Apple hat in den vergangenen Monaten eine bemerkenswerte Kehrtwende vollzogen. Was lange als Schwäche galt – der zurückhaltende Umgang mit KI-Investitionen – wird nun von Analysten als strategischer Vorteil gewertet. Gleich drei Wall-Street-Firmen haben ihre Kursziele angehoben und erwarten für 2026 den Durchbruch bei künstlicher Intelligenz.

Drei Upgrades in einer Woche

Die bullische Stimmung manifestiert sich in konkreten Zahlen:

  • Wedbush hebt das Kursziel auf 350 Dollar (zuvor 320 Dollar)
  • Citi erhöht auf 330 Dollar (zuvor 315 Dollar)
  • Evercore ISI steigert auf 325 Dollar (zuvor 300 Dollar)

Wedbush-Analyst Dan Ives formuliert es deutlich: 2026 werde das Jahr, in dem Apple "endlich in die KI-Revolution eintritt". Zudem zeige sich das iPhone 17 als Verkaufsschlager – auch in China.

Sparsamkeit wird zum Trumpf

Die Entwicklung ist bemerkenswert: In der ersten Jahreshälfte 2025 verlor die Aktie 18 Prozent und war damit zweitschlechtester Performer unter den Magnificent Seven. Seither hat sich das Blatt gewendet – plus 35 Prozent in sechs Monaten.

Der Grund: Während Meta und Microsoft mit massiven KI-Ausgaben ihre Margen belasten, überzeugt Apples Zurückhaltung die Investoren. Am 3. Dezember markierte die Aktie ein Allzeithoch bei 288,62 Dollar.

Führungswechsel und Google-Partnerschaft

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Apple strukturiert seine KI-Führung neu. John Giannandrea, bisher zuständig für Machine Learning und KI-Strategie, wird im Frühjahr 2026 in den Ruhestand gehen. Sein Nachfolger Amar Subramanya kommt von Microsoft und war zuvor 16 Jahre bei Google, wo er die Entwicklung des Gemini Assistant leitete.

CEO Tim Cook betont, dass Craig Federighi künftig die KI-Bemühungen zentral vorantreiben wird – insbesondere bei der Weiterentwicklung von Siri.

Ein zusätzlicher Katalysator könnte eine vertiefte Partnerschaft mit Google Gemini werden, die Anfang 2026 offiziell verkündet werden könnte. Damit würde Apple KI-Fähigkeiten beschleunigen, ohne selbst in teure Infrastruktur investieren zu müssen.

Starke Zahlen treiben Erwartungen

Das vierte Geschäftsquartal lieferte Rekorderlöse von 102,5 Milliarden Dollar – ein Plus von 8 Prozent. Für das Dezemberquartal peilt das Management 10 bis 12 Prozent Umsatzwachstum an, beim iPhone sogar zweistellig.

Citi-Analyst Atif Malik sieht weiteres Potenzial durch Nutzer der iPhone-Generationen 12 und 13, die nun in ein Upgrade-Fenster eintreten. Die installierte iPhone-Basis hat ein Allzeithoch erreicht. Das Unternehmen erwartet das umsatzstärkste iPhone-Quartal seiner Geschichte.

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