Cardano: Druck und Hoffnung
Cardano steht Ende 2025 unter spürbarem Verkaufsdruck. Viele Anleger realisieren hohe Verluste, während der Kurs auf dem Niveau des Jahrestiefs klebt. Gleichzeitig entsteht im Ökosystem mit der Privacy-Sidechain Midnight ein Bereich, der trotz der Schwäche des Haupttokens deutlich an Dynamik gewinnt.
ADA am Jahrestief
Der Dezember hat sich für ADA-Anleger zu einem der schmerzhaftesten Monate seit 2023 entwickelt. On-Chain-Daten zeigen realisierte Verluste von über 900 Millionen US-Dollar seit Monatsbeginn – ein klares Zeichen für Kapitulationstendenzen nach dem Crash im Oktober, der zuvor aufgebaute Gewinne von mehr als einem Jahr ausgelöscht hat.
Besonders betroffen ist das „jüngere“ Kapital: Investoren, die in den vergangenen zwölf Monaten eingestiegen sind, sitzen im Schnitt auf Buchverlusten von knapp 40 %. Der MVRV-Indikator signalisiert, dass ein Großteil der Halter aktuell im Minus liegt – viele ziehen offenbar die Reißleine und verkaufen.
Der Kurs selbst spiegelt diese Belastung wider: Mit 0,35 US-Dollar notiert ADA aktuell exakt auf dem 52-Wochen-Tief und fast 60 % unter dem Hoch von 0,87 US-Dollar aus Oktober. Auch technisch bleibt der Gegenwind hoch: Der Preis liegt rund ein Viertel unter dem 50-Tage-Durchschnitt, der RSI mit 32,5 deutet auf einen bereits deutlich überverkauften Markt hin, ohne dass bislang eine nachhaltige Trendwende gelungen wäre.
Großanleger und Derivate halten sich zurück
Ein großer Teil des Verkaufsdrucks kommt von Adressen mit hohen Beständen. Wallets mit 1 bis 10 Millionen ADA haben seit Monatsbeginn rund 130 Millionen ADA abgebaut. Diese Verteilung aus großen Beständen heraus verstärkt den Abwärtstrend und erschwert einen stabilen Boden.
Auf der Derivateseite herrscht dagegen Zurückhaltung. Das offene Interesse in den Futures bleibt gedämpft, da viele gehebelte Marktteilnehmer seit dem Oktober-Einbruch an der Seitenlinie stehen. Das spricht dafür, dass kurzfristige Erholungen eher aus dem Kassamarkt kommen müssten, statt von spekulativen Derivatepositionen getragen zu werden.
Midnight als Lichtblick
Starker Zulauf für NIGHT
Während ADA schwächelt, sorgt die Privacy-Sidechain Midnight im Cardano-Universum für positive Schlagzeilen. Der zugehörige Token NIGHT verzeichnet hohe Handelsaktivität und hat in der vergangenen Woche rund 32 % zugelegt. Mit einem Marktwert von etwa 1,1 Milliarden US-Dollar zählt NIGHT inzwischen zu den liquider gehandelten Token, unterstützt durch Listings auf großen Börsen wie Bybit, Binance Alpha, LBank und Kraken.
Der Zufluss von Volumen und Interesse zeigt: Trotz der aktuellen Verluste beim Haupttoken trennen Marktteilnehmer offenbar zwischen kurzfristiger Preisentwicklung und der strategischen Ausrichtung des Ökosystems.
Privacy als Thema für 2026
Midnight profitiert von einem übergeordneten Trend. Studien wie der 2026-Ausblick von Coinbase heben Privacy-Lösungen und Zero-Knowledge-Proofs als zentrales Thema für das kommende Jahr hervor – genau jene Technologie, auf der Midnight aufbaut.
Cardano-Gründer Charles Hoskinson positioniert Midnight darüber hinaus als Antwort auf wachsenden regulatorischen Druck rund um digitale Privatsphäre, insbesondere in der EU. Die angekündigte Partnerschaft der Midnight Foundation mit einem großen Stablecoin-Anbieter könnte die Nutzung der Sidechain weiter ankurbeln und Cardanos Rolle im Privacy-Segment stärken.
Strategische Initiativen: Pentad und Leios
Pentad adressiert Infrastruktur-Lücken
Parallel zum Marktstress treibt das Cardano-Ökosystem mit dem Pentad-Vorschlag mehrere zentrale Infrastrukturthemen voran. An Bord sind unter anderem Emurgo, Input Output Global, die Midnight Foundation und die Cardano Foundation. Ziel ist es, strukturelle Schwächen zu schließen, die die Wettbewerbsfähigkeit bislang begrenzt haben.
