Bayer Aktie: Pharma-Triumph überschattet Glyphosat-Drama

Selten stand ein DAX-Konzern vor einem derart extremen Spagat: Während Bayers Pharmasparte mit Rekordergebnissen glänzt und sogar die Jahresprognose nach oben korrigiert wird, droht CEO Bill Anderson gleichzeitig mit dem kompletten Rückzug aus dem US-Agrargeschäft. Die Ursache? Ein nicht enden wollender Rechtsstreit um Glyphosat, der den Konzern Milliarden kostet. Kann die operative Stärke das juristische Desaster überwinden?
Pharma-Offensive: Zwei Blockbuster heben ab
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Bayer hat die Prognose für den währungsbereinigten Konzernumsatz auf 46 bis 48 Milliarden Euro angehoben. Verantwortlich für diese Zuversicht sind zwei echte Erfolgsgeschichten aus der Pharmasparte.
Das Prostatakrebs-Medikament Nubeqa und das Nierenmedikament Kerendia entwickeln sich zu wahren Umsatzmagneten. Die massiven Zuwächse bei diesen beiden Präparaten kompensieren sogar die erwarteten Verluste beim ehemaligen Blockbuster Xarelto, dessen Patentschutz ausläuft.
Wichtige Entwicklungen im Überblick:
- Prognose-Anhebung auf 46-48 Milliarden Euro Umsatz
- Nubeqa und Kerendia als neue Wachstumstreiber
- Pharmageschäft zeigt robuste operative Stärke
- Kompensation der Xarelto-Verluste gelungen
Ultimatum aus der Chefetage: Glyphosat vor dem Aus?
Doch während die Pharmasparte jubelt, eskaliert parallel die Situation im Rechtsstreit. Bill Anderson hat ein dramatisches Ultimatum gestellt: Ohne grundlegende Änderung der rechtlichen Rahmenbedingungen müsse Bayer die Produktion und den Vertrieb von Glyphosat in den USA komplett einstellen.
Diese Drohung ist mehr als nur Verhandlungstaktik. Der Konzern musste erneut Milliarden für Vergleiche und Prozesskosten zurückstellen. Das Monsanto-Erbe entwickelt sich zum finanziellen Albtraum ohne absehbares Ende.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Bayer?
Kommunikations-Panne sorgt für zusätzlichen Ärger
Als wäre die Situation nicht bereits komplex genug, leistete sich das Management einen peinlichen Kommunikationsfehler. Ein Sondereffekt aus dem Verkauf von Fußballprofi Florian Wirtz durch Bayer 04 Leverkusen hatte das operative Ergebnis künstlich aufgebläht. Dieser Umstand wurde jedoch nicht transparent kommuniziert – ein Vertrauensbruch, der bei Investoren für scharfe Kritik sorgte.
Der niedrige RSI-Wert von 22,3 signalisiert eine technisch überverkaufte Situation, während die Aktie mit einem Abstand von über 16 Prozent zum 52-Wochen-Hoch deutlich unter Druck steht.
Zerreißprobe ohne Ende
Bayer verkörpert derzeit den perfekten Widerspruch: Ein Konzern mit operativ starker Pharmasparte und gleichzeitiger existenzieller Bedrohung durch Rechtsrisiken. Jede positive Nachricht aus der Forschung wird von negativen Schlagzeilen aus den US-Gerichtssälen überschattet.
Die zentrale Frage bleibt: Können die Erfolge von Nubeqa und Kerendia langfristig die Milliardenverluste durch die Glyphosat-Klagen ausgleichen? Oder wird das juristische Drama die operative Exzellenz der Pharmasparte langfristig überlagern? Für Anleger bedeutet das vorerst: maximale Unsicherheit bei einem Konzern im permanenten Spannungszustand.
Bayer-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Bayer-Analyse vom 8. August liefert die Antwort:
Die neusten Bayer-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Bayer-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 8. August erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Bayer: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...