Coca-Cola Aktie: Sanfter Marktüberblick

Coca-Cola überrascht Anleger mit einer ungewöhnlichen Mischung: Die Verkaufszahlen stagnieren, doch die Gewinne explodieren förmlich. Während der Getränkeriese im zweiten Quartal 2025 nur mit Preiserhöhungen wachsen konnte, katapultierte sich die operative Marge auf beeindruckende 34,7 Prozent. Steckt hinter dieser Entwicklung pure Effizienz-Brillanz oder versteckt sich ein strukturelles Problem?

Preispoker statt Mengenwachstum

Die Wachstumsstrategie von Coca-Cola offenbart einen klaren Trend: Das organische Umsatzplus von 5 Prozent kam ausschließlich durch höhere Preise zustande. Ein Preisanstieg von 6 Prozent kompensierte einen Volumenrückgang von 1 Prozent vollständig.

Diese Abhängigkeit von der Preismacht zeigt einerseits die Stärke der Marke, andererseits aber auch die Herausforderung: Konsumenten kaufen weniger Coca-Cola-Produkte, zahlen aber mehr dafür.

Rekord-Margen lassen Konkurrenz alt aussehen

Der wahre Trumpf liegt in der Profitabilität. Mit einer Bruttomarge von 61 Prozent und einer EBITDA-Marge von 33,6 Prozent übertrifft Coca-Cola den Branchendurchschnitt um mehr als das Doppelte. Die EBIT-Marge von 31,2 Prozent unterstreicht die operative Exzellenz.

Sowohl EBITDA als auch EBIT legten um 6,8 respektive 7,4 Prozent zu – historische Rekordwerte für den Konzern.

Der Bewertungs-Schock

Trotz der beeindruckenden Zahlen handelt die Aktie mit einem Forward-KGV von 22 und einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 9,89 auf Premium-Niveau. Der Gewinn je Aktie schoss um 58 Prozent auf 0,88 Dollar nach oben, bereinigt waren es immerhin noch 4 Prozent Zuwachs auf 0,87 Dollar.

Die zentrale Frage bleibt: Rechtfertigt diese Gewinn-Explosion die hohe Bewertung, wenn gleichzeitig die Verkaufsmengen schrumpfen und Konkurrenten in Wachstumssegmenten wie Energy-Drinks davonziehen?