Coinbase wandelt sich immer mehr von einer reinen Krypto-Handelsplattform zum umfassenden Finanzdienstleister. Mit der angekündigten Übernahme des Startups "The Clearing Company" forciert CEO Brian Armstrong seine Vision der "Everything Exchange". Der Schritt zielt darauf ab, im schnell wachsenden Markt für Prognosen Fuß zu fassen und Konkurrenten wie Robinhood direkt anzugreifen.

Kampf um die Vorhersagemärkte

Die Akquisition, die im Januar 2026 abgeschlossen werden soll, ist der jüngste strategische Baustein, um den Bereich der Vorhersagemärkte (Prediction Markets) zu dominieren. Erst wenige Tage vor der Ankündigung hatte Coinbase durch eine Partnerschaft mit Kalshi bereits entsprechende Funktionen für US-Nutzer freigeschaltet. Mit der Übernahme holt sich der Konzern nun spezialisiertes Know-how ins Haus, um diese Märkte direkt in sein Ökosystem zu integrieren.

Der Zeitpunkt ist nicht zufällig gewählt: Analysten von Citizens Financial schätzen, dass dieser Sektor bereits Umsätze von fast 2 Milliarden US-Dollar generiert – mit dem Potenzial, sich bis 2030 zu verfünffachen. Coinbase positioniert sich hier im direkten Wettbewerb mit etablierten Playern wie Robinhood, DraftKings und Polymarket. Max Branzburg, Vice President of Product bei Coinbase, betonte, dass das Team von The Clearing Company dabei helfen werde, diese Märkte auf der Plattform zu skalieren.

Ein Rekordjahr für Übernahmen

Der Deal reiht sich in ein äußerst aktives Jahr für Fusionen und Übernahmen im Krypto-Sektor ein. 2025 verzeichnete die Branche laut Financial Times ein M&A-Volumen von 8,6 Milliarden US-Dollar – ein massiver Anstieg gegenüber den gut 2 Milliarden im Vorjahr. Coinbase selbst führte diese Entwicklung an: Erst früher im Jahr tätigte das Unternehmen mit dem 2,9 Milliarden US-Dollar schweren Kauf der Derivate-Plattform Deribit die größte Übernahme in der Geschichte der Kryptowährungen.

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Parallel dazu erweitert das Unternehmen sein Angebot jenseits von Krypto: Seit Mitte Dezember rollt Coinbase den provisionsfreien Aktienhandel sowie erweiterte Futures-Produkte aus. CEO Armstrongs These lautet, dass "Krypto alle Finanzdienstleistungen aktualisiert" und letztlich jede große Anlageklasse auf die Blockchain wandern wird.

Gemischte Gefühle an der Wall Street

Trotz der Expansionsstrategie reagierte die Aktie zuletzt verhalten und schloss am Freitag bei 236,90 US-Dollar, was einem Tagesverlust von 1,18 % entspricht. Auf Jahressicht (YTD) liegt das Papier leicht im Minus.

Unter den Analysten herrscht Uneinigkeit über die Bewertung. Während Häuser wie BTIG an ihrer Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 420 US-Dollar festhalten, mahnen andere zur Vorsicht. Argus Research stufte die Aktie kürzlich auf "Hold" herab und begründete dies mit der hohen Bewertung. Coinbase handele mit dem 39-fachen der erwarteten Gewinne, während vergleichbare Börsenbetreiber wie die CME oder Nasdaq nur mit dem 24- bis 27-fachen bewertet würden.

Ausblick

Die kommenden Wochen dürften zeigen, wie schnell die Integration der neuen Zukäufe voranschreitet. Der Abschluss der Übernahme von The Clearing Company ist für Januar 2026 geplant. Finanzielle Klarheit über den Erfolg der Strategie erhalten Anleger voraussichtlich Mitte Februar 2026, wenn Coinbase die Zahlen für das vierte Quartal vorlegt. Analysten erwarten hier einen Gewinn je Aktie zwischen 1,09 und 1,18 US-Dollar. Im Fokus steht dabei die Frage, ob die neuen Geschäftsfelder die Abhängigkeit von den volatilen Krypto-Handelsvolumina nachhaltig reduzieren können.

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