Broadcom Aktie: Marktexperten analysieren

Während die Broadcom-Aktie am Montag brutal unter die Räder kommt und über 4% einbricht, überschlagen sich zeitgleich die Analysten mit Kaufempfehlungen und Kurszielen. Bank of America und UBS sehen das Unternehmen als großen Gewinner des KI-Booms – doch der Markt verkauft gnadenlos. Wie passt das zusammen?

Tech-Fatigue trifft AI-Champion

Der Halbleitersektor erlebt einen dieser Tage, an dem selbst Qualitätstitel nicht verschont bleiben. Broadcom, mit einer Marktkapitalisierung von rund 1,8 Billionen Dollar nach Nvidia der wichtigste Hardware-Enabler der KI-Revolution, rutschte auf etwa 385 Dollar ab. Die Begründung: "Tech-Fatigue" – Investoren nehmen nach der fulminanten Rally 2025 Gewinne mit und rotieren aus den hochbewerteten Chip-Werten.

Doch während die Kurse fallen, herrscht bei den Analysten Aufbruchstimmung. Bank of America Securities bekräftigte ihre positive Einschätzung und erhöhte das Kursziel. Der Grund: die sich vertiefende Partnerschaft mit Google (Alphabet). Broadcom produziert für den Tech-Riesen maßgeschneiderte Tensor Processing Units (TPUs) – und hier liegt das explosive Potenzial.

Google-Deal wird zum Milliarden-Hebel

Die Bank of America-Analysten rechnen vor: Die durchschnittlichen Verkaufspreise für diese Custom-AI-Beschleuniger könnten sich bis 2026 mehr als verdoppeln. Das würde Broadcoms Halbleiter-Sparte massiven Rückenwind verschaffen. UBS springt auf den Zug auf und hebt ebenfalls die Bewertung an. Die Investmentbank betont die Nachhaltigkeit des ASIC-Geschäfts (Application-Specific Integrated Circuit) – also genau jener maßgeschneiderten Chips, die im KI-Rennen den Unterschied machen.

Zwei Top-Investmentbanken sprechen gleichzeitig Upgrades aus, während die Aktie crasht. Diese Diskrepanz zeigt die Nervosität im Markt: Sind die Bewertungen nach der 2025er-Rally zu heiß gelaufen – oder bietet der Rücksetzer eine Einstiegschance vor dem nächsten Wachstumsschub?

Die Zahlen müssen liefern

Alle Augen richten sich nun auf den Quartalsbericht Anfang Dezember. Hier wird sich zeigen, ob die Analyst:innen recht behalten: Bestätigt Broadcom die AI-Umsatztrends? Wie sieht die Auftragslage für Custom-Chips 2026 aus? Die Aktie testet derzeit die Unterstützung um 385 Dollar. Hält diese Marke, könnte die bullische These der Banken Bestätigung finden. Bricht sie, droht eine tiefere Korrektur im gesamten Chip-Sektor.