BYD Aktie: Warnsignale verdichten sich
Der chinesische Elektroauto-Gigant steuert durch unruhiges Fahrwasser. Ein massiver Aktienverkauf durch institutionelle Investoren und ein überraschend offenes Eingeständnis der Konzernführung belasten die Stimmung. Während das Exportgeschäft floriert, räumt Chairman Wang Chuanfu technologische Rückstände auf dem Heimatmarkt ein. Droht dem Branchenprimus nun eine längere Konsolidierungsphase?
Institutioneller Rückzug drückt Stimmung
Am heutigen Freitag registrierten Marktteilnehmer eine signifikante Transaktion abseits der regulären Börsenorderbücher: Ein Paket von 8,8 Millionen Aktien wechselte in einem sogenannten Block-Trade den Besitzer. Der Ausführungspreis lag bei 99,15 HK-Dollar, was einem Gesamtvolumen von rund 872,5 Millionen HK-Dollar entspricht.
Solche Großtransaktionen werden an der Börse genau beobachtet, da sie oft darauf hindeuten, dass institutionelle Investoren ihr Engagement reduzieren. Der Transaktionspreis dient nun als wichtige Orientierungsmarke für die kurzfristige Kursentwicklung. Technisch betrachtet liefert die Aktie derzeit gemischte Signale: Während der gleitende 50-Tage-Durchschnitt noch positiv tendiert, stehen kurzfristige Indikatoren und die 200-Tage-Linie auf "Verkaufen".
Überraschende Selbstkritik der Führung
Parallel zur Verkaufsdruck an der Börse sorgte Chairman Wang Chuanfu auf der heutigen außerordentlichen Hauptversammlung für Aufsehen. In einem seltenen Moment der Offenheit gestand er ein, dass die technologische Führungsrolle von BYD gegenüber Konkurrenten geschwunden sei. Namentlich nannte er Xiaomi und Leapmotor als Rivalen, die technologisch aufgeholt haben.
Als Gegenmaßnahme kündigte Wang "schwergewichtige neue Technologien" an, die sich bereits in der Pipeline befänden. Der Fokus soll dabei insbesondere auf der Erhöhung der Ladegeschwindigkeiten liegen, um den Wettbewerbsvorteil zurückzugewinnen. Diese strategische Neuausrichtung folgt auf eine Senkung der Absatzprognose im September, bei der das Jahresziel für 2025 von 5,5 Millionen auf 4,6 Millionen Fahrzeuge reduziert wurde.
Klaffende Lücke zwischen Inland und Export
Die operativen Zahlen untermauern die Dringlichkeit der Situation und zeigen eine deutliche Zweiteilung des Geschäfts:
- Schwäche im Inland: Im November verzeichnete der chinesische Absatz den siebten Monat in Folge einen Rückgang im Jahresvergleich. In den ersten elf Monaten 2025 fielen die Verkäufe im Heimatmarkt um 4,8 Prozent.
- Boom im Ausland: Völlig konträr verläuft das Exportgeschäft. Die Ausfuhren explodierten zwischen Januar und November um über 153 Prozent auf rund 913.000 Einheiten.
Trotz der Probleme im Inland konnte der Gesamtabsatz dank der starken Exporte im laufenden Jahr um gut 10 Prozent auf 4,13 Millionen Fahrzeuge gesteigert werden.
Bewertung und Analystensicht
An der Börse wird die Diskrepanz zwischen internationalem Wachstum und heimischer Stagnation vorsichtig bewertet. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von etwa 21,4 notiert die Aktie derzeit über dem asiatischen Branchendurchschnitt von 18,6. Analysten stufen das Papier mehrheitlich nur mit "Hold" ein. Das durchschnittliche Kursziel von 90,00 HK-Dollar liegt dabei unter dem Preis des heutigen Block-Trades.
Für Anleger liegt der Fokus in den kommenden Monaten auf der Umsetzung der angekündigten Technologie-Offensive. Ob die neuen Ladesysteme ausreichen, um die technologische Lücke zu schließen und den Absatz im wichtigen Heimatmarkt wieder zu stabilisieren, wird über die mittelfristige Kursrichtung entscheiden. Bis dahin dürfte der Widerstand bei der Marke des Block-Trades den Spielraum nach oben begrenzen.
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