Bitcoin: Stabilisierung vor Zinsentscheid

Nach einem volatilen Wochenende zeichnet sich am Kryptomarkt zum Wochenstart eine leichte Beruhigung ab. Während Bitcoin die massiven Schwankungen der letzten Tage verdaut, richten Anleger ihre Blicke gespannt auf die bevorstehende Sitzung der US-Notenbank. Die zentrale Frage lautet: Liefert die Fed den notwendigen Impuls für eine Fortsetzung des Bullenmarktes oder überwiegt die Vorsicht?

Warten auf die Geldpolitik

Der aktuelle Kurs von 91.772,00 USD spiegelt die abwartende Haltung der Marktteilnehmer wider. Verantwortlich für die jüngste Unruhe war laut Analysten vor allem die geringe Liquidität am Wochenende, die zu einer Bereinigung von Hebelpositionen führte. Doch das eigentliche Hauptereignis steht noch bevor: Die Sitzung des Offenmarktausschusses (FOMC) am 9. und 10. Dezember.

Die Märkte preisen derzeit eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung um 25 Basispunkte ein. Eine solche Lockerung der Geldpolitik würde den US-Dollar schwächen und könnte risikobehafteten Anlageklassen wie Kryptowährungen neuen Auftrieb verleihen. Entscheidend wird jedoch nicht nur der Zinsschritt selbst sein, sondern vor allem der begleitende Ausblick der Währungshüter. Eine zu vorsichtige Rhetorik könnte die Hoffnungen auf eine Jahresendrally dämpfen.

Verkaufdruck lässt nach

Abseits der Makroökonomie liefern On-Chain-Daten konstruktive Signale. Berichte deuten darauf hin, dass der Verkaufsdruck durch langfristige Halter (Long-Term Holders) nachlässt. Das Angebot dieser Investorengruppe hat sich stabilisiert, was Marktbeobachter als Zeichen dafür werten, dass die Gewinnmitnahmen erfahrener Marktteilnehmer abebben.

Gleichzeitig zeigt sich ein interessanter Kontrast bei der Marktstimmung:
* Der "Fear and Greed"-Index signalisiert weiterhin "extreme Angst", was auf eine gesunde Skepsis hinweist.
* Technische Indikatoren wie der MVRV Z-Score bewegen sich weiterhin in Bereichen, die historisch eher für eine Fortsetzung des Aufwärtstrends sprechen als für ein Zyklushoch.

Fazit

Die kommenden Tage dürften für die kurzfristige Entwicklung von Bitcoin entscheidend sein. Sollte die US-Notenbank die Erwartungen erfüllen und einen moderaten Ton anschlagen, könnte dies die nötige Liquidität für einen erneuten Angriff auf die psychologisch wichtige Marke von 100.000 USD freisetzen. Anleger sollten jedoch die Volatilität rund um den Zinsentscheid einkalkulieren, da kurzfristige Marktreaktionen oft heftig ausfallen können.