Bayer steckt in einem bizarren Dilemma: Während Analysten die Aktie mit höheren Kurszielen adeln, schafft der Konzern gleichzeitig bittere Realitäten. Der komplette Rückzug aus Frankfurt bis 2028 ist beschlossene Sache. Kann ein Währungseffekt wirklich über die strukturellen Probleme hinwegtäuschen?

Jefferies hebt Kursziel an – aber bleibt skeptisch

Das Analysehaus Jefferies hat zwar das Kursziel für Bayer angehoben, die Einstufung jedoch bei "Hold" belassen. Der Grund für die Anhebung ist allerdings ernüchternd: Es handelt sich lediglich um einen Währungseffekt. Die aktuelle Schwäche des US-Dollars gegenüber dem Euro führt rechnerisch zu einer Verringerung der Nettoverschuldung des Agrar- und Pharmakonzerns.

Der zuständige Analyst macht jedoch unmissverständlich klar, dass die eigentlichen Probleme ungelöst bleiben. Ein nachhaltiger Abbau der Verschuldung hängt primär von der Beilegung der andauernden Rechtsstreitigkeiten und einer grundlegenden Überprüfung des Produktportfolios ab. Die positive Währungsentwicklung kaschiert lediglich die operativen und strategischen Baustellen.

Radikalkur mit schmerzhafter Ausnahme

Während die Finanzwelt über Währungsgewinne diskutiert, schafft Bayer intern harte Fakten. Das Management hat eine weitreichende Vereinbarung mit den Arbeitnehmervertretern getroffen, die bis 2030 eine Bestandsgarantie für alle deutschen Standorte vorsieht – mit einer entscheidenden und schmerzhaften Ausnahme.

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Die Kernpunkte der Vereinbarung:

  • Standortsicherung für alle deutschen Bayer-Standorte bis 2030
  • Vollständige Aufgabe des Standorts Frankfurt am Main bis 2028
  • Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen ab 2027 für betroffene Beschäftigte
  • Individuelle Unterstützung zur beruflichen Neuorientierung

Frankfurt fällt – Crop Science zieht sich zurück

Der Rückzug aus Frankfurt besiegelt das Ende der Division Crop Science an diesem Standort. Diese Entscheidung zeigt, dass Bayer den Konzernumbau mit großer Härte vorantreibt. Während die Bestandsgarantie für andere Standorte Sicherheit schaffen soll, wird Frankfurt zum Opfer der Restrukturierung.

Die Vereinbarung verdeutlicht den Ernst der Lage: Bayer muss sich neu erfinden, und das geht nicht ohne schmerzhafte Einschnitte. Der Konzern schafft neue Realitäten durch tiefgreifende Strukturveränderungen – unabhängig davon, wie Analysten kurzfristige Währungseffekte bewerten.

Mit einem aktuellen Kurs von 27,46 Euro und einem beeindruckenden Jahresplus von über 42 Prozent steht die Aktie zwar deutlich über ihrem Jahrestief. Doch die Frage bleibt: Reichen kosmetische Währungsgewinne aus, um die fundamentalen Herausforderungen zu überwinden?

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