Zu den Kernpunkten von Pentad gehören:
- Stablecoins der ersten Liga: Integration großer Stablecoins wie USDC und USDT auf Cardano
- Oracles: Ausbau der Oracle-Infrastruktur nach dem Start mit Pyth, mit der Perspektive auf Anbieter wie Chainlink und Band Protocol
- Analytics: Bessere Datenzugänge durch Kooperationen wie die jüngste Integration von Dune Analytics
- Brücken: Aufbau von Cross-Chain-Brücken für reibungslose Transfers zwischen Netzwerken
Damit adressiert Pentad genau jene Bausteine, die für DeFi- und Applikationswachstum in anderen Ökosystemen entscheidend waren.
Leios-Upgrade soll skalieren
Für 2026 bereitet Cardano mit „Leios“ ein größeres Protokoll-Upgrade vor. Kern ist die Einführung paralleler Verarbeitung, um Transaktionsdurchsatz und Effizienz der Blockchain deutlich zu steigern. Gelingt die Umsetzung, könnten langjährige Bedenken zur Skalierbarkeit abgeschwächt werden – ein Punkt, der für Entwickler und größere Anwendungen eine zentrale Rolle spielt.
Technisches Bild und Marktumfeld
Charttechnik zwischen Überverkauft und Bodenbildung
Charttechnisch zeichnet sich ein mögliches Umkehrmuster ab: ADA hat auf Tagesbasis eine fallende Keilformation ausgebildet, die von technischen Analysten häufig als potenzielles bullisches Wendesignal interpretiert wird. Der Kurs pendelt dabei zwischen zwei abwärts gerichteten, sich annähernden Trendlinien.
Aktuell läuft der Kampf um die Zone um 0,35 bis 0,37 US-Dollar. Auf der Oberseite wäre ein Ausbruch über den kurzfristigen Abwärtstrend und die näheren gleitenden Durchschnitte der nächste Schritt, um überhaupt wieder Spielraum nach oben zu öffnen. Auf der Unterseite markiert das jüngste Tief die entscheidende Unterstützungszone; ein Bruch darunter würde das Chartbild weiter eintrüben.
Der RSI knapp über 30 sowie eine annualisierte 30-Tage-Volatilität von über 70 % zeigen, wie angespannt, aber auch chancenreich die Lage kurzfristig ist: Bewegungen können sich schnell verstärken – in beide Richtungen.
Krypto-Gesamtmarkt als Rahmen
Die Schwäche von ADA findet vor dem Hintergrund eines insgesamt großen, aber reiferen Kryptomarktes statt. Die globale Marktkapitalisierung liegt bei knapp 3 Billionen US-Dollar, Bitcoin dominiert mit rund 59 % und notiert nahe Rekordniveaus. Zum Jahresende hin prägen Gewinnmitnahmen und geringere Liquidität die Orderbücher – ein Umfeld, in dem vor allem bereits angeschlagene Altcoins wie ADA stärker unter Druck geraten.
Trotz Kursproblemen bleibt Cardano in der Diskussion präsent: In den sozialen Medien zählt die Kryptowährung zu den am häufigsten erwähnten Projekten, die Stimmung wirkt dabei eher neutral als panisch. Das passt zu einem Bild, in dem viele Investoren zwar Verluste realisieren, das Projekt aber nicht grundsätzlich abgeschrieben wird.
Fazit: Belastungsprobe mit klaren Projekten
Cardano steht zum Jahresende vor einer deutlichen Belastungsprobe: hohe realisierte Verluste, Verkäufe großer Adressen und ein Kurs am Jahrestief. Gleichzeitig entwickelt sich das Ökosystem weiter – mit einer dynamischen Privacy-Sidechain, konkreten Infrastrukturinitiativen wie Pentad und einem geplanten Skalierungs-Upgrade durch Leios. Für die kommenden Monate werden vor allem zwei Dinge entscheidend sein: ob ADA um die aktuellen Niveaus einen tragfähigen Boden ausbilden kann und ob Midnight, Stablecoin-Integration und Leios in der Praxis genügend Nutzung und Vertrauen anziehen, um den fundamentalen Gegenwind beim Kurs allmählich zu verringern.
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