Beyond Meat rutscht immer tiefer in die Krise. Der Kurs ist auf 0,90 US‑Dollar gefallen und damit klar im Pennystock-Bereich angekommen. Gleichzeitig verschärfen ein Managementwechsel im Finanzbereich, Schwächen im internen Kontrollsystem und eine angespannte Liquiditätslage die Sorgen um die Zukunft des Unternehmens. Wie ernst ist die Lage zum Start ins Jahr 2026?

  • Kurs bei 0,90 US‑Dollar, Marktkapitalisierung rund 408 Mio. US‑Dollar
  • Verlust im dritten Quartal 2025: 110,7 Mio. US‑Dollar
  • Umsatzrückgang um 13,3 % auf 70,2 Mio. US‑Dollar
  • Deutlich verschlechterte Zahlungsziele, Delisting-Risiko durch Unterschreiten von 1 US‑Dollar
  • Analystenkonsens: „Strong Sell“, Kursziele teils bei 0,80–1,00 US‑Dollar

Managementwechsel und Kontrollprobleme

Auslöser der jüngsten Vertrauenskrise sind Governance-Meldungen aus dieser Woche. Beyond Meat bestätigte die Entlassung von Yi (Jevy) Luo, Vice President und Corporate Controller. Er wurde am 18. Dezember informiert, sein letzter Arbeitstag war der 23. Dezember 2025. Finanzvorstand Lubi Kutua übernimmt vorerst die Aufgaben des Chief Accounting Officer, bis ein Nachfolger gefunden ist.

Der Schritt steht in direktem Zusammenhang mit „wesentlichen Schwächen“ im internen Kontrollsystem für die Finanzberichterstattung, die das Unternehmen bereits im November offengelegt hatte. Diese Schwächen nähren Zweifel an der Verlässlichkeit der Prozesse – in einer Phase, in der strikte finanzielle Disziplin entscheidend ist.

Mit dem Kursrückgang auf 0,90 US‑Dollar ist die Marktkapitalisierung auf etwa 408 Mio. US‑Dollar geschrumpft, weit entfernt von früheren Höchstständen. Das Unterschreiten der Marke von 1 US‑Dollar bringt Beyond Meat zudem in Konflikt mit den Mindestanforderungen großer Börsen. Bleibt der Kurs längere Zeit unter dieser Schwelle, droht eine formale Delisting-Warnung.

Finanzlage und Insolvenzrisiko

Der Abgang im Finanzressort trifft auf ohnehin stark belastete Kennzahlen. Im dritten Quartal 2025 weitete sich der Nettoverlust auf 110,7 Mio. US‑Dollar aus. Ein Teil davon geht auf hohe nicht zahlungswirksame Wertminderungen zurück. Der Umsatz sank zugleich um 13,3 % auf 70,2 Mio. US‑Dollar. Die Bruttomarge steht weiter stark unter Druck.

Besonders kritisch: Die Zahlungsdisziplin hat sich deutlich verschlechtert. Die Kennzahl „Days Beyond Terms“ (DBT), die misst, wie viele Tage ein Unternehmen Rechnungen im Schnitt nach Fälligkeit bezahlt, ist auf 19 gestiegen. Der Branchenwert liegt bei etwa 12. Ein solches Auseinanderlaufen wird häufig als Hinweis auf Liquiditätsengpässe gewertet.

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Vor diesem Hintergrund ordnen einige Marktbeobachter die Aktie als möglichen „Bankruptcy Risk“ oder „Value Trap“ für 2026 ein. Diese Einschätzungen knüpfen direkt an die Kombination aus hohen Verlusten, angespannter Liquidität und den Problemen im internen Kontrollsystem an.

Kursverfall, Short-Positionen und Bilanzdruck

An der Börse ist die Reaktion entsprechend hart ausgefallen. Nach einer spekulativen Rally im Oktober 2025, in deren Verlauf die Aktie ein 52‑Wochen-Hoch von 7,69 US‑Dollar erreichte, sind diese Gewinne komplett ausgelöscht. Vom Hoch aus gerechnet ist der Kurs um mehr als 88 % auf aktuell 0,90 US‑Dollar eingebrochen.

Der Anteil leerverkaufter Aktien bleibt hoch. Schätzungen zufolge sind 26 % bis 35 % des frei handelbaren Volumens short positioniert. Dieser Wert signalisiert, dass ein großer Teil des Marktes mit weiteren Rückschlägen oder sogar einer möglichen Zahlungsunfähigkeit rechnet.

Parallel dazu hat sich das Verhältnis von Finanzschulden zum Gesamtkapital deutlich verschlechtert. Die zunehmende Verschuldung schränkt den finanziellen Spielraum weiter ein und begrenzt die Optionen für eine mögliche Sanierung.

Branchenumfeld: Gegenwind für Fleischalternativen

Die Probleme treffen Beyond Meat in einem schwachen Marktumfeld. Trotz gestiegener Preise für tierische Proteine kommt die breite Konsumentennachfrage nach pflanzlichen Alternativen nicht wie erhofft voran. Neuere Daten aus Ende 2025 deuten vielmehr darauf hin, dass viele Verbraucher auf günstigere traditionelle Proteinquellen wie Huhn und Schwein ausweichen, statt zu höherpreisigen Fleischersatzprodukten zu greifen.

Hinzu kommt ein schwieriges gesamtwirtschaftliches Umfeld. In den USA sind die Unternehmensinsolvenzen 2025 auf Mehrjahreshochs gestiegen. Für wachstumsorientierte, verlustschreibende Geschäftsmodelle wie das von Beyond Meat sind Finanzierung und Refinanzierung unter solchen Bedingungen besonders anspruchsvoll.

Ausblick: Listing-Frist und Sanierungsdruck

Zu Beginn des Jahres 2026 steht Beyond Meat vor zwei zentralen Aufgaben. Technisch muss der Kurs wieder dauerhaft über die Mindestschwelle von 1 US‑Dollar steigen, um formale Delisting-Prozesse zu vermeiden. Parallel dazu muss das Management den Mittelabfluss eindämmen und die identifizierten Schwächen im finanziellen Kontrollsystem beheben, die zum Abgang des Corporate Controllers geführt haben.

Die Analystenstimmung ist klar negativ. Der Konsens liegt bei „Strong Sell“, mehrere Kursziele wurden deutlich gesenkt und bewegen sich inzwischen im Bereich von 0,80 bis 1,00 US‑Dollar. Ohne konkrete Maßnahmen zur Stabilisierung der Finanzen und zur Wiederherstellung des Vertrauens in die Berichterstattung dürfte die Aktie anfällig für weitere starke Schwankungen bleiben.

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