Bitcoin steckt nach der jüngsten Zinssenkung der US-Notenbank in einer heiklen Phase fest. Zwischen regulatorischen Fortschritten, institutionellen Umschichtungen und anhaltender Vorsicht am Markt fehlt bislang der Impuls für den nächsten großen Schritt. Entscheidend ist nun, ob das aktuelle Umfeld eher als Bodenbildung oder als Vorbote weiterer Rücksetzer zu werten ist.

Kurs im Konsolidierungsmodus

Der Bitcoin-Preis bewegt sich aktuell im unteren 90.000er-Bereich und liegt damit rund 27 % unter dem 52‑Wochen-Hoch, aber noch klar über dem jüngsten Jahrestief. Technisch bleibt die Marke um 90.000 US‑Dollar eine zentrale Unterstützung, während der RSI mit 38 Punkten ein eher schwaches, aber noch nicht klar überverkauftes Niveau signalisiert.

Die jüngste Zinssenkung der US‑Notenbank um 0,25 Prozentpunkte hat den Kryptomarkt kaum belebt. Hintergrund ist weniger der Schritt selbst als der ungewöhnlich knappe 9:3‑Beschluss im Fed-Komitee. Diese Uneinigkeit verstärkt die Unsicherheit über den künftigen Konjunkturverlauf. Für Bitcoin bedeutet das: Mehr Liquidität auf dem Papier, aber zugleich ein Umfeld, in dem risikoreiche Anlagen mangels klarer Perspektive gebremst reagieren.

Galaxy Digital und die institutionelle Verschiebung

Für Aufmerksamkeit sorgte in dieser Woche eine größere On-Chain-Bewegung: Galaxy Digital transferierte am 9. Dezember 900 BTC im Gegenwert von rund 81,6 Millionen US‑Dollar auf eine neu erstellte Wallet. Wichtiges Detail: On-Chain-Daten zeigen, dass es sich nicht um einen Zufluss auf eine Börse, sondern um einen Abfluss von einer bekannten Galaxy-Adresse zu einer frischen Adresse ohne Historie handelt.

Analysten ordnen den Vorgang eher als interne Umbuchung oder Vorbereitung für ein außerbörsliches (OTC-)Geschäft ein, nicht als unmittelbares Verkaufssignal. Gleichwohl passt die Transaktion in ein größeres Bild: Institutionelle Akteure strukturieren ihre Bestände um, während die Volatilität hoch bleibt – die annualisierte 30‑Tage-Volatilität liegt bei knapp 40 %. Der Markt wirkt damit zwar nervös, aber nicht panikartig.

Stimmung zwischen Angst und Abwarten

Die Risikobereitschaft bleibt eingeschränkt. Der Crypto Fear & Greed Index steht aktuell bei 29 Punkten und signalisiert damit weiterhin „Angst“, wenn auch etwas weniger ausgeprägt als noch zu Wochenbeginn, als der Wert bei 22 („Extreme Angst“) lag. Von einem Stimmungsumschwung kann keine Rede sein.

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Auch der Derivatemarkt spiegelt diese Zurückhaltung wider. Das Open Interest auf großen Terminbörsen verharrt auf auffallend konstantem Niveau. Hebel-Trader halten sich zurück und warten offenbar auf ein klareres Trendbild, bevor sie neues Kapital in den Markt bringen. Dass der Spotpreis gleichzeitig unter dem 50‑Tage‑Durchschnitt notiert, unterstreicht den fehlenden kurzfristigen Aufwärtsdruck.

Regulierung und Infrastruktur im Wandel

CFTC öffnet Tür für Spot-Produkte

Regulatorisch bewegt sich dagegen einiges. Die US‑Derivateaufsicht CFTC hat am 4. Dezember beschlossen, dass registrierte Terminbörsen (Designated Contract Markets, DCMs) künftig auch Spot-Kryptoprodukte listen und handeln dürfen. Damit können CFTC-regulierte Futures-Börsen direkt Spot-Bitcoin anbieten – ein deutlicher Schritt hin zu einer klaren bundesweiten Aufsicht abseits des klassischen Wertpapierregimes der SEC.

Für Bitcoin ist das mehr als eine Formalie. Die Einbindung in die bestehende US‑Finanzmarktinfrastruktur könnte langfristig den Zugang für institutionelle Investoren vereinfachen und das Vertrauen in regulierte Handelsplätze stärken.

BlackRock baut ETP-Volumen in London aus

Parallel dazu zeigt sich in Europa unverändert Nachfrage aus dem institutionellen Lager. iShares (BlackRock) hat am 11. Dezember 500.000 neue Anteile für sein Bitcoin-ETP an der London Stock Exchange ausgegeben. Eine solche Aufstockung erfolgt typischerweise als Reaktion auf anhaltenden Investorenbedarf und signalisiert, dass professionelle Anleger trotz volatiler Kurse weiter Engagement im Bitcoin-Bereich suchen.

Cathie Wood: Ende des 4‑Jahres-Zyklus?

Für zusätzliche Debatte sorgt ein Kommentar von Ark-Invest-Chefin Cathie Wood. Ihrer Einschätzung nach könnte der traditionelle 4‑Jahres-Halving-Zyklus bei Bitcoin an Bedeutung verlieren. Der zunehmende Anteil institutioneller Gelder dämpfe demnach die extremen Ausschläge früherer Marktphasen und führe zu längeren, aber weniger drastischen Preisfindungsphasen. Wenn sich diese Sicht bewahrheitet, würde sich Bitcoin strukturell stärker wie ein etabliertes Asset verhalten – mit schrittweisem statt explosionsartigem Auf- und Abbau von Trends.

Fazit: Wichtige Unterstützung, aber kein klarer Trend

Unterm Strich steckt Bitcoin in einer Übergangsphase: Die Zone um 90.000 US‑Dollar fungiert als zentrale Bastion, während der Abstand zum Jahreshoch und der Rutsch unter den 50‑Tage‑Durchschnitt den fehlenden Auftrieb verdeutlichen. Auf der einen Seite stehen regulatorische Fortschritte in den USA, eine Ausweitung institutioneller Produkte wie das iShares-ETP in London und strukturelle Indizien für eine „reifere“ Marktphase. Auf der anderen Seite bremsen das vorsichtige Sentiment, flaches Derivate-Open-Interest und die Unsicherheit nach der uneinheitlich beschlossenen Fed-Zinssenkung. Die nächsten Wochen dürften zeigen, ob frische institutionelle Zuflüsse aus dem regulierten Umfeld ausreichen, um die aktuelle Konsolidierung in einen tragfähigen Aufwärtstrend zu drehen.

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