Cardano steckt zum Jahresende in einem Spannungsfeld: Strategisch geht das Netzwerk mit einer neuen Brücke zu Solana in die Offensive, am Markt dagegen leidet der ADA-Token unter dünner Weihnachtsliquidität und jüngster Schwäche. Die zentrale Frage: Wie stark überlagern kurzfristige Handelsverwerfungen die eigentlich positiven Fundamentaldaten?

Dünne Liquidität drückt den Kurs

Der aktuelle Rückgang ist vor allem ein technisches Marktphänomen. Der Handel an Weihnachten ist traditionell ausgedünnt, größere Orders treffen auf leere Orderbücher – das verstärkt Bewegungen, die an normalen Tagen vermutlich deutlich kleiner ausfallen würden.

Dazu kommt ein Ungleichgewicht bei Liquidationen innerhalb der letzten 24 Stunden: Zwangsverkäufe auf der Long-Seite überwogen, was zusätzlichen Verkaufsdruck erzeugte. Parallel ist das Handelsvolumen deutlich zurückgegangen. In diesem Umfeld reicht schon vergleichsweise kleiner Verkaufsdruck, um den Kurs spürbar zu bewegen – trotz stabiler Nachrichtenlage im Hintergrund.

Aus Kursperspektive spiegelt sich diese Schwäche klar wider: ADA notiert aktuell bei rund 0,36 US‑Dollar und liegt damit etwa 16 % unter dem 30‑Tage-Durchschnitt von 0,44 US‑Dollar. Der Relative-Stärke-Index (RSI) von 32,5 deutet zudem auf ein bereits fortgeschrittenes überverkauftes Niveau hin.

Strategische Wende: Brücke zu Solana

Deutlich langfristiger wirkt die neue Partnerschaft mit Solana. Am 23. Dezember kündigten Cardano-Gründer Charles Hoskinson und Solana-Co-Founder Anatoly Yakovenko eine direkte Cross-Chain-Brücke zwischen beiden Netzwerken an – ein Schritt weg von der Rivalität hin zu mehr Kooperation.

Kernpunkte der Zusammenarbeit

  • Zielsetzung: Cardanos sicherheitsorientierte DeFi-Infrastruktur soll mit Solanas hoher Transaktionsgeschwindigkeit kombiniert werden. Die Brücke soll Liquidität und Interoperabilität zwischen beiden Ökosystemen deutlich verbessern.
  • Finanzierung: Cardano stellt 70 Millionen ADA bereit, um Multi-Chain-Infrastruktur zu fördern – inklusive der Solana-Brücke und möglicher künftiger Bitcoin-Integrationen.
  • Oracles: Über Pyth Network sollen Echtzeit-Preisfeeds integriert werden, eine Grundvoraussetzung für komplexe Cross-Chain-DeFi-Anwendungen.

Hoskinson begründet den Schritt damit, dass Ethereum zwar stark auf langfristige Forschung wie Zero-Knowledge-Proofs setze, Solana aber aktuell schnellere Entscheidungs- und Ausführungsprozesse biete und damit der geeignetere Partner für unmittelbares Wachstum sei. Yakovenko unterstrich die neue Kooperationslinie, indem er öffentliche Konflikte zwischen großen Chains wie Cardano oder XRP als „klar bärisch“ bezeichnete.

On-Chain-Daten: gemischtes Bild

Abseits des kurzfristigen Kursdrucks zeigen die On-Chain-Metriken ein differenziertes Bild.

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DeFi-Nutzung und TVL

Im DeFi-Sektor hat sich Cardano in diesem Jahr stabilisiert. Nach einem starken dritten Quartal 2025 wuchs der Total Value Locked (TVL) um 28,7 % auf 423,5 Millionen US‑Dollar. Trotz der jüngsten Kursverluste bleibt damit spürbares Kapital im Ökosystem gebunden.

