Nach der heftigen Korrektur vom Oktober arbeitet sich Bitcoin langsam aus der Schockphase heraus. Statt weiterer Panikverkäufe dominieren inzwischen Zeichen einer stillen Neuverteilung: Kurzfristige Händler geben ab, langfristig orientierte Adressen bauen Positionen aus. Entscheidend ist dabei vor allem eines: Das vielbeachtete Niveau um 80.000 US‑Dollar hat bislang gehalten.

Technisches Bild: 80.000 US‑Dollar als Schlüsselzone

Nach dem Hoch im Bereich von rund 126.000 US‑Dollar im Oktober rutschte Bitcoin im November deutlich ab und markierte am 21. November ein lokales Tief um 80.000 US‑Dollar. Seitdem zeigt sich ein eher seitwärts gerichteter Markt mit enger Handelsspanne.

Der aktuelle Kurs von gut 92.000 US‑Dollar entspricht zwar einem spürbaren Abstand von knapp 26 % zum 52‑Wochen-Hoch, liegt aber klar über dem Tief der vergangenen zwölf Monate. Gleichzeitig notiert Bitcoin rund 5 % unter dem 50‑Tage-Durchschnitt, was auf eine anhaltende Konsolidierungsphase hindeutet.

Aus Marktsicht hat sich der Bereich um 80.000 US‑Dollar dabei als tragfähiger Boden erwiesen. Analysten sehen hier eine sogenannte „Konfluenz-Unterstützung“: Das Niveau überschneidet sich mit der volumenbasierten durchschnittlichen Kostenbasis des Jahres 2024 sowie den mittleren Einstiegskursen der US‑Spot-ETFs (um 83.800 US‑Dollar). Solche Zonen gelten häufig als Bereiche, in denen größere Adressen bereit sind nachzukaufen.

On-Chain-Daten: Weniger Verkaufsdruck von Walen

Parallel zum Preisverlauf zeigt die On-Chain-Perspektive eine deutliche Verschiebung der Marktstruktur.

Netzwerkaktivität auf 6-Monats-Hoch

Trotz der Kurskorrektur ist die Nutzung des Bitcoin-Netzwerks deutlich angestiegen. Die 30‑Tage-EMA der transferierten Coins kletterte zuletzt auf rund 955.000 Bitcoin – den höchsten Stand seit sechs Monaten. Auffällig: Der Anstieg fiel zeitlich in die Phase, in der der Kurs im Bereich von 80.000 bis 84.000 US‑Dollar einen Boden suchte.

Historisch wird ein solcher Sprung im On-Chain-Volumen auf tieferen Niveaus oft als Zeichen aggressiver Akkumulation interpretiert. Sprich: Während ein Teil des Marktes in die Schwäche verkauft, greifen andere gezielt zu.

Wale ziehen sich von Börsen zurück

Gleichzeitig lässt der Verkaufsdruck großer Adressen spürbar nach. Der Anteil der Einzahlungen von „Walen“ (Adressen mit mehr als 1.000 BTC) an die Börsen ist von etwa 47 % Mitte November auf nur noch 21 % am aktuellen Wochenende gefallen.

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Weniger Whale-Zuflüsse zu Handelsplätzen bedeuten in der Regel: Es kommen weniger große Pakete potenziell in den Verkauf. Damit verschwindet eine wichtige Quelle für zusätzlichen Angebotsdruck – ein Punkt, der die Stabilisierung über 80.000 US‑Dollar mit erklären dürfte.

Realisierte Verluste deuten auf Kapitulation hin

On-Chain-Kennzahlen zu realisierten Verlusten zeigen zudem, dass große Adressen seit Mitte November rund 3,2 Milliarden US‑Dollar an Verlusten realisiert haben. Solche „Kapitulationsphasen“ markieren häufig eine spätere Trendwende: Investoren, die die Schwankungen nicht mehr mittragen wollen, steigen aus – ihre Coins wechseln zu Käufern mit höherer Überzeugung.

In Summe zeichnen die On-Chain-Daten ein Bild eines Marktes in der späten Korrektur- bzw. frühen Akkumulationsphase.

Makro- und Regulierungsumfeld

Fed-Zinssenkung als Rückenwind

Auf makroökonomischer Ebene sorgte in dieser Woche die US‑Notenbank für einen Impuls: Die Federal Reserve senkte den Leitzins um 25 Basispunkte. Zunächst reagierten die Märkte mit einem typischen „Sell the News“-Muster, doch inzwischen überwiegt die Sicht, dass sinkende Finanzierungskosten die Liquiditätsbedingungen für 2026 verbessern.

Für riskantere Anlageklassen wie Kryptowährungen ist ein solches Umfeld grundsätzlich unterstützend – vorausgesetzt, es ist nicht von einer schweren Rezession begleitet.

Regulierung: Pilotprogramm und Einzelfälle

Regulatorisch gab es zwei zentrale Entwicklungen:

  • Die US‑Derivateaufsicht CFTC treibt ein Pilotprogramm für digitale Assets voran, das auch Bitcoin umfasst. Ziel ist es, Margin-Anforderungen und Handelsabwicklung für institutionelle Marktteilnehmer stärker zu standardisieren. Das könnte mittelfristig den Zugang für professionelle Investoren erleichtern.
  • Parallel weitete die US‑Justiz die Anklage gegen den Krypto-Promoter „Bitcoin Rodney“ wegen mutmaßlichen Wire-Frauds aus. Der Markt reagierte darauf weitgehend unbeeindruckt – ein Hinweis darauf, dass Anleger zunehmend zwischen Fehlverhalten einzelner Akteure und der technologischen Basis von Bitcoin unterscheiden.

Marktstimmung und Kapitalflüsse

Während Bitcoin seine Basis verteidigt, zeigt der übrige Krypto-Markt ein gemischtes Bild. Im DeFi-Sektor ist der Total Value Locked (TVL) im November um mehr als 20 % gesunken. Kapital floss also aus risikoreicheren Protokollen ab – offenbar zurück in vergleichsweise „sicherere“ Krypto-Assets wie Bitcoin.

Die Stimmung hat sich seit Ende November spürbar aufgehellt: Von „extremer Angst“ hin zu einem neutral bis vorsichtig konstruktiven Sentiment. Dass Bitcoin trotz Gewinnmitnahmen und makroökonomischer Unsicherheiten das 80.000‑US‑Dollar-Niveau halten konnte, stärkt insbesondere das Vertrauen institutioneller Investoren. Asset Manager wie Bitwise halten daher an einem positiven Szenario für 2026 fest.

Fazit: Solider Boden, aber noch kein Durchbruch

Stand Sonntag, 14. Dezember 2025, spricht vieles dafür, dass Bitcoin einen wichtigen strukturellen Boden im Bereich um 80.000 US‑Dollar erfolgreich getestet hat. Rückläufige Whale-Einzahlungen, hohe Netzwerkaktivität und die Aufnahme milliardenschwerer realisierter Verluste deuten auf eine fortgeschrittene Akkumulationsphase hin.

Damit steigen die Chancen, dass sich der Trend mittelfristig wieder nach oben dreht. Für einen klaren Ausbruch wäre allerdings ein nachhaltiger Sprung über die nächsten Widerstände und eine Fortsetzung des zuletzt nur vorsichtig verbesserten Sentiments erforderlich – der aktuelle Abschnitt bleibt somit eher eine Phase der Vorbereitung als der eigentliche Startschuss für die nächste Rally.

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