Bitcoin: Zermürbende Schwäche
Bitcoin zeigt sich zum Jahresende zäh – aber schwach. Die größte Kryptowährung der Welt kämpft seit Tagen vergeblich mit der Marke von 89.000 US-Dollar, während langfristige Halter kontinuierlich Coins abstoßen. Rund 30 Prozent unter dem Allzeithoch vom Oktober notiert BTC aktuell bei etwa 87.000 Dollar – und die Frage nach dem weiteren Weg wird drängender.
Verkaufsdruck in US-Handelszeiten
Die Woche verlief holprig. Immer wieder versuchten Käufer, die 89.000-Dollar-Schwelle zu durchbrechen, scheiterten jedoch regelmäßig an frischem Verkaufsdruck während der US-Handelszeiten. Am Freitag erholte sich Bitcoin zwar von einem Tief bei 85.200 Dollar auf 88.000 Dollar, nachdem die Bank of Japan den Leitzins auf den höchsten Stand seit 30 Jahren angehoben hatte. Doch die Bewegung verpuffte schnell – das Muster der vergangenen Tage setzte sich fort.
On-Chain-Daten von K33 Research zeigen eine massive Umschichtung: Seit Anfang 2023 wurden 1,6 Millionen Bitcoin bewegt, die zuvor mindestens zwei Jahre lang nicht angerührt worden waren. Das entspricht einem Wert von rund 140 Milliarden Dollar. Allein 2025 kamen zudem Bitcoin im Wert von knapp 300 Milliarden Dollar zurück in den Umlauf. Laut CryptoQuant war die Verkaufsaktivität dieser langfristigen Halter in den vergangenen 30 Tagen so hoch wie seit über fünf Jahren nicht mehr.
Derivatemarkt mit bullischer Note – Altcoins schwächeln
Interessant ist der Blick auf den Terminmarkt: Das Open Interest stieg am Freitag schneller als der Preis – ein Zeichen dafür, dass die Erholung vor allem durch gehebelte Long-Positionen getragen wurde. Die Funding Rate kletterte auf 0,085 Prozent, den höchsten Wert seit dem 21. November. Eine positive Funding Rate bedeutet, dass Long-Trader Gebühren an Short-Trader zahlen – ein Indikator für bullische Stimmung.
Das Long-Short-Verhältnis zeigt ebenfalls eine optimistische Tendenz mit 66 Prozent Long-Positionen. Der Altcoin-Markt folgte dieser Dynamik jedoch nicht. Bei Solana und XRP sank das Open Interest um 4,4 bzw. 2,6 Prozent, obwohl sich die Preise kaum bewegten. Offenbar ziehen sich Spekulanten aus Altcoin-Positionen zurück.
Citigroup sieht 143.000 Dollar – unter Bedingungen
Trotz der aktuellen Schwäche bleibt die Citigroup optimistisch. Die Wall-Street-Bank setzte ein 12-Monats-Kursziel von 143.000 Dollar an – rund 62 Prozent über dem aktuellen Niveau. Als Katalysatoren nannten die Analysten mögliche US-Regulierungen im zweiten Quartal 2026, eine Wiederbelebung der ETF-Nachfrage und positive Aktienmärkte. Die Unterstützung bei 70.000 Dollar gilt als kritische Marke, während das Bärenszenario bei einem globalen Rezession Bitcoin auf 78.500 Dollar fallen sieht. Im bullischen Fall wären 189.000 Dollar drin.
Noch weiter geht CF Benchmarks: Ein probabilistisches Modell der Analysten projiziert einen Bitcoin-Preis von 1,42 Millionen Dollar bis 2035, basierend auf der Annahme, dass BTC rund 33 Prozent der Marktkapitalisierung von Gold erobert.
Regulierung: 2025 stark, 2026 unklar
Das Jahr 2025 brachte der Krypto-Industrie bedeutende regulatorische Fortschritte unter der Trump-Administration. Die SEC zog Klagen gegen Coinbase und Binance zurück, ein Stablecoin-Gesetz wurde verabschiedet, und Banken erhielten erleichterte Regeln für Krypto-Geschäfte. Zudem wurde eine strategische Bitcoin-Reserve angekündigt.
Doch die Gesetzgebung zur Marktstruktur stockt im Senat. Streitpunkte sind Geldwäscheregeln und Anforderungen für dezentrale Finanzplattformen. Zusätzlich kündigte Senatorin Cynthia Lummis, als wichtigste Krypto-Fürsprecherin im Kongress bekannt, ihren Rücktritt für nächstes Jahr an – ein potenzieller Verlust für die Branche.
Enttäuschendes Q4 – Makro bleibt freundlich
Historisch ist das vierte Quartal Bitcoins stärkstes, mit durchschnittlichen Gewinnen von 77 Prozent. 2025 läuft es anders: BTC verlor im Q4 über 20 Prozent – ein krasser Kontrast zu den Zuwächsen von 48 Prozent (Q4 2024) und 57 Prozent (Q4 2023). Der CoinMarketCap-Indikator für Altcoin-Saisons fiel auf Zyklustief von 14/100, was die schwache Risikobereitschaft im gesamten Krypto-Markt unterstreicht.
Immerhin liefert das makroökonomische Umfeld etwas Rückenwind: Die US-Kerninflation sank im November auf 2,6 Prozent, den niedrigsten Stand seit April 2021. Die Gesamtinflation lag bei 2,7 Prozent – deutlich unter den erwarteten 3,1 Prozent. Das bringt die Fed ihrem Zwei-Prozent-Ziel näher und könnte riskantere Anlagen wie Bitcoin mittelfristig stützen.
Haltemarke bei 85.000 Dollar
Bitcoin steht an einem Scheideweg. Die Unterstützung oberhalb von 85.000 Dollar hält bislang, doch die anhaltende Verkaufsaktivität der Langfristhalter und das Scheitern an der 89.000-Dollar-Marke mahnen zur Vorsicht. Der Markt scheint sich zu wandeln: weg vom hochvolatilen Spekulationsobjekt, hin zu einem institutionell getragenen Asset mit engerer Korrelation zu traditionellen Märkten. Am 1. Januar 2026 wird sich zeigen, ob die regulatorischen Fortschritte und das verbesserte Makroumfeld ausreichen, um Bitcoin zurück auf Wachstumskurs zu bringen.
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