BioNTech Aktie: Fokus auf Onkologie
BioNTech sortiert sein Geschäftsmodell neu: weg vom Corona-Sonderboom, hin zu einer breiten Onkologie-Pipeline – flankiert von einer großen Übernahme und kräftigen Investitionen. Anleger müssen dabei kurzfristige Ergebnisbelastungen in Kauf nehmen, um auf mögliche Erträge in einigen Jahren zu setzen. Entscheidend ist jetzt, ob Integration und Pipeline-Ausbau so funktionieren, wie das Management es verspricht.
Verschiebung bei Investoren
Auf der institutionellen Seite zeigt sich ein gemischtes Bild. Langfristige Investoren bleiben der mRNA-Story treu, doch aktive Fonds drehen zum Teil an den Stellschrauben. So hat TB Alternative Assets im zweiten Quartal 2025 seine Position um 25,8 % reduziert.
Dieser Schritt verdeutlicht, dass nicht alle Investoren den Übergang von einem stark COVID-getriebenen Umsatzprofil zu einem stärker forschungs- und onkologielastigen Geschäftsmodell gleich bewerten. Während die einen auf den langfristigen Wert der Pipeline setzen, reagieren andere sensibler auf die derzeit schwächere Profitabilität.
Kursseitig spiegelt sich diese Unsicherheit in einer Zwischenphase wider: Am Freitag schloss die Aktie bei 94,52 US‑Dollar und liegt damit rund 23 % unter dem 52‑Wochen-Hoch von 122,80 US‑Dollar.
CureVac-Übernahme als strategischer Baustein
Ein zentraler Hebel der Neuausrichtung ist die Übernahme von CureVac. Am 18. Dezember 2025 hat BioNTech die Transaktion vollzogen und sich rund 86,75 % der angedienten Aktien gesichert. Damit wird ein wichtiger Wettbewerber faktisch geschluckt und der deutsche mRNA‑Sektor deutlich stärker gebündelt.
Der nächste Schritt ist bereits definiert: Im Januar 2026 soll der sogenannte Squeeze-out folgen, also die zwangsweise Übernahme der restlichen ausstehenden Anteile. Mit der vollständigen Kontrolle erhält BioNTech Zugriff auf CureVacs eigene mRNA‑Technologie und die Produktionskapazitäten in Tübingen.
Strategisch geht es dabei nicht nur um zusätzliche Anlagen, sondern vor allem um Know-how und Plattformen, die die Entwicklung der Onkologieprogramme beschleunigen sollen. Die Übernahme ist damit ein klares Signal, dass BioNTech seine Rolle als führender mRNA‑Akteur über Impfstoffe hinaus ausbauen will.
Quartalsergebnis: Umsatz überrascht, Gewinn unter Druck
Finanziell liefert das dritte Quartal 2025 ein gemischtes Bild. Auf der einen Seite steht ein klarer Umsatzüberraschungseffekt: Am 3. November meldete BioNTech Erlöse von 1,518 Milliarden Euro und lag damit deutlich über den Markterwartungen von rund 1,01 Milliarden Euro.
Haupttreiber war eine Meilensteinzahlung in Höhe von 1,5 Milliarden US‑Dollar aus der Kooperation mit Bristol Myers Squibb. Diese Einmalzahlung stärkt die Kasse und unterstreicht die industrielle Relevanz der BioNTech‑Plattform für große Pharmapartner.
Auf der anderen Seite drückt der hohe Forschungsaufwand auf die Profitabilität. Trotz der starken Umsätze verbuchte der Konzern im Quartal einen Nettoverlust von 28,7 Millionen Euro beziehungsweise 0,12 Euro je Aktie. Die Botschaft ist klar: Der Fokus liegt derzeit auf Pipeline-Aufbau statt auf kurzfristigen Gewinnen.
Wesentliche Punkte im Überblick:
- Q3‑Umsatz: 1,518 Milliarden Euro (deutlich über den Schätzungen)
- Q3‑Ergebnis: Nettoverlust von 28,7 Millionen Euro
- Liquidität: Kassenposition durch BMS‑Zahlung deutlich gestärkt
Technische Lage und Ausblick auf 2026
An der Börse befindet sich die Aktie aktuell in einer Konsolidierungsphase. Mit dem Schlusskurs von 94,52 US‑Dollar notiert der Titel klar oberhalb des 52‑Wochen-Tiefs von 78,00 US‑Dollar, aber spürbar unter dem Höchststand der vergangenen zwölf Monate. Der Kurs liegt rund 10 % über dem 50‑Tage-Durchschnitt, der RSI von 44,5 signalisiert kurzfristig ein neutrales Momentum.
Inhaltlich rücken nun zwei Punkte in den Vordergrund: Zum einen die saubere Umsetzung des Squeeze-out im Januar 2026 und damit der Abschluss der CureVac-Integration, zum anderen die Frage, wie schnell und effizient die erweiterten Technologien und Kapazitäten in verwertbare Onkologieprojekte überführt werden können. Genau an dieser Schnittstelle zwischen hohen F&E‑Kosten heute und potenziellen Erträgen morgen wird sich im Jahr 2026 entscheiden, ob der aktuelle Strategiekurs auch am Markt breitere Zustimmung findet.
BioNTech-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue BioNTech-Analyse vom 28. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten BioNTech-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für BioNTech-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 28. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
BioNTech: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...








