Die Canopy-Growth-Aktie zeigte in der letzten Dezemberwoche deutliche Ausschläge. Nach einer kurzen Rally im Zuge wichtiger Regulierungsnachrichten aus den USA setzte rasch Gewinnmitnahme ein. Am letzten Handelstag schloss der Titel bei 1,19 US‑Dollar, ein Minus von gut 9 %.

Harte Kehrtwende nach Midweek-Rally

Im Wochenverlauf kam es zu starken Intraday-Bewegungen. Auslöser war zunächst ein Kurssprung von rund 45 %, nachdem eine mögliche Herabstufung von Cannabis in den USA bekannt wurde. In den folgenden Sitzungen bröckelten die Gewinne allerdings deutlich ab. Bereits am 24. Dezember verlor die Aktie 5,71 %, der Verkaufsdruck hielt bis zum 26. Dezember an.

Die wichtigsten Treiber der Volatilität:

  • US-Regulierung: Präsident Donald Trump unterzeichnete eine Executive Order, die Cannabis von Schedule I auf Schedule III herabstuft.
  • Akquisition MTL Cannabis: Canopy Growth kündigte den Kauf von MTL Cannabis im Volumen von 125 Mio. CAD an.
  • Gewinnmitnahmen: Auf die regulatorisch getriebene Rally folgte ein spürbarer Abgabedruck.

MTL-Übernahme stärkt Medizinsparte

Am 15. Dezember 2025 kündigte Canopy Growth die Übernahme von MTL Cannabis für 125 Mio. CAD an. Ziel ist der Aufbau eines führenden medizinischen Cannabisgeschäfts in Kanada und eine bessere Positionierung für wachsende internationale Nachfrage.

Im Anschluss erhöhte Alliance Global das Kursziel auf 2,50 CAD. Die Analysten sehen in der Transaktion relevante Synergien und eine Stärkung der Position im margenstärkeren Medizinalsegment.

Kennzahlen im Überblick

Die jüngsten Quartalszahlen (Q2 GJ 2026) zeigen:

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Canopy Growth?

  • Umsatz: 51 Mio. US‑Dollar, +12 % im Jahresvergleich
  • Kanada Freizeitmarkt: Umsatz +30 %
  • Kanada Medizin: Umsatz +17 %
  • Liquide Mittel: 298 Mio. US‑Dollar
  • Langfristige Verbindlichkeiten: 226 Mio. US‑Dollar

Rückenwind durch Regulierung, aber Skepsis bleibt

Die Einstufung von Cannabis von Schedule I auf Schedule III könnte die Branche strukturell verändern. Die Anpassung würde unter anderem:

  • die belastende 280E-Steuerregel aufheben und normale Betriebsausgabenabzüge ermöglichen
  • den Zugang zu klassischen Bankdienstleistungen eröffnen
  • Finanzierungskosten für Betreiber senken
  • die Aufsicht auf ein Niveau vergleichbar mit gängigen verschreibungspflichtigen Schmerzmitteln bringen

Trotz dieses Rückenwinds bleiben die Märkte vorsichtig. Die Aktie liegt seit Jahresbeginn 2025 rund 52 % im Minus. Die Spannbreite der letzten zwölf Monate reicht von 0,77 bis 3,07 US‑Dollar.

Analysten weiter zurückhaltend

Das Analystenbild ist gemischt, aber tendenziell vorsichtig. Der Konsens liegt bei „Reduce“, basierend auf drei Halte- und zwei Verkaufsempfehlungen. Einzelne Heraufstufungen von „Sell“ auf „Hold“ ändern nichts an den grundlegenden Bedenken.

Genannte Kritikpunkte:

  • Nettomarge von rund –113 %
  • Eigenkapitalrendite von etwa –62 %
  • anhaltender Mittelabfluss trotz Kostensenkungsprogrammen
  • intensiver Wettbewerb in einem stark fragmentierten Markt

Operative Fortschritte sichtbar

Parallel zur schwierigen Ertragslage meldet Canopy Growth Fortschritte bei der Effizienz. Das Unternehmen übertraf seine Einsparziele und senkte die annualisierten operativen Kosten um 21 Mio. US‑Dollar, geplant waren 20 Mio. US‑Dollar. Der Free-Cashflow-Abfluss verringerte sich in den letzten zwölf Monaten von 56 Mio. auf 19 Mio. US‑Dollar.

Auf Produktebene entwickelt sich insbesondere die Marke Claybourne positiv. Mit mit Wirkstoffen angereicherten Pre-Rolls erreicht sie in Alberta Rang zwei, im kanadischen Gesamtmarkt Platz drei. Neue Produkte wie die Claybourne Gassers Liquid Diamonds All-In-One Vapes stärken die Präsenz im wachstumsstarken Vape-Segment.

Bilanz und Liquidität deutlich verbessert

Die Bilanzseite hat sich spürbar aufgehellt. Der Bestand an liquiden Mitteln übersteigt die Verschuldung um 70 Mio. US‑Dollar. Größere Fälligkeiten stehen erst ab September 2027 an. Eine Vorabtilgung von 50 Mio. US‑Dollar auf ein besichertes Term-Darlehen senkt die jährlichen Zinsaufwendungen um 6,5 Mio. US‑Dollar.

Mit einer Current Ratio von 5,5 und einer Quick Ratio von 4,23 verfügt Canopy Growth über eine komfortable kurzfristige Liquiditätsreserve. Damit kann das Unternehmen kurzfristige Marktschwankungen abfedern und Zeit gewinnen, um die operative Erholung weiter voranzutreiben.

Canopy Growth-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Canopy Growth-Analyse vom 28. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten Canopy Growth-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Canopy Growth-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 28. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Canopy Growth: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...