Der weltweit größte Batteriehersteller Contemporary Amperex Technology (CATL) sorgt für Unruhe an den Rohstoffmärkten. Das Unternehmen will seine stillgelegte Lithium-Mine in China früher als erwartet wieder hochfahren – und löst damit Panik vor einem Überangebot aus.

Überraschender Neustart der Jianxiawo-Mine

Am Dienstag ordneten CATL-Führungskräfte in einer internen Besprechung die Wiederaufnahme der Produktion in der Jianxiawo-Lithium-Mine in der Provinz Jiangxi an. Arbeiter vor Ort wurden bereits zurückbeordert, wie aus Branchenkreisen verlautet. Der Schritt kommt überraschend früh – die Anlage war erst im August stillgelegt worden, nachdem eine Bergbaulizenz am 9. August abgelaufen war.

Laut Securities Times soll die Produktion "bald" wieder anlaufen. CATL hat sich bislang nicht zu einem konkreten Zeitplan geäußert.

Globale Märkte unter Druck

Die Nachricht schlug am 10. September wie eine Bombe in den globalen Lithium-Märkten ein. Lithium-Produzenten weltweit erlitten massive Kursverluste, da Investoren ein zusätzliches Angebot in einem bereits schwächelnden Markt fürchten. Besonders hart traf es australische Lithium-Minen, deren Aktien regelrecht abstürzten.

Die Sorgen sind berechtigt: Der Lithium-Preis war bereits von seinen Höchstständen gefallen, da die Elektroauto-Nachfrage in einigen Regionen hinter den Erwartungen zurückblieb.

Von der Unterstützung zum Schreckgespenst

Ironischerweise hatte die ursprüngliche Stilllegung der Mine im August noch für Auftrieb bei den Lithium-Preisen gesorgt. Die Futures waren regelrecht explodiert, als der Markt eine Angebotsverknappung witterte. Die Schließung der bedeutenden Produktionsstätte hatte andere Lithium-Produzenten beflügelt.

Doch die Euphorie währte nur kurz: Als Yongxing Special Materials eine neue Bergbaulizenz in derselben Region erhielt, entspannte sich die Lage bereits wieder.

Strategischer Gegenkurs zu Peking?

CATLs Entscheidung läuft den Bemühungen der chinesischen Regierung zuwider, chronische Überkapazitäten im Batterie-Sektor zu bekämpfen. Das Unternehmen verfolgt eisern seine Vertikalisierungsstrategie – vom Rohstoff bis zur fertigen Batterie will CATL alles selbst kontrollieren.

Diese Strategie zahlt sich aus: CATL beliefert Branchenriesen wie BMW, Mercedes-Benz und Tesla. Die Kontrolle über die gesamte Lieferkette verschafft dem Konzern entscheidende Kostenvorteile.

Europa-Expansion trotz Turbulenzen

Ungeachtet der Lithium-Markt-Verwerfungen treibt CATL seine internationale Expansion voran. Auf der IAA Mobility 2025 in München präsentierte das Unternehmen am 7. September seine neue Shenxing Pro-Batterietechnologie speziell für Europa.

Die Lithium-Eisenphosphat-Batterien sollen auch nach einem thermischen Durchgehen weder brennen noch rauchen – ein wichtiges Sicherheitsargument für europäische Kunden. Die ungarische Produktionsstätte soll Anfang 2026 die Fertigung aufnehmen.

Rekordgewinne als Rückenwind

Die Mine-Neustart-Pläne kommen zu einem günstigen Zeitpunkt: CATL vermeldete zuletzt einen Rekordgewinn von 16,6 Milliarden Yuan (2,3 Milliarden Dollar) im zweiten Quartal – ein Plus von 34 Prozent zum Vorjahr. Der Umsatz kletterte auf 94,2 Milliarden Yuan, während die Bruttomarge auf 25,6 Prozent stieg.

Was kommt als Nächstes?

Die Märkte werden CATLs Produktionshochlauf genau verfolgen. Während kurzfristig Überangebots-Sorgen die Lithium-Preise belasten könnten, bleibt die langfristige Nachfrage-Aussicht durch die Elektromobilitäts-Wende intakt.

Die nächsten Quartalszahlen und Guidance-Updates werden zeigen, wie der Mine-Neustart in CATLs Gesamtstrategie eingebettet ist. Für die globalen Lithium-Preise könnte das ein entscheidender Wendepunkt werden.

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