Während UniCredit weiter an einer Übernahme arbeitet, schlägt die Commerzbank zurück – mit einem 600-Millionen-Euro-Aktienrückkaufprogramm. CEO Bettina Orlopp sendet damit ein klares Signal: Wir bleiben eigenständig. Doch kann diese Strategie die italienischen Angreifer wirklich aufhalten? Oder ist es der letzte verzweifelte Versuch, die Unabhängigkeit zu retten?

600 Millionen Euro als Kampfansage

Die Commerzbank hat die regulatorische Genehmigung für ein massives Aktienrückkaufprogramm erhalten. Ab dieser Woche sollen bis Mitte Februar 2025 eigene Aktien im Wert von 600 Millionen Euro zurückgekauft werden. Das Timing ist kein Zufall: Während UniCredit ihre Beteiligung kontinuierlich ausbaut und mittlerweile 9,5% direkt sowie weitere 18,6% über Finanzinstrumente hält, demonstriert Frankfurt Handlungsfähigkeit.

"Unsere Aktionäre können sich auf uns verlassen", betont CEO Orlopp. Die Botschaft dahinter: Die Commerzbank ist profitabel genug, um Kapital zurückzugeben – und stark genug, um eigenständig zu bleiben. Nach Rückkäufen von 600 Millionen Euro in 2024 und 122 Millionen Euro in 2023 ist dies bereits das dritte Programm in kurzer Zeit.

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Solide Zahlen trotz Gegenwind

Die Basis für diese offensive Kapitalstrategie liefern respektable Geschäftszahlen:

  • Jahresprognose bestätigt: 2,4 Milliarden Euro Nettoergebnis für 2024 (Vorjahr: 2,2 Milliarden)
  • CET1-Ratio bei 15,1% – deutlich über regulatorischen Mindestanforderungen
  • Zinserträge und Provisionen: Prognose angehoben trotz sinkendem Quartalsergebnis
  • Q3-Gewinn: 642 Millionen Euro (minus 6,2% gegenüber Vorjahr)

Die Zahlen belegen: Die Commerzbank verfügt über ausreichend Kapitalpuffer, um sowohl Aktionäre zu bedienen als auch strategische Optionen offenzuhalten. Gerüchten zufolge prüft die Bank sogar den Kauf einer deutschen Regionalbank, um ihre Position zu stärken.

Politisches Vakuum als Risikofaktor?

Während die Commerzbank operativ liefert, wackelt die politische Rückendeckung. Die Bundesregierung hält noch 12% der Anteile und stand bisher hinter der Unabhängigkeitsstrategie. Doch der Kollaps der Regierungskoalition Anfang November könnte diese Unterstützung gefährden.

Gelingt es der Commerzbank, ihre Verteidigungsstrategie aufrechtzuerhalten? Seit Jahresbeginn legte die Aktie bereits 17% zu und zeigt damit Stärke. Das Rückkaufprogramm dürfte den Kurs zusätzlich stützen – zumindest kurzfristig. Langfristig entscheidet sich die Zukunft der Bank jedoch an anderen Fronten: Im Wettbewerb um Marktanteile, im Ringen um politische Rückendeckung und letztlich in der Frage, ob eigenständiges Wachstum schneller gelingt als UniCredits Übernahmeambitionen.

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