Arafura Aktie: FID rückt näher
Arafura Rare Earths verzeichnet zum Jahresende intensive Bewegungen im Aktionariat, während das Unternehmen beim Nolans-Projekt in Australien auf die finale Investitionsentscheidung im ersten Quartal 2026 zusteuert. Parallel ist eine groß angelegte, staatlich gestützte Projektfinanzierung weitgehend gesichert, und Analysten haben ihre Einschätzungen zuletzt deutlich nach oben angepasst. Wie ordnen sich die Anteilsverschiebungen und Kapitalmaßnahmen im Gesamtbild ein?
Bewegung bei Großaktionären
MUFG überschreitet kurz 5%-Schwelle
Die japanische Mitsubishi UFJ Financial Group (MUFG) hat Mitte Dezember kurzfristig die Schwelle des „substantial holder“ von 5 % überschritten. Über ihre mehr als 20%ige Beteiligung an Morgan Stanley kam MUFG auf rund 5,03 % der Stimmrechte an Arafura.
Transaktionen vom 17. Dezember senkten den Stimmrechtsanteil anschließend wieder unter die 5 %-Marke. Am 22. Dezember meldete MUFG der ASX formell, nicht länger „substantial holder“ zu sein. Hintergrund ist eine komplexe Halterstruktur mit mehreren Nominee- und Verwahrstellen, darunter HSBC Custody Nominees (Australia) und Morgan Stanley Australia Securities.
Beobachter werten die Vorgänge überwiegend als technische Jahresend-Umschichtungen und nicht als Richtungswechsel bei der Einschätzung des Projekts.
Morgan Stanley ebenfalls kein Großaktionär mehr
Parallel dazu meldete auch Morgan Stanley selbst, nicht mehr als „substantial holder“ geführt zu werden. Trotz der institutionellen Verkaufsaktivität blieb der Kurs bemerkenswert stabil; die Aktie hielt sich zuletzt im Bereich von 0,25 bis 0,26 AUD und nahm das zusätzliche Angebot ohne spürbaren Abwärtsdruck auf.
Nolans-Projekt: Finanzierung und Eckdaten
Staatlich gestütztes Paket über 1,35 Mrd. AUD
Für das Nolans-Projekt nördlich von Alice Springs hat Arafura ein außergewöhnlich breit abgestütztes Finanzierungsgerüst geschnürt. Insgesamt geht es um ein Paket von rund 1,35 Mrd. AUD, das von mehreren staatlichen und halbstaatlichen Institutionen getragen wird:
- US EXIM: Letter of Interest für bis zu 300 Mio. US-Dollar
- Export Development Canada: 300 Mio. US-Dollar zugesagte vorrangige Schulden
- Euler Hermes (Deutschland): Konditionale Zusage für 115 Mio. US-Dollar an Kreditgarantien
- NAIF (Australien): 200 Mio. AUD zugesagt
- National Reconstruction Fund (Australien): 200 Mio. AUD Eigenkapitalbeteiligung
Diese koordinierte Unterstützung mehrerer Partnerländer zielt explizit darauf ab, die starke Abhängigkeit von chinesischen Lieferketten bei Seltenen Erden zu reduzieren.
Produktion und Abnahmeverträge
Nolans ist als vollständig integrierte „Ore-to-Oxide“-Anlage geplant. Das Projekt zielt über eine Laufzeit von 38 Jahren auf eine jährliche Produktion von 4.440 Tonnen Neodym-Praseodym-(NdPr)-Oxid. Damit könnte Arafura etwa 4–5 % der weltweiten Nachfrage nach diesem Magnetmaterial abdecken, das insbesondere in Elektrofahrzeugen und Windkraftanlagen eingesetzt wird.
Bereits heute bestehen verbindliche Abnahmeverträge mit Hyundai, Kia und Siemens Gamesa. Zusammen decken diese rund 66 % der geplanten Produktion ab und sorgen damit für eine vergleichsweise hohe Planungssicherheit in einer noch vorproduktionsnahen Phase.
