ASML Aktie: Milliarden-Coup oder Millionen-Flop?

Der niederländische Chip-Ausrüster ASML überrascht mit einer ungewöhnlichen Strategie: 1,3 Milliarden Euro für das französische KI-Startup Mistral AI. Eine Partnerschaft, die den Halbleiter-Monopolisten zum größten Anteilseigner des europäischen ChatGPT-Konkurrenten macht. Doch kann diese Wette gegen die amerikanische KI-Übermacht aufgehen – oder verzettelt sich ASML in einem Bereich, den es nicht beherrscht?
Überraschender Strategieschwenk
Am 9. September enthüllte ASML den 1,3-Milliarden-Deal mit Mistral AI und sicherte sich damit einen 11-prozentigen Anteil an dem französischen Unternehmen. Die Bewertung von 11,7 Milliarden Euro macht Mistral zu einem der wertvollsten europäischen KI-Startups – doch Zweifel bleiben.
Bislang konzentrierte sich ASML auf Zukäufe von Technologie-Zulieferern und kleinere lokale Investitionen. Der Vorstoß in die künstliche Intelligenz markiert einen drastischen Kurswechsel für den Weltmarktführer bei EUV-Lithografie-Anlagen.
Analysten zweifeln am Timing
Die Reaktionen an der Börse fallen gemischt aus. Mehrere Analysten hinterfragen sowohl das Timing als auch die strategische Passung der Investition. Besonders kritisch wird Mistrals schwächere Performance gegenüber US-Konkurrenten wie OpenAI oder Google bewertet.
UBS-Analyst Francois-Xavier Bouvignies hält trotz der Partnerschaft an seinem Kursziel von 750 Euro fest und sieht ASML primär als "2027-Story". Die kurzfristigen Aussichten bleiben jedoch herausfordernd:
- Umsatz im ersten Halbjahr 2026 nur im niedrigen einstelligen Bereich erwartet
- Gewinn je Aktie mit Rückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich
- Bruttomarge unter Druck durch veränderte Produktmischung
Europas Antwort auf US-Tech-Dominanz
Die Allianz zwischen ASML und Mistral AI spiegelt Europas Bestreben wider, die Abhängigkeit von amerikanischen Technologiekonzernen zu reduzieren. In Zeiten verschärfter geopolitischer Spannungen setzt der Kontinent auf eigene Champions.
CEO Christophe Fouquet betont, dass die Partnerschaft "klare Vorteile für ASML-Kunden durch innovative, KI-gestützte Produkte und Lösungen" schaffen soll. Konkret plant ASML, Mistrals KI-Expertise zur Beschleunigung von Forschung und Entwicklung einzusetzen und die Markteinführungszeiten für Kunden zu verkürzen.
Monopolstellung bleibt unangetastet
Trotz der Diskussionen um die KI-Investition behält ASML seine dominante Stellung bei EUV-Lithografie-Technologie. Die bis zu 400 Millionen Dollar teuren Systeme bleiben unverzichtbar für die Herstellung modernster Halbleiter.
Großkunden wie TSMC, Samsung und Intel sind weiterhin auf ASMLs Technologie angewiesen. Besonders die anstehende Produktion von TSMCs A14-Logikknoten dürfte die Nachfrage nach Lithografie-Anlagen weiter ankurbeln.
Der Mistral-Deal könnte sich als visionärer Schachzug erweisen – oder als teure Ablenkung vom Kerngeschäft. Die kommenden Quartale werden zeigen, ob ASML mit dieser KI-Wette richtig liegt.
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