Die Gerüchte um eine mögliche Insolvenz der US-Tochter Monsanto via "Texas Two Step" zur Abwehr der Glyphosat-Klagenflut halten den Konzern in Atem. Während Bayer zu den Spekulationen schweigt, stellt sich die Frage: Könnte dieser juristische Kniff die Wende im Milliardendrama bringen, oder offenbart er nur die Tiefe der Krise?

Glyphosat: Endlos-Albtraum für Bayer?

Die Rechtsstreitigkeiten um den Unkrautvernichter Glyphosat in den USA bleiben die Achillesferse von Bayer. Jüngste Berichte, Bayer prüfe das spezielle juristische Verfahren des "Texas Two Step" – eine Art kontrollierte Insolvenz für Monsanto – um die Klagenlast zu bewältigen, sorgten für Aufsehen. Obwohl derartige Überlegungen nicht gänzlich neu sind und das Unternehmen sich bedeckt hält, führte dies zwischenzeitlich zu einer Stabilisierung des Aktienkurses, nachdem Nervosität geherrscht hatte. Die politische Debatte in den USA, befeuert durch Äußerungen von Persönlichkeiten wie Robert F. Kennedy Jr., hält das Thema zusätzlich brisant. Bayer selbst beharrt indes weiterhin auf der Sicherheit von Glyphosat.

Lichtblick Pharma: Solider Start trotz Rechtsstreit?

Trotz der massiven Belastungen durch die Glyphosat-Problematik ist Bayer solide in das Geschäftsjahr 2025 gestartet und hat seine Ziele bestätigt. Insbesondere das Pharmageschäft überraschte positiv und lieferte eine starke Performance ab. Dies ist laut Unternehmen auf erfolgreiche neue Medikamente und ein verbessertes Kostenmanagement zurückzuführen. Auch die Agrarsparte (Crop Science) zeigte sich robuster als erwartet, musste aber Ergebniseinbußen hinnehmen.Der Aktienkurs spiegelte zuletzt die Anspannung wider und schloss am Freitag bei 22,93 €, was einem Minus von 4,22% auf Wochensicht entspricht. Trotz eines Plus von 18,82% seit Jahresanfang notiert das Papier damit spürbar unter dem 200-Tage-Durchschnitt (23,56 €).

Ein Blick auf die Zahlen des ersten Quartals 2025:

Anzeige

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Bayer?

  • Konzernumsatz: 13,74 Milliarden Euro (währungs- und portfoliobereinigt -0,1%)
  • EBITDA vor Sondereinflüssen: 4,09 Milliarden Euro (-7,4%)
  • Pharmasparte: Deutliches Ergebnisplus
  • Crop Science: Moderater Umsatzrückgang, Ergebnis unter Vorjahr
  • Consumer Health: Umsatz- und Ergebnisplus
  • Bereinigtes Ergebnis je Aktie: 2,49 Euro (-11,7%)

Radikalkur: Bayer erfindet sich neu?

Um dem wachsenden Konkurrenzdruck, insbesondere durch asiatische Anbieter im Agrarbereich, zu begegnen, treibt Bayer seine Restrukturierung energisch voran. Konzernchef Bill Anderson setzt auf eine schlankere Organisation und das neue Betriebsmodell "Dynamic Shared Ownership". Ziel ist es, Bürokratie abzubauen und Ressourcen effizienter einzusetzen. Bis Ende 2026 sollen so Einsparungen von zwei Milliarden Euro realisiert werden.Diese Neuaufstellung betrifft auch die Produktion sowie Forschung und Entwicklung von Pflanzenschutzmitteln in Deutschland. Konkret bedeutet das:

  • Einstellung von Aktivitäten am Standort Frankfurt am Main bis Ende 2028 (ca. 500 Mitarbeiter betroffen).
  • Abbau von rund 200 Stellen in der Wirkstoffproduktion und Formulierung in Dormagen bis Ende 2028.Diese Maßnahmen sollen die Profitabilität steigern und den Fokus auf innovative Technologien lenken.

Prognose bestätigt – doch die Skepsis bleibt

Für das laufende Jahr 2025 bestätigte Bayer seine währungsbereinigte Konzernprognose. Das Management geht davon aus, dass sich das Wachstum und die Marge der Pharmasparte im oberen Bereich der Erwartungen bewegen dürften. Doch was bedeuten die rechtlichen Risiken? Hier rechnet Bayer damit, dass die Sondereinflüsse im EBIT sowie im EBITDA am oberen Ende des prognostizierten Korridors von rund minus 1,5 Milliarden Euro liegen werden. Die Unsicherheit um die Glyphosat-Klagen bleibt damit der entscheidende Faktor für die weitere Entwicklung der Bayer-Aktie.

Anzeige

Bayer-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Bayer-Analyse vom 19. Mai liefert die Antwort:

Die neusten Bayer-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Bayer-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 19. Mai erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Bayer: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...




...