Kapitalerhöhung und Kursumfeld
Platzierung mit deutlicher Verwässerung
Nach einer großen Kapitalerhöhung handeln die Aktien aktuell im Bereich von 0,25–0,26 AUD. Ende 2025 nahm Arafura insgesamt 481,4 Mio. AUD ein, aufgeteilt in:
- Institutionelle Platzierung: 475 Mio. AUD zu 0,28 AUD je Aktie, angeführt von Hancock Prospecting
- Aktienkaufprogramm (SPP): 7,1 Mio. AUD von Privatanlegern
Im Zuge der Maßnahme wurden rund 1,7 Mrd. neue Aktien ausgegeben, was einer Verwässerung von etwa 35–40 % für bestehende Aktionäre entspricht. Das Management beteiligte sich am SPP vollständig zu 0,28 AUD je Aktie und zahlte damit rund 30 % über dem damaligen Marktpreis.
Deutliche Anhebung des Kursziels
Auf Analystenseite gab es jüngst Rückenwind: Canaccord Genuity stufte die Aktie am 17. Dezember von „Hold“ auf „Speculative Buy“ hoch. Das Kursziel wurde von 0,20 auf 0,35 AUD angehoben – ein Plus von 75 %.
Als Hauptbegründung nannte das Haus die deutlich verbesserte Finanzierungsposition nach der Kapitalerhöhung. Mit pro-forma Barmitteln von rund 570 Mio. AUD sei die bisherige Eigenkapitallücke spürbar geschrumpft.
Strategische Rolle im Markt für kritische Rohstoffe
Prämie für nicht-chinesische Lieferketten
Arafura profitiert von der zunehmenden Bereitschaft westlicher Staaten und Hersteller, für Lieferketten-Sicherheit einen Aufpreis zu zahlen. China kontrolliert derzeit 90–99 % der weltweiten Verarbeitungskapazitäten für Seltene Erden, was dem Thema Diversifizierung zusätzliche Brisanz verleiht.
Die Einstufung von Seltenen Erden als strategische Rohstoffe durch die australische Regierung schafft einen politischen Schutzrahmen, der über klassische Marktmechanismen hinausgeht. Dazu zählen mögliche staatliche Vorratsprogramme, die als Nachfragepuffer fungieren könnten.
Wettbewerbsposition
Nach Fertigstellung würde Arafura zu den drei größten nicht-chinesischen Produzenten von Seltenen Erden zählen – neben Lynas Rare Earths (Mt Weld, Australien) und MP Materials (Mountain Pass, USA). Die geplante integrierte Verarbeitungskette reduziert die Abhängigkeit von chinesischer Infrastruktur, die westliche Projekte bislang stark eingeschränkt hat.
Ausblick: FID und nächste Schritte
Anstehende Meilensteine
Zentraler Kurstreiber auf kurze Sicht bleibt die finale Investitionsentscheidung (Final Investment Decision, FID), die für das erste Quartal 2026 anvisiert ist. Wichtige Zwischenschritte sind:
- Endgültige Genehmigung der rund 115 Mio. AUD deutschen Finanzierungskomponente über Euler Hermes
- Umwandlung der US-EXIM-Interessensbekundung in eine verbindliche Finanzierungszusage
- Vergabe der EPC-Verträge zur Absicherung von Bauzeitplan und Kosten
Die Handelsvolumina liegen erhöht, da institutionelle Investoren ihre Positionierung im Vorfeld dieser Entscheidung anpassen. Vor der jüngsten Kapitalerhöhung verfügte Arafura über rund 27 Mio. AUD Barmittel bei einem monatlichen Mittelabfluss von etwa 2 Mio. AUD, was die Notwendigkeit der frischen Mittel bis in das erste Quartal 2026 illustriert.
Kombiniert ergeben die staatliche Unterstützung, die bereits gesicherten Abnahmeverträge und die geplante Rolle im westlichen Versorgungsnetz für Seltene Erden ein klar umrissenes Profil für die Transformationsphase vom Entwicklungsstadium in den Bau des Nolans-Projekts. Die jüngsten institutionellen Umschichtungen fügen sich als aktives Portfoliomanagement in diese Übergangsphase ein.
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