BP Aktie: Milliardenklage gewonnen!

BP feiert einen juristischen Triumph, der das Unternehmen teuer zu stehen kommen könnte – allerdings für den Gegner. Ein internationales Schiedsgericht gab dem britischen Energieriesen in einem erbitterten Streit mit dem US-Flüssiggasproduzenten Venture Global recht. Der Clou: BP fordert nun Schadenersatz von über einer Milliarde Dollar. Doch kann dieser Erfolg die Aktie nachhaltig beflügeln?

Schiedsgericht spricht Klartext

Das Urteil der Internationalen Handelskammer vom 9. Oktober entschied eindeutig: Venture Global hat gegen seinen langfristigen Liefervertrag mit BP verstoßen. Statt die vereinbarten LNG-Ladungen zu liefern, verkaufte der US-Konzern das Gas lieber auf dem lukrativeren Spotmarkt – ein Vorgehen, das BP und andere Vertragspartner jahrelang frustrierte.

Besonders brisant: Venture Global behauptete, sein Calcasieu Pass-Terminal sei noch nicht kommerziell in Betrieb, während gleichzeitig Gasladungen an Höchstbietende gingen. Diese Taktik ist nun juristisch gescheitert. Die Schadenersatzsumme wird in einem separaten Verfahren 2026 festgelegt.

Indien-Offensive läuft parallel

Während BP in den USA vor Gericht siegte, expandiert der Konzern strategisch in Asien. Eine neue Partnerschaft zwischen BP-Tochter Reliance BP Mobility und der staatlichen Bharat Petroleum soll Indiens Erdgasnetz massiv ausbauen. Das Ziel: Den Gasanteil am indischen Energiemix bis 2030 von sechs auf 15 Prozent zu steigern.

BP positioniert sich damit geschickt in einem der weltweit am schnellsten wachsenden Energiemärkte. Die Investitionen in Erdgas, Erneuerbare und Effizienztechnologien könnten sich als Glücksgriff erweisen.

Blick nach vorn: Milliarden-Hearing steht an

Der juristische Sieg gegen Venture Global setzt ein wichtiges Zeichen für die Durchsetzbarkeit langfristiger LNG-Verträge. Noch spannender wird das Schadenersatzverfahren 2026 – die erwartete Milliardensumme könnte BPs Bilanz erheblich stärken. Kombiniert mit der Indien-Strategie zeichnet sich für BP ein vielversprechendes Schlussquartal ab.