal läuft: Das operative Desaster
Die Übernahme-Euphorie überdeckt kaum noch die bittere operative Realität. Ende Oktober musste Covestro seine Jahresprognose erneut einengen – auf ein EBITDA zwischen 700 und 800 Millionen Euro. Ursprünglich hatte das Management bis zu 1,1 Milliarden Euro in Aussicht gestellt.
Im dritten Quartal 2025 brachen die Kennzahlen regelrecht ein:
- Umsatz: Minus 12 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro
- EBITDA: Minus 15,7 Prozent auf 242 Millionen Euro
- Zusatzbelastung: Brand an externer Umspannstation in Dormagen (mittlerer zweistelliger Millionen-Bereich)
CEO Dr. Markus Steilemann sprach von einem "weiterhin herausfordernden Umfeld" mit "hohem Preisdruck und gedämpfter Nachfrage weltweit". Die globale Chemiebranche leidet unter schwacher Industrienachfrage, besonders aus China und Europa.
ADNOC als Rettungsanker?
Trotz der Misere setzt Covestro auf strategisches Wachstum. Im August schloss das Unternehmen die Übernahme von Pontacol AG ab und erweiterte sein Foliengeschäft. Zudem wurde eine Vereinbarung mit Vencorex Holding SAS zum Erwerb von zwei HDI-Derivate-Produktionsanlagen in Thailand und den USA unterzeichnet.
Das laufende STRONG-Transformationsprogramm zeigt bereits Wirkung: Bis Ende 2025 wurden Einsparungen von rund 320 Millionen Euro realisiert. Das Ziel bis 2028: jährlich 400 Millionen Euro einsparen. Unter ADNOC-Führung dürfte diese Kostendisziplin weiter verschärft werden.
Kann ADNOC Covestro stabilisieren? Die Übernahme verspricht dem deutschen Chemiekonzern Zugang zu kostengünstigen Rohstoffen aus dem Golf und neue Absatzmärkte im Nahen Osten. Für ADNOC bedeutet der Deal eine Diversifizierung weg vom reinen Öl- und Gasgeschäft – ein strategischer Schachzug in Zeiten der Energiewende.
Der Abschluss des Mega-Deals noch vor Jahresende gilt als wahrscheinlich. Damit endet eine der spektakulärsten Übernahme-Geschichten des Jahres 2025 – und für Covestro beginnt eine neue Ära unter Wüsten-Ägide.
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