Canopy Growth Aktie: Harter Realitätscheck
Die Euphorie um die Neuklassifizierung von Cannabis in den USA ist der Ernüchterung gewichen. Nachdem die Aktie im Vorfeld der Ankündigung durch Präsident Trump massiv gestiegen war, nutzen Anleger die Tatsachen nun für aggressive Gewinnmitnahmen. Statt eines weiteren Kursschubs dominiert das klassische Börsenmuster "Buy the rumor, sell the news" das Geschehen.
Am heutigen Freitag verlor das Papier im Handelsverlauf weitere 3,8 Prozent, nachdem es am Donnerstag bereits um fast 12 Prozent eingebrochen war. Zuvor hatte der Titel seit Ende November in Erwartung der Nachrichten rund 90 Prozent zugelegt. Der Auslöser für die Kehrtwende ist die Unterzeichnung der Executive Order, die Bundesbehörden anweist, die Umstufung von Marihuana zu beschleunigen. Trotz des Rücksetzers hält die Aktie noch immer ein Plus von rund 50 Prozent gegenüber dem Niveau vor den ersten Gerüchten.
Verzögerung statt Sofortwirkung
Marktbeobachter wie Frederico Gomes von ATB Capital Markets führen den Abverkauf auf eine Diskrepanz zwischen Anlegerhoffnung und bürokratischer Realität zurück. Viele Investoren spekulierten offenbar auf eine sofortige Wirkung. Die Executive Order weist den Generalstaatsanwalt jedoch lediglich an, den Prozess zur Umstufung von Schedule I (wie Heroin) auf Schedule III finalisieren.
Eine solche Umstufung würde zwar die steuerliche Belastung durch den IRS Section 280E wegfallen lassen und den Zugang zu Kapitalmärkten erleichtern, doch Experten rechnen mit einer Umsetzungsdauer von 12 bis 18 Monaten. Zudem enttäuschte das Fehlen konkreter Bestimmungen für das Bankwesen (Cannabis Banking) jene Anleger, die auf schnellere finanzielle Erleichterungen gehofft hatten.
Operative Fortschritte im Hintergrund
Abseits der regulatorischen Volatilität kämpft Canopy Growth weiterhin mit fundamentalen Herausforderungen, zeigt aber Verbesserungen. Der bereinigte EBITDA-Verlust verringerte sich im jüngsten Quartal auf 3 Millionen Dollar. Die Bilanz wirkt mit rund 298 Millionen Dollar an liquiden Mitteln solide, da diese die Schuldenlast um 70 Millionen Dollar übersteigen.
Das Unternehmen verzeichnet zudem Wachstum im Heimatmarkt:
* Der Umsatz im kanadischen Erwachsenen-Markt stieg im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2026 um 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
* Die Einnahmen im medizinischen Bereich legten um 17 Prozent zu.
* Die geplante Übernahme von MTL Cannabis für rund 179 Millionen CAD soll die Marktposition weiter festigen.
Die Wall Street bleibt indes vorsichtig. Das durchschnittliche Rating liegt bei "Hold" mit einem Kursziel von etwa 2,62 Dollar. Der breite Rücksetzer im Sektor, der auch Konkurrenten wie Tilray (-4,2 %) und Aurora Cannabis (-3,4 %) traf, deutet darauf hin, dass Kapital möglicherweise in Richtung US-Betreiber umschichtet, die direkter von den heimischen Regulierungsänderungen profitieren könnten. Die langfristige Umsetzung der Reform bleibt nun der entscheidende Faktor für die weitere Kursentwicklung.
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