Ein strukturelles Problem bleibt jedoch bestehen: Das Stablecoin-Volumen ist mit rund 40 Millionen US‑Dollar im Vergleich zu anderen Netzwerken weiterhin niedrig. Für DeFi-Anwendungen, die stark auf stabile Handelspaare angewiesen sind, ist das eine Bremse.

Langfristige Holder bleiben ruhig

Etwas Zuversicht liefert die Analyse der „Spent Output Age Bands“, also der Bewegungen älterer Coins. Zwischen dem 11. und 25. Dezember ist das Volumen an älteren ADA, die transferiert oder verkauft wurden, deutlich zurückgegangen. Langfristige Investoren verkaufen auf dem aktuellen Niveau offensichtlich weniger.

Das deutet darauf hin, dass der aktuelle Verkaufsdruck eher von kurzfristigen Marktteilnehmern und Zwangsliquidationen ausgeht, nicht von strategischen Haltern. In Kombination mit dem bereits niedrigen RSI spricht das für nachlassenden Verkaufsdruck, auch wenn die Volatilität kurzfristig hoch bleibt (30‑Tage-Volatilität annualisiert: rund 69 %).

Technisches Setup: wichtige Marken im Blick

Charttechnisch bleibt ADA angeschlagen. Der Token liegt weiterhin rund 88 % unter seinem Allzeithoch von etwa 3 US‑Dollar, und die jüngste Schwäche hat die Struktur zusätzlich belastet.

  • Unterstützung: Die Zone um 0,30 US‑Dollar gilt als entscheidende Marke auf der Unterseite. Ein bestätigter Bruch unter 0,29 US‑Dollar könnte laut Analysten den Weg in Richtung 0,24 US‑Dollar öffnen.
  • Widerstand: Um die kurzfristig negative Stimmung zu neutralisieren, müsste ADA den Bereich zwischen 0,38 und 0,40 US‑Dollar zurückerobern.
  • Markttechnik: Der Bruch jüngerer Unterstützungen spielt den Bären in die Karten, doch das sehr dünne Weihnachtsvolumen erschwert eine saubere Trendbestätigung.

Gründerstimme und Roadmap

Im Umfeld der erhöhten Schwankungen meldete sich Charles Hoskinson mehrfach zu Wort. Er wies Gerüchte über angebliche persönliche ADA-Verkäufe zurück und bekräftigte seinen Fokus auf die weitere Roadmap.

Kernbausteine sind die anstehenden Leios- und Hydra-Upgrades. Beide sollen die Leistungsfähigkeit des Netzwerks deutlich erhöhen – mit einem angestrebten Anstieg des Durchsatzes um den Faktor 50 bis 60. Zusammen mit der Solana-Brücke und möglichen weiteren Cross-Chain-Integrationen zielen diese Schritte klar auf eine breitere Nutzung von Cardano im DeFi-Bereich.

Fazit: Fundamentaler Fortschritt, kurzfristige Bremse

Unterm Strich prallen bei Cardano derzeit zwei Ebenen aufeinander: Auf der einen Seite steht ein klarer strategischer Ausbau der Infrastruktur – insbesondere durch die Brücke zu Solana und geplante Skalierungs-Upgrades. Auf der anderen Seite belasten dünne Liquidität, ein deutlicher Abstand zum 52‑Wochen-Hoch von knapp 59 % und ein kurzfristig schwaches Sentiment den Kurs.

Für die nächsten Wochen sind vor allem zwei Faktoren entscheidend: Hält die Unterstützung um 0,30 US‑Dollar, während sich das Liquiditätsumfeld nach den Feiertagen normalisiert, und können die positiven On-Chain-Tendenzen – wachsender TVL und stabile Langfrist-Halter – in eine nachhaltige Entspannung des Verkaufsdrucks überführt werden. Diese Schnittstelle aus Technik und Fundamentaldaten wird bestimmen, mit welcher Ausgangslage Cardano in das Jahr 2026 startet.

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