Bitcoin geht mit Gegenwind in die letzten Handelstage des Jahres. Nach einem gescheiterten Anlauf auf die Marke von 90.000 Dollar dominieren Vorsicht und Absicherungsstrategien. Optionsverfall, ETF-Abflüsse und große Short-Positionen treffen auf ein Umfeld, in dem klassische „sichere Häfen“ wie Gold attraktiver erscheinen.

Marktbild: Zwischen Widerstand und Unterstützungen

Zu Wochenbeginn prallte Bitcoin erneut an der psychologisch und technisch wichtigen Zone um 90.000 Dollar ab. In der Folge rutschte der Kurs zurück in den Bereich um 87.000 bis 88.000 Dollar, wo sich nun eine kurzfristige Unterstützungszone herausbildet. Der Fear-&-Greed-Index steht bei 29 („Fear“) und signalisiert eine klar defensive Grundhaltung vieler Marktteilnehmer.

Aus technischer Sicht lastet zusätzlich der Abstand zum 52‑Wochen-Hoch: Mit rund 30 % Rückstand auf den Rekordstand von Anfang Oktober wirkt die Rally deutlich abgekühlt, während der Kurs zugleich knapp über dem jüngsten Jahrestief notiert. Der RSI von 38,1 spiegelt dieses Bild eines angeschlagenen, aber noch nicht extrem überverkauften Marktes wider.

Derivate-Countdown: Optionen als Bremsklotz

Kurzfristig steht der große Optionsverfall am 26. Dezember im Zentrum. An der Terminbörse Deribit laufen Bitcoin- und Ethereum-Optionen im Volumen von rund 28,5 Milliarden Dollar aus – ein Rekordwert. Viele professionelle Akteure sichern derzeit ihre Bücher ab und positionieren sich rund um wichtige Strike-Levels.

Besonders die Marken bei 85.000 und 96.000 Dollar ziehen dabei Aufmerksamkeit auf sich. Laut Marktbeobachtern wirken diese Bereiche wie „Preismagnete“ für die nächsten Tage, weil dort hohe offene Positionen liegen, die das kurzfristige Kursverhalten beeinflussen können. Das trägt zur aktuellen Seitwärts- bis Abwärtsdynamik bei und dämpft jeden Erholungsversuch rasch.

Institutionelle Ströme und On-Chain-Daten

Auf der Nachfrageseite mehren sich Signale institutioneller Vorsicht:

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  • Spot-Bitcoin-ETFs verzeichneten gestern Nettomittelabflüsse von 142 Millionen Dollar – der erste deutliche Rückgang seit vier Wochen.
  • In dieser Woche summieren sich die Abflüsse aus Krypto-Investmentprodukten auf 952 Millionen Dollar, davon entfallen 460 Millionen Dollar direkt auf Bitcoin-Fonds.
  • On-Chain-Tracker meldeten heute eine große Adresse („Whale“), die eine gehebelt aufgebaute Short-Strategie im Volumen von 243 Millionen Dollar über Bitcoin und andere große Coins eingegangen ist und dafür unter anderem 255 BTC direkt in den Markt verkauft hat.

Diese Bewegungen verstärken den Verkaufsdruck und nähren den Eindruck eines gezielten Risikoabbaus zum Jahresende. Gleichzeitig bleiben die Netzwerkkennzahlen stabil: Die Hashrate pendelt nahe Allzeithoch, und die Zahl aktiver Adressen zeigt keine Schwäche. Das legt nahe, dass die aktuelle Schwächephase eher von Derivatemarkt und taktischer Asset-Allokation getrieben ist als von einem strukturellen Nutzungsrückgang.

Langfristige Akteure nutzen die Schwäche

Trotz der kurzfristig belasteten Stimmung bauen einige adressierte Investoren ihre Positionen weiter aus. MicroStrategy hat den Bestand im Dezember um 10.645 Bitcoin erhöht und hält nun laut Marktberichten rund 671.000 BTC. Diese fortgesetzte Akkumulation unterstreicht, dass Teile des Marktes Bitcoin weiterhin als strategischen Wertspeicher im Firmen-Treasury sehen – unabhängig von den Zwischenkorrekturen.

Parallel verschiebt sich im Krypto-Ökosystem Aufmerksamkeit in Richtung alternativer Handelsplätze. Solana-basierte dezentrale Börsen (DEXs) haben in diesem Monat zeitweise das Tagesvolumen großer zentraler Anbieter wie Binance übertroffen. Das verstärkt den Wettbewerb um Liquidität und zwingt Bitcoin-nahe Protokolle, ihre eigenen Layer‑2‑ und DeFi-Lösungen schneller voranzutreiben, um nutzungsgetriebene Volumina zu binden.

Regulierung, Makro und Konkurrenz durch Gold

Auf der Makroseite sorgen Berichte über mögliche Verzögerungen bei weiteren Krypto-Produktzulassungen in den USA für Zurückhaltung. Ein Teil der institutionellen Anleger wählt angesichts der regulatorischen Unsicherheit offenbar eher den Modus „abwarten“.

Hinzu kommt ein anspruchsvolles Umfeld bei den Alternativen: Der US-Dollar präsentiert sich fest, und Gold notiert auf Rekordniveau oberhalb von 4.400 Dollar je Unze. Diese Kombination lenkt einen Teil des Kapitals, das sonst in Bitcoin fließen könnte, vorübergehend in klassisch regulierte „sichere Häfen“.

Technisches Bild und zentrale Marken

Kurzfristig rückt die Unterstützung um 85.000 Dollar in den Fokus. Ein klarer Bruch dieser Zone könnte den Weg in Richtung niedriger 70.000er freimachen und die laufende Korrektur deutlich vertiefen. Auf der Oberseite bleibt die Zone um 90.000 Dollar der Dreh- und Angelpunkt: Erst ein nachhaltiger Sprung darüber – idealerweise mit steigenden Umsätzen – würde das aktuelle bärische Muster aufheben und die Tür für eine erneute Aufwärtsbewegung zum Jahreswechsel öffnen.

Bis zur großen Optionsfälligkeit am 26. Dezember spricht vieles für ein schwerfälliges, von Absicherungen geprägtes Marktumfeld. Ob sich daraus anschließend ein neuer Trend entwickelt, hängt maßgeblich davon ab, wie die derzeit dominierenden Short-Positionen und ETF-Ströme nach dem Verfall neu ausgerichtet werden.

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