Canopy Growth Aktie: Überraschende Wende?

Der kanadische Cannabis-Pionier Canopy Growth sorgt für Aufmerksamkeit – und das nicht wegen neuer Rekordverluste, sondern wegen überraschender Fortschritte in Richtung Profitabilität. Während die Umsätze weiter unter Druck stehen, zeigen sich zum ersten Mal seit langem echte Verbesserungen bei den Margen. Kann der angeschlagene Branchenführer tatsächlich die Trendwende schaffen?

Margen steigen trotz rückläufiger Umsätze

Die jüngsten Quartalszahlen zeichnen ein gemischtes Bild: Die Erlöse gingen um 9 Prozent auf 63 Millionen kanadische Dollar zurück. Doch hier liegt der Teufel im Detail – bereinigt um verkaufte Geschäftsbereiche wuchsen die Kernumsätze sogar um 3 Prozent.

Der eigentliche Lichtblick versteckt sich in den Margen: Die Bruttogewinnspanne kletterte um beachtliche 100 Basispunkte auf 35 Prozent. Verantwortlich dafür ist eine strategische Neuausrichtung hin zu margenstarken medizinischen Cannabis-Produkten und ein rigoroses Kostensenkungsprogramm.

Verluste dramatisch reduziert

Noch bemerkenswerter: Das bereinigte EBITDA verbesserte sich um satte 54 Prozent. Der Fehlbetrag schrumpfte auf nur noch 5,5 Millionen kanadische Dollar – ein Wert, der eine baldige Profitabilität in greifbare Nähe rücken lässt.

Besonders das internationale Geschäft glänzt mit zweistelligem Wachstum und einer dramatischen Margenverbesserung um 1.700 Basispunkte auf 47 Prozent. Auch die Premium-Vaporizer-Sparte Storz & Bickel überrascht mit einem Umsatzplus von 32 Prozent.

Bilanz wird zur Stärke

CEO David Klein und sein Team haben offenbar verstanden, dass es Zeit für einen Strategiewechsel war. Die Finanzposition stabilisiert sich zusehends: Die liquiden Mittel stiegen auf 231 Millionen kanadische Dollar, gleichzeitig wurden Schulden in Millionenhöhe vorzeitig getilgt.

Mit neuen EU-Partnerschaften für medizinische Cannabis-Märkte und dem geplanten Abschluss der Acreage Holdings-Übernahme in der ersten Jahreshälfte 2025 positioniert sich Canopy Growth für die nächste Wachstumsphase. Bleibt die Frage: Kann das Unternehmen die eingeschlagene Richtung beibehalten und endlich schwarze Zahlen schreiben?