Für die Muttergesellschaft von MediaMarkt und Saturn bricht das letzte Kapitel an der Börse an. Der chinesische Großaktionär JD.com hat sich die Mehrheit gesichert und leitet den offiziellen Rückzug vom Parkett ein. Trotz operativer Glanzzahlen und einer erfolgreichen Turnaround-Strategie stellt sich für Anleger nun vor allem eine Frage: Wie attraktiv ist das vorliegende Barangebot für die verbleibenden Anteile?

  • Übernahme: JD.com und Familie Kellerhals halten nun 85,2 % der Anteile.
  • Angebot: Barabfindung von 4,60 Euro je Stammaktie.
  • Delisting: Börsenrückzug für die erste Jahreshälfte 2026 geplant.
  • Ergebnis: Bereinigtes EBIT kletterte im abgelaufenen Jahr um 24 % auf 378 Millionen Euro.

Das Ende der Börsennotierung

Was lange spekuliert wurde, ist nun Gewissheit: Der E-Commerce-Riese JD.com greift nach der vollen Kontrolle. Gemeinsam mit dem Convergenta-Anteil der Familie Kellerhals kontrolliert der chinesische Konzern eine qualifizierte Mehrheit. Das Ziel ist eindeutig definiert: Ein Delisting soll bis zur ersten Jahreshälfte 2026 vollzogen sein.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Ceconomy?

Für die freien Aktionäre liegt nun ein Barangebot von 4,60 Euro auf dem Tisch. Der Markt reagierte am Freitag bereits auf die Nachrichtenlage, die Aktie schloss mit einem Plus von 2,18 % bei 4,46 Euro und näherte sich damit der Angebotshöhe an. Mit einem Zuwachs von rund 69 % seit Jahresanfang hat das Papier die Übernahmefantasie bereits weitgehend eingepreist. Das 52-Wochen-Hoch von 4,58 Euro, das erst am 10. Dezember markiert wurde, liegt nur knapp unter der Offerte.

Operative Wende glückt – zu spät für Aktionäre?

Die Ironie der Geschichte liegt im Timing. Ausgerechnet jetzt, wo Ceconomy die Früchte der harten Sanierung erntet, geht das Unternehmen von der Börse. Die Strategie, sich vom reinen "Kistenschieber" zur Serviceplattform zu wandeln, zeigt Wirkung. Der Umsatz stieg währungsbereinigt um 5,7 % auf 23,1 Milliarden Euro, während der Free Cashflow mit 337 Millionen Euro einen massiven Sprung nach oben machte (+180 %).

Besonders das Service-Geschäft und die Werbeeinnahmen auf den eigenen Plattformen erwiesen sich als Margentreiber. Dennoch gehen Aktionäre bei der Gewinnverwendung leer aus: Eine Dividende ist nicht geplant. Die erwirtschafteten Mittel fließen stattdessen in den Schuldenabbau und die weitere Integration in das JD.com-Ökosystem.

Fazit: Deckel drauf

Die Fronten sind geklärt. Durch das Barangebot von 4,60 Euro ist das Kurspotenzial nach oben faktisch gedeckelt. Die Aktie dürfte sich in den kommenden Wochen und Monaten eng an dieser Marke orientieren, während die Handelsumsätze mit nahendem Delisting austrocknen werden. Wer noch investiert ist, muss sich entscheiden: Das Angebot annehmen oder die Anteile über die Börse verkaufen, solange noch ausreichend Liquidität vorhanden ist.

Ceconomy-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Ceconomy-Analyse vom 20. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten Ceconomy-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Ceconomy-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 20. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Ceconomy: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...