Der britische Energieriese BP steht vor einem Dilemma: Während das Unternehmen operativ durchaus überzeugen kann, macht ihm der schwächelnde Ölpreis einen Strich durch die Rechnung. Das zweite Quartal wird deutlich unter Druck stehen – doch es gibt auch Lichtblicke. Können die positiven Entwicklungen die Preisschwäche kompensieren?

Milliardenbelastung durch Preisverfall

BP hat seine Investoren bereits vorgewarnt: Die gesunkenen Öl- und Gaspreise werden das Quartalsergebnis spürbar belasten. Im Segment Gas und kohlenstoffarme Energie rechnet der Konzern mit einem negativen Einfluss von 0,1 bis 0,3 Milliarden Dollar. Noch dramatischer fällt die Belastung im Kerngeschäft Ölproduktion aus – hier droht ein Minus von 0,6 bis 0,8 Milliarden Dollar.

Der Grund: Rohöl kostete im zweiten Quartal durchschnittlich nur noch 67,88 Dollar pro Barrel – ein deutlicher Rückgang gegenüber den 75,73 Dollar des Vorquartals.

Operative Stärke als Gegengewicht

Dennoch zeigt BP operativ eine bemerkenswerte Leistung. Die Öl- und Gasproduktion wird im zweiten Quartal höher ausfallen als die 2,24 Millionen Barrel Öläquivalent pro Tag des ersten Quartals. Besonders das US-Onshore-Geschäft läuft rund.

Anzeige

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei BP?

Noch wichtiger: Die Raffineriesparte erweist sich als echter Gewinnbringer. Die durchschnittlichen Raffineriemargen stiegen auf 21,1 Dollar pro Barrel – ein kräftiger Anstieg gegenüber den 15,2 Dollar des Vorquartals. Diese Entwicklung könnte dem Geschäftsbereich einen Zusatzgewinn von 300 bis 500 Millionen Dollar bescheren, selbst bei erhöhten Wartungsaktivitäten.

Marktreaktion bleibt gespalten

Die Anleger reagierten zunächst euphorisch: Die Aktie schoss um 9,3% nach oben, nachdem die unerwartet starke Upstream-Produktion bekannt wurde. Doch die Sorgen über die Ergebnisbelastung bleiben bestehen. Immerhin: BP prognostiziert eine leichte Reduzierung der Nettoverschuldung gegenüber den 27 Milliarden Dollar des Vorquartals.

Zusätzlichen Auftrieb könnte die Entdeckung eines großen Erdgasvorkommens vor Angola geben. Das Joint Venture mit Eni schätzt die Gajajeira-01-Lagerstätte auf über eine Billion Kubikfuß Gas – eine Entdeckung, die neue Explorationsmöglichkeiten eröffnet.

Anzeige

BP-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue BP-Analyse vom 15. Juli liefert die Antwort:

Die neusten BP-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für BP-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 15. Juli erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

BP: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...