Commerzbank Aktie: Übernahme-Poker erreicht finale Phase

Die entscheidenden Weichen sind gestellt: UniCredit hält mittlerweile 26 Prozent der Commerzbank-Anteile direkt in den Händen und nähert sich unaufhaltsam der magischen 30-Prozent-Schwelle. Bis zu diesem Punkt ist es nur noch ein kleiner Schritt - die Italiener haben bereits angekündigt, ihre verbliebenen Finanzinstrumente "zu gegebener Zeit" in echte Aktien umzuwandeln. Dann wären es 29 Prozent und ein Übernahmeangebot praktisch unvermeidlich.
Der Mailänder Konzern spielt das Spiel geschickt: Schritt für Schritt werden die Optionen und anderen Finanzinstrumente in reguläre Beteiligungen gewandelt, ohne dabei zu viel Staub aufzuwirbeln. Mit der jüngsten Aufstockung auf 26 Prozent unterstreichen die Italiener ihre Ernsthaftigkeit - und ihre Geduld.
Frankfurt kämpft mit allen Mitteln
Die Commerzbank-Führung um Bettina Orlopp versucht weiterhin, die Übernahme durch Eigenleistung zu verhindern. Das Frankfurter Institut schraubte erst kürzlich seine Gewinnziele für 2025 nach oben und betont bei jeder Gelegenheit die eigene Zukunftsfähigkeit.
Auch die Politik stellt sich weiterhin quer: Kanzler Friedrich Merz bekräftigte in einem Brief an den Konzernbetriebsratschef seine Unterstützung für eine "starke und unabhängige Commerzbank". Das Bundesfinanzministerium spricht sogar von einem "unabgestimmten und unfreundlichen" Vorgehen seitens der Italiener.
Die Regulierer spielen nicht mit
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Doch der Widerstand aus der Politik dürfte letztendlich wenig bewirken. Das Bundeskartellamt und die Europäische Zentralbank haben bereits grünes Licht für die Aufstockung bis knapp unter 30 Prozent gegeben. Kartellamtschef Andreas Mundt machte deutlich, dass auch bei einem vollständigen Übernahmeangebot keine anderen Maßstäbe angelegt würden.
UniCredit-Chef Andrea Orcel lässt sich von den deutschen Widerständen jedenfalls nicht beirren. Der Manager sieht erhebliche Synergien zwischen seiner italienischen Großbank und dem deutschen DAX-Konzern - insbesondere im Geschäft mit Privat- und Mittelstandskunden. Mit der Hypovereinsbank verfügt UniCredit bereits über ein etabliertes Standbein im deutschen Markt.
Kursverlauf spiegelt Unsicherheit wider
Die Commerzbank-Aktie zeigt sich weiterhin volatil: Am Donnerstag erreichten die Papiere mit 37,95 Euro ein neues 52-Wochen-Hoch, bevor am Freitag bereits wieder Gewinnmitnahmen einsetzten. Die Anleger warten offensichtlich gespannt auf den nächsten Zug der Italiener.
Mit einem direkten Anteil von 26 Prozent hat UniCredit den deutschen Staat als größten Einzelaktionär bereits überholt. Der Bund hält nur noch gut 12 Prozent und schloss zuletzt weitere Verkäufe aus. Die finale Entscheidung über eine mögliche Übernahme liegt damit vollständig in den Händen von Andrea Orcel.
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